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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Lasst uns froh und munter sein!
Findelkind-Sozialstiftung lud zur Weihnachtsfeier
Ausladende Teller gefüllt mit Stollen, Plätzchen und Mandarinen standen auf den Tischen im Saal der Paul-Gerhardt-Pfarrgemeinde in Laim. „Lasst uns froh und munter sein, und uns recht von Herzen freu'n!", sangen rund 160 Kinder und Erwachsene, eine bunte Mischung aus Einheimischen und Migrantenfamilien aus aller Welt. Anschließend gab's ein schmackhaftes Essen. Kaum waren die Teller abgeräumt, kam der Weihnachtsmann, um den sich Scharen von Kindern ohne Scheu auf die Bühne drängten.
Zur gemeinsamen Weihnachtsfeier eingeladen hatte Max Straßer, der bereits seit 2008 ehrenamtlicher Geschäftsführer der Findelkind-Sozialstiftung der Familie Schmucker ist und langjähriger Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes Laim-Ost. Zahlreiche tatkräftige Helfer für die Vorbereitungen fand Straßer unter den Verbandsmitgliedern der Laimer CSU. Sehr viel liege ihm daran, dass der soziale Friede erhalten bleibe, erklärte er in seiner Ansprache. Und da sehr viele fremde Menschen ins Land kommen – die meisten von ihnen verlassen ihre Heimat unfreiwillig – gelte es, diese rasch und wirksam zu integrieren. „Denn wir brauchen durchaus tüchtige Leute und Fachkräfte, die sich in die Wirtschaft und in die Gesellschaft einbringen", betonte Straßer.
An den Ursachen der Not arbeiten
Nicht nur in der Zeit vor Weihnachten ist Unterstützung nötig, versicherte auch Joachim Unterländer, Mitglied des Bayerischen Landtags (CSU): „Es ist eine gemeinsame Pflicht, jenen eine Perspektive für die Zukunft zu geben, denen es nicht so gut geht, und jenen, die bei uns nach der Flucht aus ihrem Heimatland ein neues Zuhause gefunden haben!"
„Zu Weihnachten wollten wir etwas Besonderes anbieten", merkte Straßer an. Dass ein Abend mit Essen, Musik und Präsenten zwar eine kurze Auszeit vom sorgenvollen Alltag bietet, die Probleme der Betroffenen jedoch nicht zu lösen vermag, ist Straßer durchaus bewusst. Deshalb kandidiert er 2014 erneut für den Stadtrat. Denn mit den Mitteln der Politik möchte er an den Ursachen arbeiten, die manche ins finanzielle und soziale Abseits drängen.
Rasch und unbürokratisch helfen
Etwa 70 Kinder aus sozialschwachen Familien nahmen mit leuchtenden Augen Geschenke entgegen. Und weil der Weihnachtsmann viele der Namen nicht korrekt aussprechen konnte, diente ihm Jawad, der ihm den Stab hielt, als zuverlässiger Souffleur.
Vermittelt werden der gemeinnützigen GmbH Bedürftige von Einrichtungen wie der Caritas, der Inneren Mission, ebenso von Schulen, Asylantenwohnheimen und Pfarrgemeinden. Zahlreiche Projekte unterstützt die Findelkind-Sozialstiftung nachhaltig, rasch und unbürokratisch.
Dies konnte Margot Günther, die sich seit mehr als 20 Jahren ehrenamtlich um Bewohner des Altenheims Heilig Geist kümmert, nur bestätigen: „Für Senioren, die nur 100 Euro pro Monat zur Verfügung haben, spendet Findelkind seit Jahren Geschenk-Kuverts zu Weihnachten." Und auch die Schulung zahlreicher Kinder aus der Streichergruppe an der „Privaten Evangelischen Lukas Grundschule", deren Eltern sich den Unterricht nicht leisten könnten, werde von der Findelkind-Sozialstiftung ohne bürokratische Hürden finanziert, versicherte die Musiklehrerin Ruth Wowerat.
Ebenfalls mit Mitteln der Stiftung wurde in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in der Landsberger Straße eine große Schaukel beschafft und eine marode Kücheneinrichtung ausgetauscht, erzählte Angelika Mähler, die als Sozialarbeiterin im Wohnheim arbeitet: „Familien mit schulpflichtigen Kindern bekommen zum Schuljahresbeginn finanzielle Unterstützung. Aber auch wenn es um Sonderprojekte geht, funktioniert die Hilfe prompt und unkompliziert. Ermöglicht wurden dadurch im vergangenen Sommer beispielsweise Tanz und Sportprogramme für Kinder."
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