"An die Leine gehört der Mensch"
Karl Hirsch forderte Hundehalter in unserer vorigen Ausgabe ("Rücksichtnahme wäre angebracht" am 22. Mai) zu etwas mehr Rücksicht auf. Seine Meinung teilt nicht jeder Leser. Iris Pfelders antwortet auf Hirschs Bitte:
"Angebracht ist, dass der Mensch sich endlich zurücknimmt. 'Leben und leben lassen' war einst in Bayern die Devise. Der Leserbriefschreiber beklagt sich, dass Rudel von Hunden aus der geöffneten Heckklappe springen und oft auf Freiflächen nicht angeleint werden. Ja wie und wo sonst? Es ist doch der Mensch, der alles zubetoniert, der dem 'Tier' die Lebensgrundlage raubt. Für Jogger, Kinder und alle, die Hunde fürchten, gibt es schon genug Flächen, wo Hunde, die Lauftiere sind, angeleint sein müssen. Wenn Jogger und Radfahrer das letzte Stück Natur als Sportplatz benutzen und sich vor Hunden fürchten, dann sollen sie einhalten, wenn ein Hund kommt. Was können diese dafür, dass die Herrenspezies Mensch immer feiger wird? Was dessen Kinder anbelangt (die ansonsten ständig neue Kicks brauchen): Welche Ethik schreibt vor, dass jede neue Generation noch mehr auf Kosten der Natur lebt? An die Leine gehört tatsächlich der Mensch. Unser grenzenloses Wachstum ist kein Naturgesetz. Dagegen sollte man sich wehren, nicht von überall her auf Hunde, Tauben und Krähen losgehen!"
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