Neuer Sinn für alte Räume
Zusammen eine Begegnungsstätte schaffen
Tradition und Heimatverbundenheit verkörpert der Bayerische Trachtenverband. Wie stehen die Trachtler zur Integration von Schutzsuchenden? Die Bitte der Münchner Wochenanzeiger um eine Stellungnahme im Rahmen der Beiträge "Wir schaffen das" kam der Trachtenverband auf ganz praktische Weise nach: Sprecher Anton Hötzelsperger schickte einen Beitrag aus Prien. Hier reden die Bürger nicht über Integration, sondern "machen" sie einfach.
Ein Mauerblümchendasein fristete das Atrium lange. Die bisher für die Jugendarbeit nur noch spärlich genutzten Räume wurden nun zu einem Cafe und Ort der Begegnung – für alle Priener sowie für Gäste aus aller Welt. Der Gemeinderat befürwortete die Idee und stellte einen Betrag von 5.000 Euro zur Verfügung. Die Arbeit selbst wurde ehrenamtlich durchgeführt. Bei den Wochenend-Arbeiten war gut ein Dutzend Leute im Einsatz. Leiter der Maßnahme war Gemeinderat Martin Aufenanger. Unterstützt wurde er von Mitgliedern des Jugendrats, aus den Reihen des Helferkreises und von Asylbewerbern selbst. Zu ihnen gehörten Kariba aus Mali. Er ist seit neun Monaten in Prien und half als gelernter Maler gerne mit, wenn das neue Begegnungszentrum hergerichtet wird. Auch Jgbinosa aus Nigeria, ebenfalls Maler, packte mit an. Dieter Roth, einer der Mitglieder des Priener Helferkreises für Asylsuchende, schloss sich ebenfalls den Aktivitäten an und freut sich, dass das Atrium ein neues Gesicht und einen neuen Sinn bekommt. Noch im Frühjahr soll das Veranstaltungs-Cafe für die Jugend, für den Helferkreis und auch für weitere Nutzungen wie Proben oder Theater zur Verfügung stehen. „Möglichst alle und viele Priener sollen sich hier einfinden, schließlich haben wir im Innenraum und unter freiem Himmel für fast 100 Leute Platz“, so Aufenanger, der zum Lohn für die geleistete Arbeit den Atriumplatz gleich zu einer Grillbrotzeit nutzte.
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