Besuch aus der Ukraine
ASB empfängt unter anderem Kinder ehemaliger NS-Zwangsarbeiter
Ende April begrüßte der ASB München 13 Besucher aus der Ukraine. Unter den Gästen befanden sich sechs Kinder ehemaliger NS-Zwangsarbeiter, die in Bayern die Erlebnisse ihrer Eltern aufarbeiten wollten. Für die 72-jährige Ljubow Sachno handelte es sich um eine besonders bewegende Reise in die Vergangenheit. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte die Ukrainerin die Gelegenheit, das Grab ihres Vaters zu besuchen. Er arbeitete während des zweiten Weltkriegs als Zwangsarbeiter in Nürnberg und wurde im Lager so heftig zusammengeschlagen, dass er an den Folgen der Verletzungen starb. Ljubow Sachno kam Anfang 1943 in Nürnberg zur Welt. Weil ihr Vater starb, als sie zehn Monate alt war, hat sie keine bewussten Erinnerungen an ihn. Nach dem Besuch seines Grabes wirkte sie erleichtert und erlöst, da sie nun endlich Abschied nehmen konnte.
Vergangenes und Neues
Darüber hinaus besuchten die Gäste in Nürnberg und München relevante Stellen des NS-Regimes, wie zum Beispiel das Reichsparteistagsgelände, den Saal in dem die Nürnberger Prozesse stattfanden oder das ehemalige Konzentrationslager Dachau.
Weil die ukrainischen Gäste bei ihrem Besuch aber auch die Menschen und die Kultur von Bayern kennen lernen sollten, nahmen sie auch an einer Stadtführung durch die Bayerische Hauptstadt teil. Auch in Zukunft wird der ASB München den Kontakt zum ASB Kiew und zu den Kindern der ehemaligen Zwangsarbeiter aufrechterhalten.
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