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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Todesklingen für Igel
Je nach Wetterlage beginnt ab März die Zeit des Rasenmähens. In deutschen Gärten ist dabei ein kleiner Helfer immer häufiger anzutreffen: Der Mähroboter. So praktisch er auch sein mag: Die Anzahl der verletzten Wildtiere nimmt mit der Verbreitung dieser technischen Gartengeräte zu, zumal sie sehr leise sind und daher nachts betrieben werden können. Besonders hart trifft es nachtaktive Igel, die nicht schnell genug sind, um sich rechtzeitig vor den scharfen, rotierenden Klingen in Sicherheit zu bringen.
Wie kann es zu solchen Unfällen kommen? Schließlich sollten Mähroboter einem Hindernis ausweichen. "Das trifft nur auf die wenigsten, meist sehr teuren Exemplare zu", heißt es von Seiten des Tierschutzvereins München. Die günstigen Modelle seien nicht ausreichend mit empfindsamen Sensoren ausgestattet. Auch lägen bei einigen Modellen die Klingen viel zu weit außen, was nicht nur für Tiere, sondern auch für Menschen gefährlich werden könne. "Das zeigt auch ein Testvideo der Stiftung Warentest im Internet, in dem deutlich zu sehen ist, wie der Großteil der getesteten Robotertypen Äpfel halb zerfetzt und Schuhe anschneidet."
Die Bitte des Tierschutzvereins lautet daher: "Wer nicht auf diese Form der Mähhilfe verzichten möchte, sollte den Roboter nur tagsüber und unter Aufsicht laufen lassen." Vor allem im August und September - der Hochzeit der Igelgeburten - sollte die Mähfläche vorher komplett gecheckt werden, um sicher kein verirrtes Igelkind zu übersehen, "die machen ihre ersten Ausflüge nämlich gerne mal tagsüber."
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