"Mich hat der Zusammenhalt beeindruckt"
Die Münchenstift hat ein herausforderndes Jahr gut bewältigt
Das Jahr 2020 war in der Altenpflege sicherlich das Herausforderndste überhaupt. Es wird als Jahr der Corona-Pandemie in Erinnerung bleiben. Auch die Häuser der Münchenstift GmbH waren davon betroffen und mussten sich dieser Herausforderung stellen. In den Bereichen Pflegequalität, Digitalisierung, Wirtschaftlichkeit und Unternehmenskulturkonnte die Münchenstift trotz Corona gute Ergebnisse erzielen, wie der Jahresbericht 2020 zeigt. Zum Teil wurden wichtige Projekte durch die Krise sogar beschleunigt, wie etwa die Digitalisierung, berichtete Münchenstift-Geschäftsführer Siegfried Benker.
"Bemerkenswerter Teamgeist"
Benker erinnerte an die Umstände, unter denen die Arbeit in den vergangenen Monaten geleistet wurde: "Die Mitarbeitenden, insbesondere die in der Pflege Tätigen, hatten mit eigenen Ängsten ebenso wie mit denen besorgter Bewohner und deren Angehörigen zu kämpfen. Sie durchlebten teils dramatische Situationen und mussten, als Wohnbereiche oder Häuser unter Quarantäne gestellt wurden, soweit wie möglich die fehlende Zuwendung der Angehörigen bei den Bewohnern ausgleichen. Einige Kollegen erkrankten selber. Auch bei schweren körperlichen Tätigkeiten musste mit FFP2-Masken gearbeitet werden", erzählte Benker und dankte seinen Mitarbeitern: "Wer all das in den Häusern nicht selbst erlebt hat, kann die besondere Leistung unserer Mitarbeitenden kaum abschätzen."
Bei allen Problemen und Nöten habe sich ein bemerkenswerter Teamgeist gezeigt. Man gehe aus dem Corona-Jahr gestärkt hervor, betonte Benker. Das zu sagen sei kein Allgemeinplatz.
Schnell reagiert
Auch Aufsichtsratsvorsitzende Verena Dietl sprach den Mitarbeitern ihre Hochachtung aus. "Die Pandemie hat Alten- und Pflegeheime mit großer Wucht getroffen. Die Einrichtungen mussten Verfahren etablieren, die ein hohes Maß an spezieller Kompetenz erfordern", sagte sie. Die Münchenstift habe in der Krise schnell reagiert und ein durchdachtes Hygienekonzept umgesetzt. "Ein ganz besonderer Dank geht an die Mitarbeiter, die jeden Tag ganz vorne dafür gearbeitet haben. Als Aufsichtsratsvorsitzende durfte ich ihre Arbeit dieses Jahr begleiten und so hautnah miterleben, welchen Herausforderungen sie sich in ihrem Beruf stellen. Die Mitarbeiter nehmen ein eigenes Risiko für sich und ihre Gesundheit in Kauf, um weiter für die Bewohner da sein zu können. Hierfür gebührt ihnen mein Dank und Respekt", so Dietl. "Mich hat der Zusammenhalt beeindruckt. Man hat sich immer unterstützt, wo Not am Mann war. Das ist schon sehr prägend!"
Menschen aus der Isolation holen
Besonders wichtig war, die Bewohner in der Zeit der Abschottung aus der Isolation zu holen. Dazu wurden u.a. 55 Tablets zur Verfügung gestellt, damit die Bewohner mit ihren Angehörigen in Kontakt bleiben konnten. Zahlreiche Veranstaltungen konnten unter Einhaltung der Hygieneregeln organisiert werden. "Wir haben da gute neue Möglichkeiten geschaffen", so Verena Dietl. Auch neue Kooperationen entstanden auf diese Weise.
Mitarbeiter sind zufrieden
Die Zufriedenheit der Mitarbeiter hat sich gegenüber 2019 im Corona-Jahr noch einmal deutlich verbessert: 25 Prozent gaben an, mit der Münchenstift als Arbeitgeberin „vollkommen zufrieden“ zu sein, 38 Prozent „sehr zufrieden“. Zum Vergleich: 2019 waren 18 Prozent „vollkommen zufrieden“ und 33 Prozent „sehr zufrieden“. Dabei mag das bessere Arbeitsklima eine Rolle gespielt haben: 49 Prozent gaben an, dass sich das Arbeitsklima verbessert hat, 2019 waren 37 Prozent dieser Meinung. Auch die bereits hohe Loyalität der Mitarbeiter ist weiter gestiegen: Die Weiterempfehlungsbereitschaft nahm zu, die Kündigungsbereitschaft ist gesunken und 76 Prozent würden sich wieder für die Münchenstift entscheiden, stünden sie nochmals vor der Wahl.
Mit einer Note von 2,33 werden auch die Arbeitsbedingungen im Durchschnitt deutlich besser als 2019 bewertet. Besonders positiv wahrgenommen werden die Arbeitszeitmodelle und die Fort- und Weiterbildungen. Auch die Karrierechancen und die technischen Hilfsmittel kommen sehr gut an. Verbesserungspotenzial hingegen sehen die Mitarbeitenden in der Personalausstattung der Teams und beim zeitlichen Aufwand für die Dokumentation. Der Führungsstil, genauso wie die Zusammenarbeit im Team und im ganzen Haus wird 2020 erstmals im Münchenstift-Durchschnitt in allen Aspekten gut oder sogar sehr gut beurteilt – ein großer Erfolg.
Sichere Orte
Rund 400 Mitarbeiter und 600 Bewohern in den Münchenstift-Häusern hatten sich in den vergangenen Monaten mit Corona infiziert, berichtete Benker. Die Belegung der Häuser ging in der Pandemie-Zeit etwas zurück. Angst vor Infektionen müsse heute aber niemand haben, sagte Siegfried Benker und verwies u.a. auf die Impfungen von Bewohnern und Mitarbeitern: "Unsere Häuser sind die sichersten Orte in der Stadt", so Benker. "Man muss nicht mehr zögern, zu uns zu kommen." Er riet, lieber die professionelle Pflege, die die Münchenstift bieten könne, in Anspuch zu nehmen, als zuhause "irgendwie durchzuhalten" versuchen.
13 Häuser
Die Münchenstift betreibt 13 Häuser. Neun Häuser bieten Wohnangebote mit Pflegeleistungen, von denen wiederum vier Häuser Wohnen mit Service für rüstige Senioren anbieten. Fünf Häuser sind zudem Standorte Ambulanter Dienste. In zwei Altenwohnheimen sowie dem Mathildenstift und dem Münchener Bürgerheim werden selbständige Wohnformen angeboten.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH