Posierliche Kletterer
Wissenswertes zu den Eichhörnchen
Immer am Ende eines Monats stellt die Wildtierexpertin des Tierschutzvereins München, Lydia Schübel, ein heimisches Wildtier auf der Internetseite www.tierschutzverein-muenchen.de näher vor. Insekten, Amphibien, Würmer, Vögel, Säugetiere – die Auswahl ist groß und immer gibt es über die jeweilige Tierart Interessantes zu berichten. Ende März hat Lydia Schübel die Eichhörnchen in den Fokus der Betrachtung gerückt.
Unterschiedliche Haarfarben
Die kleinen Nagetiere erfreuen sich bei uns großer Beliebtheit. Gerne schaut man zu, wenn die posierlichen Kletterer mit atemberaubender Schnelligkeit an den Bäumen hochsausen und sich durch Äste und Zweige wuseln. Die Tierschützerin räumt in ihrem Artikel mit der weit verbreiteten Meinung auf, dass es sich nur bei den roten Exemplaren, um wirkliche Eichhörnchen handle und schwarze Exemplare invasive Grauhörnchen seien. Dieser Irrglauben habe schon etlichen dunklen Vertretern das Leben gekostet.
"Dabei haben Eichhörnchen, wie wir Menschen auch, einfach nur unterschiedliche Haarfarben", erläutert die Wildtierexpertin und führt dies dann näher aus: "Warum manche Eichhörnchen dunkler gefärbt sind als andere, liegt unter anderem an der ökologischen Anpassung. In höheren Lagen mit stärkerer Sonneneinstrahlung und dunklen Nadelwäldern ist das schwarze Eichhörnchen besser geschützt, während das rote Eichhörnchen wie eine Leuchtreklame für Fressfeinde strahlt. Dafür ist es aber in Laubwäldern oft besser getarnt. Deshalb gibt es in vielen bayerischen Regionen mehr dunkle als rote Eichhörnchen. Häufig gibt es aber alle Farbvarianten: von roten Eichhörnchen über braune zu schwarzen. Es kommt sogar vor, dass in einem Wurf alle drei Farben vertreten sind."
Nester an ungewohnter Stelle
Grauhörnchen seien nie in Deutschland angekommen. Sie seien deutlich größer und kräftiger als unsere Eichhörnchen und hätten runde Ohren, während unsere Eichhörnchen die typischen flauschigen Haarbüschel auf den Ohrenspitzen aufweisen.
In diesem Frühjahr machen sich die kleinen Klettermaxen die wegen der Ausgangsbeschränkungen verwaisten Sportanlagen zu eigen. "Immer wieder melden Sportvereine, dass nun in ungenutzten Kletterwänden Eichhörnchennester entstehen", schreibt Lydia Schübel und fügt schon auf den nächsten Winter gemünzt hinzu, dass sich die kleinen Nager in der kalten Jahreszeit immer über eine Extraportion heimischer Nüsse freuen würden.
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