Ausbildungsstart für 5.093 Jugendliche in IHK-Berufen
IHK-Präsident Sasse: „Ermutigender Zuwachs“ / Plus von 0,7 Prozent zum Vorjahr
Zu Anfang September treten 5.093 Jugendliche in der bayerischen Landeshauptstadt eine Ausbildung in IHK-Berufen an, teilt die IHK für München und Oberbayern mit. Nach der vorläufigen Statistik zum Beginn des Ausbildungsjahres ist dies ein Plus von 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Dieser Zuwachs ist ermutigend und zeigt einmal mehr, dass unsere Betriebe angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels alle Register ziehen, um ihre Lehrstellen zu besetzen und um selbst ihren Nachwuchs ausbilden zu können. Den Jugendlichen und ihren Ausbildungsbetrieben wünschen wir viel Erfolg auf dem Weg bis zur Abschlussprüfung“, sagt Eberhard Sasse, Präsident der IHK für München und Oberbayern.
Die Unternehmen in der Landeshauptstadt wie in ganz Oberbayern haben auch heuer große Mühe, zum Beginn des Ausbildungsjahrs am 1. September alle Ausbildungsplätze zu besetzen. Mehr als ein Drittel der oberbayerischen Ausbildungsbetriebe klagten in einer aktuellen IHK-Umfrage darüber, dass sie nicht alle Ausbildungsplätze besetzen konnten, weil zumeist keine oder keine geeigneten Bewerbungen vorlagen.
Trotz Karriereaussichten - Lehrstellen unbesetzt
Aktuell sind noch 2.549 Lehrstellen in München frei, wie aus der Statistik der Arbeitsagentur hervorgeht, die auch Lehrstellen im Handwerk und in den freien Berufen berücksichtigt. Demnach bleibt bislang ein Viertel der seit Jahresbeginn gemeldeten Ausbildungsplätze unbesetzt. Den freien Stellen stehen nur noch 1.283 als unversorgt
gemeldete Bewerber gegenüber. Sasse ermutigt deswegen bislang erfolglose Schulabgänger, weiter ihre Chance zu suchen.
Der IHK-Präsident unterstreicht die guten Karriereaussichten nach einer Lehre und die hohe Qualität der Ausbildung in Bayern. „Die äußerst geringe Jugendarbeitslosigkeit zeigt im Vergleich zu anderen Ländern die gewaltigen Vorteile des dualen Systems der Ausbildung in unseren Unternehmen und Berufsschulen“, sagt Sasse. „Umso mehr müssen wir diese Vorteile herausstellen und dafür sorgen, dass alle ausbildungswilligen
Jugendlichen in Zusammenarbeit mit Schulen, Eltern und Betrieben zu einer Ausbildung befähigt werden und keiner zurückgelassen wird.“
Sasse betont, dass die Azubis mit der betrieblichen Ausbildung unterm Strich sehr zufrieden sind. Laut einer erstmals von der IHK im Frühsommer durchgeführten Umfrage unter allen Auszubildenden im IHK-Bereich geben die Jugendlichen auf einer Skala von Eins bis Fünf ihren Ausbildungsbetrieben im Schnitt eine glatte Zwei. Als Basis fürs weitere Berufsleben bewerten die Azubis ihre Ausbildung sogar mit einer Zwei plus.
Die Top 5 der IHK-Ausbildungsberufe in München sind Einzelhandelskaufleute, Kaufleute für Büromanagement, Fachinformatiker, Hotelfachleute sowie Verkäufer. Insgesamt absolvieren in der Landeshauptstadt Jugendliche in 133 verschiedenen IHK-Berufen eine Lehre.
Eine Chance für Flüchtlinge
Auch 396 Flüchtlinge gehören zu den neuen Auszubildenden in Industrie, Handel und Dienstleistungen, 33 mehr als im Vorjahr. Insgesamt sind damit in der Landeshauptstadt knapp über 1.100 Flüchtlinge in einer IHK-Ausbildung. „Die Integration der Flüchtlinge macht große Fortschritte, auch wenn Sprachprobleme und stellenweise auch rechtliche Hürde nach wie vor große Stolpersteine sein können. Immer mehr Betriebe sehen in den Flüchtlingen zukünftiges Fachkräftepotenzial“, sagt Sasse. Laut einer IHK-Umfrage geben mittlerweile fast die Hälfte der befragten Betriebe an, dass Flüchtlinge für eine Ausbildung im Unternehmen geeignet seien – vor einem Jahr sagte das erst ein knappes Drittel. Fast zwei Drittel der befragten Betriebe wollen in Zukunft Geflüchtete ausbilden oder beschäftigen.
Insgesamt bilden in München aktuell 2.751 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse. Freie Lehrstellen mit sofortigem Ausbildungsbeginn sind noch unter www.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden.
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