Bürger beteiligen
Bezirksausschuss 21 stimmt für Stadtvorschlag am Erdbeerfeld
Vor zwei Wochen stellte die Stadt ihr Schulentwicklungsprogramm für den Münchner Westen vor den Bezirksausschüssen (BA) Pasing-Obermenzing, Allach und Aubing vor. Neben dem Neubau der sechszügigen Grundschule im Paul-Gerhardt-Gebiet, den Erweiterungen sämtlicher Pasinger Gymnasien, einer Erweiterung der Grundschule an der Schäferwiese sowie der Sanierung des Schulzentrums an der Peslmüllerstraße präsentierte die Stadt den Neubau eines Gymnasiums am Obermenzinger Dreilingsweg.
Eine neue Realschule auf dem jetzigen Erdbeerfeld an der Bauseweinallee kam im Stadtplan nicht vor. Im Pasinger BA 21 sorgte dies für große Zustimmung. Denn der Wunsch nach dem Freibleiben der Fläche war sowohl im BA als auch in verschiedenen Bürgergremien groß. Noch vor anderthalb Jahren legten sich die Lokalpolitiker mit der Stadt an, die auf dem knapp drei Hektar großen Gelände zunächst eine Realschule samt Dreifachturn- und eine Schwimmhalle, ein Haus für Kinder, eine Bogenschießanlage und die Allacher Feuerwache unterbringen wollte.
Schulumzug von Allach an den Dreilingsweg
„Großes Lob an die Verwaltung“, kommentierte Frieder Vogelsgesang (CSU), BA-Vorsitzender im Stadtbezirk 21 Pasing-Obermenzing. „Das ist ein klares Signal an uns, dass man sich Gedanken gemacht hat und die vielfältigen Interessen in den Stadtbezirken unter einen Hut bekommen möchte. Wir sind positiv überrascht.“
Im neuen Dreilingsweg-Gymnasium soll später einmal zuallererst das Allacher Louise-Schröder-Gymnasium unterkommen, so lange das Allacher Gebäude grundsaniert wird. „Machbar“, so Vogelsgesang. „Weiterführenden Schulen kann man einen längeren Anfahrtsweg durchaus zumuten. Ein Gymnasiast ist in der Lage, Kilometer entfernt vom Wohnort in die Schule zu gehen.“ Zumal die Schulfamilie nach der Sanierung des Allacher Gebäudes zurückziehen soll.
Wohin mit der Feuerwache?
Einzig der Feuerwehr-Standort sollte überdacht werden, so der BA. An Stelle des heutigen Sportvereins soll Wache plus Gerätehaus und Fuhrpark errichtet werden. Ein Spielfeld des SV Untermenzings wandert damit auf das Erdbeerfeld. Die Feuerwehr hält an dieser Variante fest und untermauert den Standort Von-Kahr-Straße mit den einzuhaltenden Einsatzzeiten.
„Ich habe den Eindruck, dass der Standort nur einseitig untersucht wurde“, meinte Maria Osterhuber-Völkl (CSU). „Warum kann die Feuerwache nicht näher an die Bassermannstraße rücken, wo derzeit schon die Obermenzinger Wache ist? Das muss noch einmal gründlich diskutiert werden.“ Auch Sven Wackermann, CSU-Fraktionssprecher, plädierte für einen anderen Standort der Wache. „Die Sportfelder sollten dort bleiben, wo sind im Moment sind“, sagte er. „Der Pasinger Heuweg mit seinen freien Flächen und guter Anbindung eignet sich hervorragend und ist nur einen Kilometer entfernt vom jetzigen Wunschort.“
Bürgerbeteiligung für den Landschaftspark
Constanze Söllner-Schaar, SPD-Fraktionssprecherin, meinte dagegen: „Wenn die Feuerwehr die Standortfrage so sieht, dann ist das so. Die Sicherheit geht vor.“ Dennoch stimmte sie für die Prüfung von Alternativen und schlug eine Bürgerbeteiligung für einen Landschaftspark am Erdbeerfeld vor.
„Mit den Schulstandorten sind wir vom Regen in die Traufe gekommen“, meinte Andreas Bergmann (Grüne). Mit der Bebauung des Erdbeerfelds würde man den lokalen Grünzug zerstören, mit Bauten am Dreilingsweg den regionalen. „Das kann noch nicht das Ende sein!“, meinte er und forderte weitere Diskussionen. „Eine breite Bürgerbeteiligung können wir aber voll und ganz unterstützen.“ Einstimmig verabschiedete der BA den Antrag auf Bürgerbeteiligung für den Landschaftspark.
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