Bunte Wiese statt Einheitsgrün

Vier Zentimeter hoch, gleichmäßig und saftig: der perfekte Rasen. Für viele gehört genau das in den eigenen Garten. Allerdings ist das kurzgeschorene Einheitsgrün für Insekten ungefähr so attraktiv wie ein glatter, grüner Wohnzimmerteppich. Der Grund: Hier findet sich nur wenig zu fressen, denn in der Regel kommt ein intensiv gepflegter Rasen nicht zur Blüte. Er enthält meist nur wenige Gräserarten und keine Wildblumen. Gerade auf diese fliegen aber Insekten. Wer Insekten im Garten fördern möchte, sollte daher den Rasen ruhig sprießen lassen und nicht mehr düngen. Das geht auch auf kleinen Flächen. Wildkräuter wie Gänseblümchen, Gundermann und Klee sind schnell da und bieten den Insekten Pollen und Nektar. Für Flächen, die viel begangen werden, gibt es spezielles Rasen-Saatgut, das mehr Wildkräuter enthält, wie Blumen-Schotterrasen oder Kräuterrasen.

Auch zum Spielen geeignet

Ein Kräuterrasen ist unempfindlicher gegen Trockenheit und auch zum Spielen und Toben geeignet. Wer eine größere ungenutzte Fläche im Garten hat, kann eine Wildblumenwiese einsähen. Sie braucht zwar etwas, bis sie zu voller Blüte kommt, wirkt dann aber wie ein Magnet auf Hummeln, Bienen und Schmetterlinge und macht auch weniger Arbeit. Das regelmäßige Mähen entfällt, stattdessen braucht man nur ein- bis zweimal im Jahr die Sense auszupacken. Außerdem braucht sie viel weniger Wasser und keinen Dünger, denn die meisten Wildblumen entwickeln sich am besten auf nährstoffarmem Boden. Mit dem Rasenmäher schnell ein kleiner Weg hindurch gemäht – so lässt sich die Vielfalt genießen.

"So entsteht eine Blumenwiese"

Tipp von NABU-Gartenexpertin Marja Rottleb:

Unser NABU-Tipp für Einsteiger mit langem Atem: Wildblumen wie Gänseblümchen, Klee und Gundermann zwischen den Grashalmen stehenlassen, den Schnitt reduzieren. Mähgut entfernen und Düngen einstellen und groben Sand einarbeiten. An einzelnen Stellen kann man zusätzlich den Rasen „impfen“, also einzelne Soden entfernen und passende Blütenpflanzen wie Wilde Möhre oder Wegwarte einsäen oder pflanzen. So entsteht langsam eine Blumenwiese, die jeden Garten bereichert. Weitere Tipps gibt es unter NABU.de/wiese.