„Bei Pflege und Wohnen brauchen wir einen großen Wurf“
Caritasdirektor drängt auf mehr Tempo und Reformen
„Wir brauchen angesichts des demografischen Wandels einen großen Wurf in der Pflege, vor allem mehr Personal nicht nur in der Pflege, sondern auch bei der sozialen Begleitung und in der Hauswirtschaft, ein verbessertes Image der Pflegeberufe, weniger Bürokratie, verpflichtende Hausbesuche von Ärzten in Altenheimen und bezahlbare Wohnungen für Pflegekräfte“, appelliert Caritasdirektor Georg Falterbauman die Politik. Insgesamt brauche es mehr Geld im System. Die Ausbildung in der Pflege müsse so finanziert sein, dass weder die Heime noch deren Bewohner finanziell mehr belastet würden.
Der Diözesan-Caritasverband begrüßt die Ernennung von Andreas Westerfellhaus zum Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung. „Ich gratuliere zum Amtsantritt und freue mich sehr, dass mit dem gelernten Krankenpfleger, ehemaligen Pflegeratspräsidenten und Organisator des Deutschen Pflegetags ein echter Praktiker berufen wurde“, erklärte Caritasdirektor Georg Falterbaum. „Die neue Bundesregierung muss in punkto Wohnen und Pflege aufs Tempo drücken. Wenn wir bei beiden Themen nicht endlich nachhaltig handeln, steuern wir mit Pflegenotstand und Wohnungsnot schnurstracks in eine Situation, die den sozialen Frieden in unserem Land empfindlich gefährden kann“, sagte Falterbaum.
Westerfellhaus hatte sich beim deutschen Pflegetag in Berlin für mehr Selbstbewusstsein der Pflegenden und für mehr Mitspracherecht in der Politik ausgesprochen. Der Pflegebevollmächtigte ist zuständig für die Belange Pflegebedürftiger, ihrer Angehörigen sowie von Pflegekräften. Er soll sich für die Qualitätssicherung einsetzen, für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege und die Teilhabe Pflegebedürftiger und pflegender Angehöriger.
„Wir begrüßen die klare und eindeutige Forderung von Westerfellhaus nach einer Reform der Ausbildung, mehr Pflegekräften und einer besseren Finanzierung“, so Falterbaum.
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