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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Wie heben Sie die Rente über das Armutsniveau?
So denken unsere Bundestagskandidaten
Wie die Zukunft jedes Einzelnen aussieht, hängt auch von der Altersvorsorge und der Rente ab. Am 24. September wird der Bundestag gewählt. Die Münchner Wochenanzeiger haben den Bundestagskandidaten in ihrem Verbreitungsgebiet zur Rente folgende Frage gestellt:
Die Absenkung des Rentenniveaus auf 43% bis 2030 hat zur Folge, dass ein durchschnittlich verdienender Arbeitnehmer, der 37 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung einbezahlt hat, letztlich eine Rente knapp über dem Armutsniveau erhalten wird. Wie wollen Sie das ändern?
"Steuerfinanzierte Grundrente einführen"
Sebastian Roloff (SPD), Direktkandidat München Süd (Wk 219):
Ich bin – wie ich an früherer Stelle bereits gesagt habe - für eine Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung und setze mich für eine Erhöhung des Rentenniveaus auf mindestens 48 Prozent, besser auf 50 Prozent ein. Ich möchte die Zeiten von Ausbildung, Kindererziehung und Pflege in der Familie besser in der Rente bewerten und ich bin dafür, eine steuerfinanzierte Grundrente einführen, die an die Stelle der heutigen Grundsicherung tritt. Und als Sozialdemokrat ist für mich auch ganz klar, dass eine gute Rentenpolitik nicht erst mit dem Eintritt ins Rentenalter beginnt. Gute Bezahlung, die Eindämmung der prekären Beschäftigung und die Bekämpfung der Ungleichheit in der Bezahlung von Männern und Frauen sind dafür essentiell.
"Es bleibt einiges zu tun"
Nicole Gohlke (Die Linke), Direktkandidatin München Süd (Wk 219):
Sollte DIE LINKE sich mit ihrer Forderung nach einem Rentenniveau von 53 Prozent durchsetzen, wird es zu einer solchen Verschärfung nicht kommen. Dennoch bleibt noch einiges zu tun, um Altersarmut zu verhindern. So werden seit einigen Jahren für Langzeitarbeitslose keine Beiträge mehr in die Rentenversicherung geleistet. Das muss umgehend geändert werden, damit längere Arbeitslosigkeit nicht auch noch zu Altersarmut führt. Daneben will DIE LINKE die Rente nach Mindestentgeltpunken fortführen: für längere Zeiten, in denen man für einen niedrigen Lohn arbeiten musste, werden dabei in der Rente teilweise ausgeglichen. Die Abschläge bei der Erwerbsminderungsrente müssen abgeschafft werden – wer zu krank ist, um zu arbeiten, fällt zur Zeit fast zwangsläufig in Armut. Und: Kindererziehung muss mehr wert sein. DIE LINKE fordert drei Jahre Kindererziehungszeit für jedes Kind, egal, ob vor oder nach 1992 geboren. Falls trotz dieser Maßnahmen noch Menschen im Alter zu wenig zu leben haben, greift die von der LINKEN geforderte Solidarische Mindestrente. Sie soll an alle Menschen im Rentenalter als Zuschlag – oder im Einzelfall auch als Vollbetrag – von der Rentenversicherung gezahlt werden, die weniger als 1.050 Euro Nettoeinkommen im Alter haben. Die Solidarische Mindestrente ist einkommens- und vermögensgeprüft. Sie wird aus Steuern finanziert. Die Unterhaltsansprüche nach dem BGB werden berücksichtigt. Wir werden mit deutlich höheren Vermögensfreibeträgen sicherstellen, dass soziale Härten vermieden und normales, selbstgenutztes Wohneigentum unangetastet bleibt. Unser Ziel lautet: Niemand soll im Alter von weniger als 1.050 Euro leben müssen. Die Höhe der Solidarischen Mindestrente wird regelmäßig an die Entwicklung der Lebenshaltung angepasst, darf aber nicht abgesenkt werden.
"Diesen Weg weiter voranschreiten"
Thomas Sattelberger (FDP), Direktkandidat München Süd (Wk 219):
Zuletzt hat der Zuzug von Fachkräften unter anderem aus Süd- und Osteuropa das Rentenniveau positiv beeinflusst. 2004 bis 2006 hatten wir drei Nullrunden in Folge. In den vergangenen sieben Jahren sind die Renten um 14 Prozent im Westen und um 23 Prozent im Osten gestiegen. Das liegt an guter wirtschaftlicher Entwicklung, zunehmender Beschäftigung und steigenden Löhnen. Diesen Weg sollten wir weiter voranschreiten. Das Renteneintrittsalter darf dabei nicht tabu sein. Wir brauchen eine nachgewiesene Grundsicherung; darüber hinaus soll jede und jeder selbst entscheiden! Eine andere Möglichkeit: Wir erhöhen das Renteneintrittsalter im Verhältnis 1 zu 0,5. Das heißt: Pro Jahr höhere Lebenserwartung arbeiten wir ein halbes Jahr länger.
"Renteneintrittsalter flexibilisieren"
Stephan Pilsinger (CSU), Direktkandidat München West / Mitte (Wk 220):
Wir brauchen eine grundlegende Weiterentwicklung der Rente, insbesondere für die Zeit nach 2030, weil dann die ganzen geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen und die Erwerbstätigen noch weniger geworden sind. Deshalb plant die Union eine parteiübergreifende Kommission einzuberufen, die auf der Basis eines breiten Konsens die Rente für eben die Zeit danach zukunftsfest macht. Dabei müssen aber auch die Realitäten anerkannt werden, die aus dem demografischen Wandel entstehen. Ein Beispiel: Wir müssen diskutieren, ob wir es uns weiter leisten können, dass bei steigender Lebenserwartung die Regelaltersgrenze gleich bleibt. Ich gönne jedem seinen Ruhestand und wir profitieren alle davon, dass wir älter werden und länger gesund bleiben. Aber die Logik des Systems bedingt, dass wir z.B. auch das Renteneintrittsalter flexibilisieren.
"Basis für die Einkünfte verbreiten"
Bernhard Goodwin (SPD), Direktkandidat München West / Mitte (Wk 220):
Wir wollen das Rentenniveau nicht auf 43% absinken lassen, wie das die Union plant. Wir denken, das ist zu wenig. Auch sagen wir, dass diejenigen, die ihr Leben lang einbezahlt haben, eine solidarische Mindestrente 10% über der Grundsicherung bekommen. Ich persönlich will mich dafür einsetzen, dass hier berücksichtigt wird, dass die Preise - insbesondere für Wohnraum - in München viel teurer sind als anderswo. Wir können aber realistischerweise das Rentenniveau nur stabilisieren, wenn wir die Basis für die Einkünfte verbreiten. Immer mehr Menschen verdienen außerhalb des Rentensystems ihr Geld und stehen damit in Gefahr, selbst in die Altersarmut zu rutschen. Ich will, dass das Rentensystem sich öffnet für Selbstständige, Beamte und andere, die bisher nicht einbezahlt haben.
"Rentenniveau sollte nicht weiter fallen"
MdB Dieter Janecek (Grüne), Direktkandidat München West / Mitte (Wk 220):
Das heutige - gegenüber dem Jahr 1998 bereits erheblich abgesenkte - Rentenniveau sollte nicht weiter fallen. Dabei müssen Rentenniveau und Beitragssatz in einem angemessenen Verhältnis stehen, damit auch die junge Generation weiter in die gesetzliche Rente vertrauen kann. Wer viele Jahre eingezahlt hat, soll von seiner Rente auch leben können. Mit der Garantierente wollen wir für alle Menschen, die den größten Teil ihres Lebens rentenversichert waren, gearbeitet, Kinder erzogen oder andere Menschen gepflegt haben, ein Mindestniveau in der Rentenversicherung einführen. Die Garantierente ist steuerfinanziert und die Höhe wird oberhalb der Grundsicherung liegen. Es findet keine Bedürftigkeitsprüfung statt und betriebliche und private Altersvorsorge wird nicht angerechnet.
Mehr Aufklärungsarbeit leisten"
Lukas Köhler (FDP), Direktkandidat München West / Mitte (Wk 220):
Leider wird die gesetzliche Rentenversicherung nicht ausreichen, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu sichern. Die Politik muss deshalb hier mehr Aufklärungsarbeit leisten. Ein Grundverständnis für die eigenen Finanzen, auch im Hinblick auf die individuelle Lebensplanung ist hierfür unabdingbare Voraussetzung. Wir Freien Demokraten stehen natürlich solidarisch mit denen, die trotz eines harten Arbeitslebens und Vorsorge ihren Lebensunterhalt im Alter nicht allein bestreiten können. Gleichzeitig setzen wir aber auf Leistungsgerechtigkeit. Wer während des Berufslebens mehr vorgesorgt hat, muss im Alter auch höhere Leistungen erhalten. Darauf müssen sich alle Älterwerdenden verlassen können.
"Gesetzliche Rente zukunftsfest machen"
MdB Florian Hahn (CSU), Direktkandidat München Land (Wk 221):
Ein sinkendes Rentenniveau ist nicht gleichbedeutend mit sinkenden Renten. Das Rentenniveau ist auch nicht der Rentensatz vom letzten Verdienst vor der Rente. Vielmehr werden die Renten auch künftig steigen, allerdings nicht genauso wie die Einkommen. Obwohl das Rentenniveau gesunken ist haben die Rentner heute real mehr in der Tasche als noch vor vier Jahren. Wir wollen die gesetzliche Rente weiterentwickeln und sie über das Jahr 2030 hinaus zukunftsfest machen. Dafür werden wir eine Rentenkommission einsetzen, damit auch in Zukunft die finanziellen Herausforderungen der Alterssicherung fair und gerecht verteilt sein werden. Wir werden dafür Sorge tragen, dass auch in Zukunft alle Menschen eine gute Absicherung im Alter haben werden.
"Aufstockung mit Steuergeldern finanzieren"
Bela Bach (SPD), Direktkandidatin München Land (Wk 221):
Mit mir wird es keine Rentenkürzung geben, die Menschen in Altersarmut bringt oder ihre Existenz gefährdet. Deshalb stehe ich zu einem festen Rentenniveau von mindestens 48% bis 2030. Die von der SPD vorgeschlagene Solidarrente sorgt zusätzlich dafür, dass niemand jahrzehntelang einzahlt und anschließend eine Rente knapp über der Armutsgrenze bezieht. Da es sich hier um eine gesamtgesellschaftliche Frage von Solidarität und menschenwürdigem Altern handelt, wollen wir diese Aufstockung mit Steuergeldern finanzieren. Unser Ziel sollte es jedoch sein, durch ordentliche Löhne und weniger prekäre Beschäftigungsverhältnisse diesem Aufstockungstrend entgegenzuwirken. Wenn wir auf lange Sicht unsere Sozialsysteme sichern wollen, dann müssen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft am selben Strang ziehen.
"Steuerfinanzierte Garantierente"
MdB Anton Hofreiter (Grüne), Direktkandidat München Land (Wk 221):
Die Grünen haben das Konzept einer 'Garantierente' entwickelt. Mit der Garantierente wollen wir für alle Menschen, die den größten Teil ihres Lebens rentenversichert waren, gearbeitet, Kinder erzogen oder andere Menschen gepflegt haben, ein Mindestniveau in der Rentenversicherung einführen. Die Garantierente ist steuerfinanziert und die Höhe wird oberhalb der Grundsicherung liegen. Es findet keine Bedürftigkeitsprüfung statt und betriebliche und private Altersvorsorge wird nicht angerechnet.
"Rentenkommission einsetzen"
Michael Kießling (CSU), Direktkandidat Starnberg / Landsberg (Wk 224):
Ein sinkendes Rentenniveau bedeutet nicht automatisch sinkende Renten, denn es handelt sich um eine rein statistische Größe, die keine Aussage über die individuelle Höhe einer Rente treffen kann. Es stellt insbesondere nicht den Prozentsatz dar, den ein Rentner von seinem letzten Verdienst als Rente erwarten kann. Die Renten werden auch künftig steigen, nur nicht so stark wie die Einkommen. Fakt ist: Die Rentner haben heute real mehr in der Tasche als zu Beginn der Legislaturperiode, obwohl das Rentenniveau gesunken ist. Um die gesetzliche Rente fortzuentwickeln und sie über das Jahr 2030 hinaus zukunftsfest auszugestalten, werden wir gemeinsam mit allen relevanten gesellschaftlichen Gruppen eine Rentenkommission einsetzen, die dafür Sorge tragen wird, dass die finanziellen Herausforderungen der Alterssicherung fair und gerecht verteilt werden und dafür Sorge tragen wird, dass auch in Zukunft alle Menschen eine gute Absicherung im Alter haben.
"Solidarrente einführen"
Christian Winklmeier (SPD), Direktkandidat Starnberg / Landsberg (Wk 224):
Die SPD wird in der nächsten Bundesregierung eine Solidarrente einführen, die zur Folge hat, dass jeder langjährig Beschäftigte eine Rente erhält, die mindestens zehn Prozent über Grundsicherungsniveau erhält. Damit werden viele Rentnerinnen und Rentner bessergestellt, die ihr Leben lang bei niedrigem Lohn gearbeitet und deshalb nicht privat vorsorgen konnten. Zudem wird durch ein gesetzlich garantiertes Rentenniveau in Höhe von 48 Prozent sichergestellt, dass das befürchtete Absinken auf 43 Prozent gestoppt wird. Finanziert werden soll dieser gesetzliche Anspruch durch eine Erhöhung des Bundeszuschusses und eine maßvolle Beitragserhöhung auf maximal 22 Prozent.
"Rentenniveau darf nicht weiter fallen"
Kerstin Täubner-Benicke (Grüne), Direktkandidatin Starnberg / Landsberg (Wk 224):
Das heutige – gegenüber dem Jahr 1998 bereits erheblich abgesenkte – Rentenniveau darf nicht weiter fallen. Dabei müssen Rentenniveau und Beitragssatz in einem angemessenen Verhältnis stehen, damit auch die junge Generation weiter in die gesetzliche Rente vertrauen kann. Wer viele Jahre eingezahlt hat, soll von seiner Rente auch leben können. Mit der Garantierente wollen wir für alle Menschen, die den größten Teil ihres Lebens rentenversichert waren, gearbeitet, Kinder erzogen oder andere Menschen gepflegt haben, ein Mindestniveau in der Rentenversicherung einführen. Die Höhe der Garantierente wird oberhalb der Grundsicherung liegen. Es findet keine Bedürftigkeitsprüfung statt und betriebliche und private Altersvorsorge wird nicht angerechnet. So machen wir die Rente wieder sicher.
"Drei Säulen der Vorsorge"
Britta Hundesrügge (FDP), Direktkandidatin Starnberg / Landsberg (Wk 224):
Wir wollen eine Altersvorsorge nach dem Baukastenprinzip mit den drei Säulen gesetzliche, private und betriebliche Vorsorge. Zudem wollen wir einen flexiblen Übergang in den Ruhestand ermöglichen. Dazu wollen wir ein politisch festgelegtes Renteneintrittsalter und die Hinzuverdienstgrenzen abschaffen. Die Höhe der Rente soll sich anhand der durchschnittlichen Lebenserwartung der jeweiligen Generation berechnen.
"Werben für solidarischere Renten"
Harald von Herget (Freie Wähler), Direktkandidat Starnberg / Landsberg (Wk 224):
Ändern will ich das mit dem Werben für solidarischere Renten. Also für Arbeiter, Angestellte ebenso viel Rente wie für Beamte. Ich werde für die Aufhebung des Beschlusses zur Absenkung auf 43 % stimmen. Um das Niveau zu verbessern, empfehle ich, dem Vorbild der Nachbarländer Österreich und und Schweiz zu folgen.
"Muss gerecht und berechenbar sein!"
Katrin Staffler (CSU), Direktkandidatin Fürstenfeldbruck (Wk 215):
Ein Rentensystem muss vor allem eins sein: Gerecht und berechenbar! Und dies nicht nur für eine Generation. Gerechtigkeit und Berechenbarkeit müssen generationenübergreifend gelten. Für Kinder, Beitragszahler und Rentner. Die Politik der letzten Jahre hat dazu geführt, dass sich die gesetzliche Rente stabilisiert. Möglich waren dank der wirtschaftlichen Entwicklung auch spürbare Rentensteigerungen. Doch auch hier gilt es, Vorsorge für mögliche schlechtere Zeiten zu treffen. Schnellschüsse und Rosa-Wolken-Versprechungen sind schlicht unredlich. Die CSU setzt sich darum für die Gründung einer Renten-Kommission ein, die bis 2019 Vorschläge für eine nachhaltige Neuaufstellung der gesetzlichen Rente erarbeiten soll. Im Sinne eines gerechten Leistungsprinzips muss dabei auch weiter gelten, dass sich Leistung lohnen muss: Wer mehr eingezahlt hat, soll am Ende auch mehr haben.
"Rentenniveau stabilisieren"
Michael Schrodi (SPD), Direktkandidat Fürstenfeldbruck (Wk 215):
Zum einen: Geringer vergütete Beschäftigungsverhältnisse wie Leih- und Zeitarbeit, Teilzeit und Minijobs sind die Armutsrenten von morgen. Vollzeitbeschäftigungen mit stärker steigenden Löhnen müssen wieder die Normalität werden. Wir werden in einem ersten Schritt das Rentenniveau bei 48 % stabilisieren. Langfristig muss die gesetzliche Rente wieder über 50 % liegen. Und wir wollen eine Solidarrente, mit der Menschen, die jahrzehntelang gearbeitet aber wenig verdient haben, eine Alterssicherung 10 % über der Grundsicherung haben. In der CDU/CSU wird bereits über weitere Privatisierungen und über die Rente mit 70 nachgedacht. Das wird es mit uns nicht geben.
"Müssen in einem angemessenen Verhältnis stehen"
MdB Beate Walter-Rosenheimer (Grüne), Direktkandidatin Fürstenfeldbruck (Wk 215):
Das heutige – gegenüber dem Jahr 1998 bereits erheblich abgesenkte – Rentenniveau sollte nicht weiter fallen. Dabei müssen Rentenniveau und Beitragssatz in einem angemessenen Verhältnis stehen, damit auch die junge Generation weiter in die gesetzliche Rente vertrauen kann. Wer viele Jahre eingezahlt hat, soll von seiner Rente auch leben können. Mit der Garantierente wollen wir für alle Menschen, die den größten Teil ihres Lebens rentenversichert waren, gearbeitet, Kinder erzogen oder andere Menschen gepflegt haben, ein Mindestniveau in der Rentenversicherung einführen. Die Garantierente ist steuerfinanziert und die Höhe wird oberhalb der Grundsicherung liegen. Es findet keine Bedürftigkeitsprüfung statt und betriebliche und private Altersvorsorge werden nicht angerechnet.
"Erfolge verstetigen"
Alexander Dobrindt (CSU), Direktkandidat Weilheim (Wk 226):
Wir haben dafür gesorgt, dass die Rentner heute real mehr in der Tasche haben als zu Beginn der Wahlperiode und dass die Rente bis 2030 absolut stabil aufgestellt ist. Jetzt geht es darum, diese Erfolge zu verstetigen. Wir wollen bis 2025 Vollbeschäftigung erreichen und damit die Zahl der Beitragszahler weiter erhöhen. Wir wollen die Mütterrente auf das dritte Kindererziehungsjahr ausdehnen, wir wollen die Erwerbsminderungsrente noch mal verbessern und wir wollen die Rentennachteile von Spätaussiedlern beseitigen. Außerdem werden wir in einer Rentenkommission gemeinsam mit Gewerkschaften und Unternehmen Reformvorschläge für die Zeit nach 2030 erarbeiten. Wer sein ganzes Leben gearbeitet hat, muss im Alter gut davon leben können – das ist und bleibt unser Ziel auch in der nächsten Wahlperiode.
"Regelaltersgrenze nicht weiter anheben"
Enrico Corongiu (SPD), Direktkandidat Weilheim (Wk 226):
Für eine gute und auskömmliche Rente benötigen wir einen Kurswechsel. Deshalb setze ich mich für einen neuen Generationenvertrag ein, der den Wert der Arbeit und die Würde im Alter sichert. Ein starkes Alterssicherungssystem zeichnet sich durch eine leistungsfähige Kombination von gesetzlicher Rente und betrieblicher Altersversorgung aus. In einem ersten Schritt muss das weitere Absinken des Niveaus der gesetzlichen Rente umgehend gestoppt und auf dem heutigen Niveau von 48 Prozent stabilisiert werden. In einem weiteren Schritt halte ich es für richtig, das Niveau wieder auf 50 Prozent anzuheben. Hierbei darf der Beitragssatz nicht über 22% steigen. Aber auch ein gutes Einkommen und eine starke Tarifbindung sorgen für eine auskömmliche Alterssicherung. Existenzsichernde Arbeit anstelle prekärer Beschäftigung. Eine erneute Anhebung des Mindestlohns und 'gleicher Lohn für gleiche Arbeit' runden das Konzept ab. Selbstverständlich darf die Regelaltersgrenze nicht weiter angehoben werden.
"Starre Regelaltersgrenze aufheben"
Gabriela Seitz-Hoffmann (Grüne), Direktkandidatin Weilheim (Wk 226):
Eine weitere Absenkung des Rentenniveaus ist untragbar. Menschen müssen im Alter von ihrer Rente leben können. Bei steigenden Lebenshaltungskosten und bei dem jetzigen Rentenniveau ist das für viele bereits sehr schwierig. Da helfen auch die Möglichkeiten des Zuverdienstes nicht. Der Bund muss sich stärker an den versicherungsfremden Leistungen beteiligen, bzw. sie ganz übernehmen. Gesamtgesellschaftliche Aufgaben – wie z.B. die Mütterrente – müssen auch gesamtgesellschaftlich getragen werden. Nicht nur von den Beitragszahlern der Rentenversicherung. Flexible Rentenübergänge müssen möglich sein, die starre Regelaltersgrenze 67 sollte aufgehoben werden. Manche wollen mit 60 die Arbeitszeit reduzieren, andere bevorzugen den stufenlosen Wechsel in die Altersrente und wieder andere wollen auch über die Regelaltersgrenze hinaus noch voll im Erwerbsleben stehen.
"Verdienst nicht auf die Rente anrechnen"
Karl Martin Schröter (FDP), Direktkandidat Weilheim (Wk 226):
In der Rentenversicherung gilt das Gebot der Generationengerechtigkeit, denn die Rentenversicherung finanziert sich im wesentlichen aus den Beiträgen der Arbeitenden und der Arbeitgeber sowie aus Steuergeldern zugunsten der Generation der Rentner. Sie hat im Gegensatz zu Betriebsrenten kein eigenes Vermögen. Deshalb trete ich für neue Möglichkeiten ein, die Lebensarbeitszeit zu gestalten. Jeder, der will und kann, soll über das Renteneintrittsalter hinaus Geld verdienen dürfen, ohne dass der Verdienst auf die Rente angerechnet wird. Gerade die Älteren bringen unglaubliche Erfahrungen und Kenntnisse mit. Warum sollen sie diese nicht beruflich einsetzen können und dafür bezahlt werden, wenn sie es wollen? Außerdem: Weg mit dem Griff des Staates in die Rentenkasse.
Die Wahlkreise
Aus jedem Wahlkreis wird einer der jeweiligen Direktkandidaten als regionaler Vertreter in den Bundestag gewählt. Die Wahlkreise umfassen folgende Gebiete:
München Süd (Wk 219): Sendling, Sendling-Westpark, Giesing, Harlaching, Münchner Süden, Hadern (Münchner Stadtbezirke 6, 7, 17, 18, 19, 20).
München West / Mitte (Wk 220): Ludwigs- / Isarvorstadt, Westend, Neuhausen, Nymphenburg, Pasing, Menzing, Aubing, Lochhausen, Langwied, Allach, Laim (Münchner Stadtbezirke 2, 8, 9, 21, 22, 23, 25).
Fürstenfeldbruck (Wk 215): Landkreise Dachau und Fürstenfeldbruck (ohne Germering).
München Land (Wk 221): Landkreis München.
Starnberg / Landsberg (Wk 224): Stadt Germering, Landkreise Starnberg und Landsberg.
Weilheim (Wk 226): Landkreise Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen.
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