"Arbeit gehört zum Leben einfach dazu"
SPD-Landtagskandidat Andreas Lotte zu Besuch im NähWerk des Weißen Raben
Arbeit ist nicht nur Brötchenerwerb: Durch regelmäßige Beschäftigung gewinnen viele Menschen auch Stabilität und ein steigendes Selbstwertgefühl, der stete Kontakt mit den Kollegen und der damit verbundene Austausch sind weitere wesentliche soziale Aspekte. „Arbeiten bedeutet für viele Menschen auch, Teil der Gesellschaft zu sein. Wir sind deshalb der festen Überzeugung, dass Arbeit zum Leben einfach dazugehört“, sagt Andreas Lotte, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Münchner Stadtrat und Landtagskandidat. „Ein Großteil der Menschen arbeitet gerne und hat Freude daran, etwas herzustellen oder sich sinnhaft zu beteiligen“, meint auch Ulrike Boesser, frauenpolitische Sprecherin im Stadtrat. Zu Beginn dieser Woche waren Andreas Lotte, Ulrike Boesser und die stellvertretende sozialpolitische Sprecherin Constanze Söllner-Schaar zu Besuch im NähWerk in der Schwanthalerstraße, einem Betrieb des Unternehmens Weißer Rabe.
Boutique, Schneiderei und Café
Der Weiße Rabe, unter der Trägerschaft des Caritasverbands der Erzdiözese München und Freising, betreut und qualifiziert Menschen mit Unterstützungsbedarf mit dem Ziel, sie gesellschaftlich wieder zu integrieren und ihnen neue berufliche Chancen zu eröffnen. Derzeit sind rund 500 Menschen in 15 Betrieben und Projekten beschäftigt. Eines davon ist das NähWerk in der Schwanthalerstraße – Boutique, Schneiderei und Café in einem. „Bei uns in der Schneiderei sind überwiegend Frauen mit unterschiedlichen Problemlagen beschäftigt, die nicht mehr erwerbstätig sein können“, erklärt Geschäftsführerin Johanna Schilling. Im Fachjargon spricht man hier auch von so genannten multiplen Vermittlungshemmnissen, die verhindern, dass die Frauen auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen können: Langzeitarbeitslosigkeit, Migrationshintergrund, Probleme mit der deutschen Sprache, psychische Erkrankungen und Behinderungen sind nur einige der Faktoren.
In der Schneiderei des NähWerks finden rund 33 Menschen eine Beschäftigung, zudem gibt es fünf Ausbildungsplätze. „Für jeden Beschäftigten gibt es einen detailliert ausgearbeiteten Förderplan, der ihn vom Beginn seiner Anstellung bis zum Ende begleitet“, so Johanna Schilling. Auch eine umfassende sozialpädagogische Betreuung steht zur Verfügung. „Wir fertigen in der Schneiderei aber nicht nur unsere eigene NähWerk-Kollektion an, die dann in der Boutique erhältlich ist, sondern führen auch Auftragsarbeiten für Modellabels und Firmenkunden durch“, so Schilling. Zudem können hier Änderungsarbeiten in Auftrag gegeben werden. „Wir haben festgestellt, dass vor allem kleinere bis mittlere Münchner Modelabels die Nähe zur Produktion und unsere Flexibilität sehr schätzen“, ergänzt die Geschäftsführerin.
160.000 Euro für das NähWerk
Die Arbeit des NähWerks wird unter anderem auch gefördert durch das Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MPQ), das die Chancen derjenigen verbessern will, die auf dem Münchner Arbeitsmarkt benachteiligt sind. Erst am vergangenen Dienstag wurde die neue MPQ-Förderung im Rathaus beschlossen. 160.000 Euro sind darin für das NähWerk in der Schwanthalerstraße vorgesehen. Damit können für schwer vermittelbare Frauen 27 Arbeitsplätze gesichert werden. „Es lohnt sich, diesen Weg zu gehen und wir wollen ihn gehen“, erklärt dazu Andreas Lotte. Die geförderten Maßnahmen seien ein wirksames Instrumentarium, um für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine dauerhafte Stabilisierung zu erreichen. Zudem hat Andreas Lotte festgestellt, dass viele Münchner es ganz besonders schätzen, wenn sie solche Organisationen wie das NähWerk unterstützen und dadurch einen Beitrag leisten können. „Soziale Betriebe haben in München eben ihren Platz.“ Weitere Informationen auch unter www.weisser-rabe.de/naehwerk im Internet.
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