Nicht ganz dicht
Warum wurde die "neue" Passauerstraße schon wieder aufgebuddelt?
Rund um (oder besser: über) dem Mittleren-Ring-Tunnel in Sendling-Westpark fließt der Verkehr nicht immer so, wie er sollte. Ampelschaltungen müssen noch angepasst werden, die Straßen an der Oberfläche sind auch noch nicht alle fertig. An der Passauerstraße wurde am vorletzten November-Wochenende aber ein wichtiges Stück nach einer langen Zeit von Behelfen endlich fertig: Die Kreuzung über und die Zufahrten zum Tunnel wurde endgültig hergestellt. Dazu wurde die Kreuzung an einigen Tagen komplett für den Verkehr gesperrt. Mit dem Wochenendeinsatz hatte das Baureferat u.a. die Rampen von und zur Heckenstallerstraße in ihrem endgültigen Zustand gebracht und die neuen Fahrbahnmarkierungen aufgetragen.
Ein Schildbürgerstreich?
"Der Kreuzungsbereich Passauer- / Heckenstallerstraße wurde endlich neu asphaltiert, die Gehwege und Radfahrwege saniert, mit neuen Fahrzeichen wunderbar hergerichtet", schreibt Leser Alfred Fuchs. "Und nun fällt wieder ein Fahrspur weg, denn man buddelt schon wieder ein Loch in die neue Straße. Ist das nicht ein Schildbürgerstreich?"
Tatsächlich wurde in der Passauerstraße kurz nach den "Ring-Arbeiten" mit der Erneuerung der dort bestehenden Erdgasleitung begonnen. Dazu waren im Geh- und Fahrbahnbereich der Passauerstraße bis zur Einmündung Adunistraße Aufgrabungen nötig.
Planen zwei aneinander vorbei?
Sind Baureferat (Baustelle Mittlerer Ring) und Stadtwerke (Baustelle Erdgasleitung) nicht in der Lage, sich abzusprechen und ihre Arbeiten zu koordinieren? Was kostet die "doppelte" Aufgrabung den Bürger? Und wurde da wirklich an der selben Stelle gearbeitet? Diese Fragen stellte der Sendlinger Anzeiger dem Baureferat (Stadt München) und den Stadtwerken (SWM).
Ein Gasleck war schuld
Während das Baureferat an die Stadtwerke als zuständige Stelle verwies, erklärten die Stadtwerke die Lage vor Ort. Die ursprüngliche Baumaßnahme sei mit dem Baureferat abgestimmt worden, äußerte sich SWM-Sprecher Michael Solic. Diese Erdgas-Baustelle befindet sich aber gar nicht in dem kurz zuvor erneuerten Bereich. Während der Ausführung der Leitungsarbeiten sei es allerdings zu einer Undichtigkeit in einem anschließenden Leitungsabschnitt der Gasleitung bekommen. Diese habe sofort behoben werden müssen. "Dazu wurde der Neubauabschnitt verlängert", so Solic, "auf einer kleinen Fläche musste die endgültig wiederhergestellte Fahrbahn nochmals geöffnet werden, um die Einbindung an den Bestand vornehmen zu können."
"Jetzt wird nichts mehr aufgegraben"
Diese Fläche werde vom Baureferat nächstes Jahr im Zuge des restlichen Straßenausbaues wiederhergestellt.Die Erdgas-Arbeiten der SWM sind inzwischen beendet. "Es werden keine bereits endgültig wiederhergestellten Flächen im Kreuzungsbereich Passauerstraße / Heckenstallerstraße mehr aufgegraben", sagte Solic.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH