Bildungsgerechtigkeit (be)fördern
Projekte zum Abbau digitaler Bildungsbenachteiligung gesucht
Ab sofort können sich Einrichtungen, Organisationen und einzelne Jugendgruppen um eine Förderung medienpädagogischer Projekte bewerben, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen in der digitalen Bildungswelt unterstützen. Jedes Einzelprojekt kann mit bis zu 4.000 Euro bezuschusst werden – Eigenmittel sind erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich. Die Landeshauptstadt München hat das Förderprogramm im Rahmen des Münchner Netzwerks Medienkompetenz aufgelegt und nimmt bis 15. Februar entsprechende Anträge entgegen.
Gefragt sind kreative Projekte
Spätestens seit Beginn der Covid-19-Pandemie ist offensichtlich, dass das Leben in der digitalen Welt Realität ist. Die Erfahrungen mit Distance Schooling und den Online-Angeboten von Jugendarbeit zeigen jedoch, dass es gravierende Unterschiede im Zugang zu digitalen Ressourcen gibt. Dies gilt nicht nur für Technik und Internetverbindung, sondern auch für die benötigten Kompetenzen und die damit verbundenen Partizipationschancen an der Gesellschaft als auch Kultur. Es geht ganz grundlegend um Fragen von Bildungs- und Teilhabegerechtigkeit sowie um selbstbestimmtes und kompetentes Handeln in digitalen Gesellschaften.
Deshalb stellt die Ausschreibung des Netzwerks „Interaktiv“ das Thema Bildungsgerechtigkeit in den Mittelpunkt des Förderprogramms. Gefragt sind kreative und innovative Projekte, die einen souveränen Umgang von Kindern und Jugendlichen mit vernetzten Welten fördern, Wertediskurse ermutigen und zum Mitmischen in der digitalen Welt anregen. Besonders Jugendgruppen sind aufgerufen, sich mit ihrer Projektidee um eine Förderung zu bewerben.
Zielgruppe der Projekte sind Kinder und Jugendliche aus München, wobei diejenigen, denen der Zugang zu Bildung und zu Medien gesellschaftlich erschwert ist, besonders berücksichtigt werden. Das Einbeziehen relevanter sozialer Kontextgruppen (Familien, Peergruppen, …) in die Projekte ist wünschenswert.
Mit und von Kindern
Förderungswürdig sind in erster Linie solche Projekte, die modellhaft angelegt sind und mit/von Kindern und Jugendlichen entwickelt werden. Diese Projekte sind geschlechtssensibel angelegt und bilden die Lebens- und Erfahrungswelten von jungen Menschen ab. Eine Regelförderung von Infrastrukturmaßnahmen sowie die Anschaffung von Geräten kann nicht unterstützt werden. Das Medienzentrum München des JFF – Institut für Medienpädagogik steht für Beratungen und Unterstützung bei Antragstellung zur Verfügung. Die geförderten Projekte sollen im Rahmen des Medienherbstes 2021 präsentiert und auf einer eigenen Website vorgestellt werden.
Für Informationen und Beratung bei der Antragstellung kann man sich per Mail an Tomasz Zapart (interaktiv@jff.de) wenden. Die Ausschreibung und das Antragsformular findet man auch unter www.kooperationsprojekte-muc.de.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH