800 Meter Umweg
Das neue Einkaufszentrum am Oertelplatz hat keinen Eingang von Untermenzing aus
Die Mitglieder des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23) kämpfen weiter für einen zweiten Eingang für das neue Einkaufszentrum am Oertelplatz. „Es gibt keinen Zugang von Süden“, erklärt Stefanie Martin, die Vorsitzende des Unterausschusses Bau im BA 23. „Wir sollten als Bezirksauschuss mit dem Bauträger Kontakt aufnehmen und die fehlende Zugänglichkeit erörtern.“ Der einzige Zugang zum Einkaufszentrum ist an der Ecke Georg-Reismüller- / Vesaliusstraße geplant. Dies sei vor allem für die Bürger aus Untermenzing schlecht, betonte Fritz Schneller (SPD). Sie müssten einen Umweg von zirka 800 Metern in Kauf nehmen, um zum Nahversorger zu kommen, weil sie erstmal um das gesamte Gebäude gehen und innen den gleichen Weg wieder zurücklegen müssen, um zum Supermarkt zu kommen.
"Wir dürfen das nicht hinnehmen"
„Wenn man ein großes Einkaufszentrum baut, verstehe ich nicht, warum es dann nur von einer Seite aus zu begehen ist. Es war von Anfang an ein Denkfehler, auf den wir auch erst nicht gekommen sind“, sagt Fritz Schneller, der in Untermenzing lebt. „Der Eingang von der Südseite würde nur von Fußgängern aus Untermenzing benutzt werden. Wir dürfen das nicht so hinnehmen.“ Und Henning Clewing ergänzt: „Ich verstehe das auch nicht. Wenn es doch an der Süd-West-Ecke des Gebäudes einen Fluchtweg gibt, kann man doch dort eine Türklinke hinmachen, so dass die Leute rein und rausgehen können“, schlägt der FDP-Politiker vor. „Wir erwarten ja keine großen Fußgängerströme, die dort über das Grundstück laufen. Die Fluchttür wird man doch für ein paar Leute freigeben können.“ Ingrid Haussmann (parteilos) wies darauf hin, dass das Ganze rechtlich schwierig sei. „Man müsste überprüfen, ob die Dienstbarkeit zu ändern ist“, meint sie.
"Kompliziert und schwierig"
Heike Kainz, die Vorsitzende des BA 23, betont, dass sie diesbezüglich beim Bauträger noch einmal nachhaken werde. „Es war von Anfang an klar, dass es sehr viele Einschränkungen geben wird. Insgesamt ist es schlicht und ergreifend so kompliziert und schwierig, dass es wohl keine passende Lösung geben wird“, so die CSU-Stadträtin. „Es sind sehr viele gegenläufige Belange, die unter einen Hut gebracht werden müssen. Ein Zugang von Süden aus scheint aufgrund der Vorgaben des Bebauungsplans nicht möglich zu sein. Ich werde das Ganze aber noch einmal mit dem Eigentümer abklären.“
Entwickelt wird das Einkaufszentrum, das übrigens den Namen „EVER.S“ bekommen soll, von der MOEG GmbH. Daneben werden unter anderem noch neun Mehrfamilien- und 25 Reihenhäuser, eine Kindertagesstätte und eine P&R-Tiefgarage am Oertelplatz entstehen.
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