"Ausdauer und Zielstrebigkeit lohnen sich"
Münchens 109 beste Mittelschüler ausgezeichnet
"Simply the Best", gedruckt in goldenen Lettern, umkranzt von Lorbeerblättern - der Spruch prangt auf dem Fetsaktprogramm, strahlt von der weißen Leinwand über der hell erleuchteten Bühne im Großen Saal des Berufsinformationszentrums der Agentur für Arbeit. Welches Motto hätte auch besser gepasst für eine Feier zur Ehrung der Besten - der besten Absolventen der Münchner Mittelschulen? Der Saal ist voll, stolze Eltern, Lehrer und Rektoren haben sich eingefunden, um die Leistung ihrer Schützlinge zu würdigen.
Auch Stefan Graf, Ministerialdirigent des Bayerischen Bildungs- und Wissenschaftsministeriums ist dabei; er zeichnet die Absolventen persönlich aus. "Leistungswille, Anstrengungsbereitschaft und Durchhaltevermögen bilden das Fundament für euren Erfolg", bestätigt er den Jugendlichen. Der Erfolg der Einzelnen sei auch ein Erfolg für die Mittelschule in Bayern, die es jedem Schüler ermögliche, sein Potenzial individuell auszuschöpfen.
Dass Mittelschulen spezielle Talente fördern, wird noch während der Feier bewiesen: Chantal Graf, Absolventin der Mittelschule an der Walliser Straße, zeigt ihr musikalisches Können. Sie interpretiert - getreu dem Veranstaltungsmotto - das Lied "Simply the Best" auf der Bühne; Tina Turner wäre begeistert gewesen, auch einmal eine gute Coverversion ihres Hits zu hören.
Jeder Dritte besucht die Mittelschule
Mittelschulen sind der jüngste Schulzweig in Bayern, aus den Volksschulen heraus konzipiert, bieten sie seit dem Schuljahr 2011/2012 vielfältige Möglichkeiten. Ein Drittel aller Schüler im Freistaat besucht eine Mittelschule, die Jugendlichen können auf mehreren Wegen zu einem Abschluss gelangen: der sogenannte qualifizierende Abschluss ist gerade bei einem direkten Einstieg ins Berufsleben eine Hilfe, bei möglichen Ausbildungsbetrieben ist der "Quali" hoch anerkannt. Ähnlich verhält es sich mit dem Mittelschulabschluss einer Praxisklasse; diese Absolventen haben bereits Praktika gemacht, konnten Erfahrung in Unternehmen sammeln - ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Bewerbung im Ausbildungsbetrieb. Wer Anschlussoptionen im schulischen Bereich sucht, dem stehen Vorbereitungsklassen offen, über diese geht es häufig auf direktem Weg in eine Fachoberschule und zum Fachabitur; bereits 40 Prozent der Abiturienten erlangen die Hochschulreife nicht mehr klassisch über das Gymnasium.
Graf betont die Bedeutung der Mittelschulen mit ihrer intensiven Berufsorientierung: "Wer einen Abschluss an einer bayerischen Mittelschule erwirbt, bekommt ein anerkanntes Qualitätssiegel verliehen. Die Wirtschaft des Freistaats und das bayerische Handwerk wissen um die Kompetenzen und Qualifikationen der Schüler." Die guten Ergebnisse zeigten vor allem eines: "Ausdauer, Einsatz und Zielstrebigkeit lohnen sich."
Mehr als 300 Ausbildungsberufe stehen bayerischen Mittelschulabsolventen offen. Fachkräfte im Handwerk und Wirtschaft werden händeringend gesucht; anders als in europäischen Nachbarstaaten sind Zukunftsaussichten und Perspektiven für junge Menschen gut. "Wer sich um einen Ausbildungsplatz bemüht, hat die besten Chancen, diesen auch zu bekommen", so Graf.
"Guter Weg eröffnet"
Neben all dem haben die Mittelschulen eine weitere enorme Aufgabe gemeistert; eine Leistung vollbracht, die dem Ministerialrat wichtig ist: "Es werden Förderklassen, Übergangsklassen und Deutschkurse für Menschen mit Migrationshintergrund angeboten; unsere Mittelschulen tragen entscheidend dazu bei, dass Neuankömmlinge sich weiterentwickeln, es wurde ein guter Weg eröffnet." Mittelschulabsolventen brauchen sich nicht zu verstecken, da ist sich der Ministerialdirigent mit allen Verantwortlichen einig: Die anwesenden Rektoren, Schulräte und Lehrer nicken zustimmend bei seinen Worten. "Simply the Best"; diese Auszeichnung haben sich vor allem die herausragenden Absolventen hart erarbeitet, sich den Lorbeerkranz mit Fleiß und Ausdauer verdient.
Da ist es selbstverständlich, dass nun auch eine Verschnaufpause eingelegt werden darf. Levi Wegmann und sein Bruder Lion von der Mittelschule an der Sambergerstraße bringen es auf der Bühne mit dem Hit "Summertime" zum Ausdruck: In den nächsten Wochen wird der Sommer genossen; Eis und Schwimmbad, Urlaub und Biergarten warten. Und danach? Geht es gut erholt und motiviert in einen neuen Lebensabschnitt - "Simply the Best", das sind die Absolventen auf ihrer Feier und das wollen sie bleiben; in einer Ausbildung oder im nächsten Schulabschnitt.
Die Besten der Besten
Unter den 59 Schüler mit dem qualifizierenden Abschluss sind die Besten:
1. Felix van Löchtern, Montessori-Schule Hadern (Bestnote).
1. Emily Leimeister, Maria-Montessori-Schule Willi-Gebhardt-Ufer (Bestnote).
1. Tassilo Bogner, Montessori-Schule Balanstraße (Bestnote).
2. Astrid Malinowski, Mittelschule Weilerstraße.
3. Mariya Artakora, Mittelschule Gerhard-Hauptmann-Ring.
Die besten Jugendlichen unter den 40 Schüler mit den mittleren Schulabschluss sind:
1. Anna Rösler, Isar-Mittelschule.
2. Hannah Engel, Montessori-Schule, Balanstraße.
3. Benjamin Berg, Mittelschule Franz-Nißl-Straße.
Mit dem Abschluss der Mittelschule in Praxisklassen sind die besten Schüler:
1. Moisha Berger, Mittelschule Walliser Straße.
2. Hinaa Issifou, Mittelschule Implerstraße.
3. Michelle Ziegler, Mittelschule Implerstraße.
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