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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Menschen, die sich nicht im Wohlstand ausruhen, sondern mutig mitgestalten"
Neue Mitglieder im Vorstand des Netzwerks Klimaherbst
Das Netzwerk Klimaherbst e.V. hat im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung am 26. Januar sein Vorstandsteam neu formiert. Durch das Ausscheiden von Daniel Überall, Julia Post, Leo Martz und Sylvia Hladky standen vier Vorstandspositionen zur Neuwahl an. Der siebenköpfige Vorstand wird nun durch die Mitarbeit von Amelie Mertin, Gesa Lüdecke, Raphael Ganzenmüller und Timon Landinger bereichert.
Viele Veränderungen
Nachdem schon das Jahr 2020 viele Veränderungen für den Klimaherbst mit sich gebracht hat, bleibt es auch im Jahr 2021 spannend: Anfang 2020 gab es beim gemeinnützigen Verein Netzwerk Klimaherbst durch das Ausscheiden von Mona Fuchs aufgrund ihres Wechsels in den Stadtrat und die damit verbundene Umformung der Geschäftsstelle einen großen Umbruch.
Das Konzept des Münchner Klimaherbst wurde aufgrund der Corona-Pandemie 2020 auf digitale Veranstaltungen umgestellt und der Zeitraum ausgeweitet, sodass sich der 14. Münchner Klimaherbst noch bis März 2021 der Frage widmet, wie ein Systemwandel zu einer klimafreundlichen Welt möglich ist.
Und nachdem Anfang 2020 schon Teile des Vorstandsteam neu besetzt wurden, verjüngt sich der Vorstand des Vereins nun durch die Neuwahl von Amelie Mertin, Gesa Lüdecke, Raphael Ganzenmüller und Timon Landinger weiter.
Mit großem Bedauern verabschiedet sich die Mitgliederversammlung von den ausscheidenden Vorständen und dankt ihnen für ihr außerordentliches Engagement für den Verein und die Veranstaltungsreihe. Julia Post widmet sich in Zukunft vornehmlich ihrem Engagement im Stadtrat und als Sozialunternehmerin. Daniel Überall versucht als Vorstand des Kartoffelkombinats hinaus die Idee der solidarischen Landwirtschaft populär zu machen. Sylvia Hladky engagiert sich in dem Projekt „Westendkiez“ für ein verkehrsberuhigtes Viertel nach dem Vorbild von Barcelona und Leo Martz bewegt im Landkreis Ebersberg einiges für Geflüchtete.
"Kleiner Beitrag zu mehr Klimaschutz"
Mit den neuen Vorständen gewinnt das Netzwerk Klimaherbst vier Persönlichkeiten, die sich mit großer Leidenschaft für Klimaschutz einsetzen.
Die neuen Vorständin Gesa Lüdecke ist studierte Umweltwissenschaftlerin und promovierte Umweltpsychologin. Nachdem sie zunächst bei der Stadt München für die Klimaschutzkampagne München Cool City gearbeitet hat, leitet sie seit 2019 am Rachel Carson Center for Environment and Society der LMU die Graduiertenprogramme zu Umweltthemen. „Ich kenne den Klimaherbst quasi seit dem Tag meiner Ankunft in München und begleite interessiert das rege Treiben dieses einzigartigen Münchner Netzwerkes. Ich freue mich, Teil dieser Community sein zu dürfen, und hoffe, mit meinem interdisziplinären Blick auf Umweltthemen meinen kleinen Beitrag zu mehr Klimaschutz leisten zu können“, so Gesa Lüdecke.
"Die Fakten liegen auf dem Tisch"
Raphael Ganzenmüller ist Doktorand an der LMU. Dort beschäftigt er sich mit der Weiterentwicklung von globalen Emissionsmodellen und den Effekten von Entwaldung und Aufforstung auf das Klima. Davor war er am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung tätig und hat in Kolumbien zu den Umweltauswirkungen von bewaffneten Konflikten geforscht. Raphael Ganzenmüller sagt: "Die Fakten liegen auf dem Tisch und sind eindeutig. Wir müssen jetzt gemeinschaftlich handeln. Damit gute Ideen und Projekte mehr Wirkung entfalten, dafür möchte ich im Netzwerk Klimaherbst meinen Beitrag leisten."
"Zusammenhalten und sich einsetzen"
Amelie Mertin studierte Wirtschaftswissenschaften. Mit der Überzeugung, dass gemeinwohlorientiertes Unternehmertum ein Hebel für positiven gesellschaftlichen Wandel sein kann, schloss sie sich dann dem Start-up Querfeld an und kam dann zum Münchner Impact Hub. Zusammen mit ihrem Team macht sie sich dort für eine menschlichere Arbeits- und eine enkeltaugliche Wirtschaftswelt stark. "Ich bin in München aufgewachsen, bin weggegangen, wiedergekommen und geblieben. Was die Stadt spannend für mich macht: die Menschen, die sich nicht im Wohlstand ausruhen, sondern mutig mitgestalten, laut sind, zusammenhalten und sich einsetzen für eine menschliche Gesellschaft und eine lebenswerte Zukunft. Deshalb engagiere ich mich beim Münchner Klimaherbst“, so Amelie Mertin.
"Wir sind zu grundlegenden Veränderungen verpflichtet"
Timon Landinger arbeitet als Assistenzarzt in der Anästhesie und Intensivmedizin eines kommunalen Krankenhauses und forschte am Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung in München. Sein Herzensthema ist die nachhaltige Transformation von Mobilität und Stadtplanung. Hierfür setzt er sich als Botschafter des Radentscheids 2019 und im Bezirksausschusses Sendling-Westpark für Bündnis 90 / Die Grünen ein. Zu seinem Engagement beim Klimaherbst sagt er: „Der dramatisch fortschreitende Klimawandel wirkt sich auf nahezu alle Bereiche unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystems, aber auch unseres alltäglichen Lebens aus. Gegenüber künftigen Generationen sind wir also zu vielfältigen und grundlegenden Veränderungen verpflichtet. Derart großen Herausforderungen können wir nur mit gut vernetzten und starken Bündnissen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft begegnen.“
"Reise in eine bessere Zukunft”
Über den Münchner Klimaherbst Der Münchner Klimaherbst findet 2020 bereits zum 14. Mal statt. Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es, Münchnerinnen und Münchner zu Klimawandel zu informieren und ihnen Möglichkeiten zum Klimaschutz aufzuzeigen. Ins Leben gerufen im Jahr 2007 von verschiedenen Klimaschutz- und Bildungsorganisationen, hat sich der Münchner Klimaherbst zur wichtigsten und am meisten beachteten Veranstaltungsplattform für Klimaschutzthemen in München entwickelt. Im Februar 2015 wurde der Verein Netzwerk Klimaherbst e.V. gegründet, der seitdem die Veranstaltungsreihe organisiert. In jedem Jahr hat der Münchner Klimaherbst einen thematischen Schwerpunkt. Unter dem Titel „Welt wohin? - Reise in eine bessere Zukunft” geht es in diesem Jahr um das Thema Systemwandel.
Weitere aktuelle Informationen zum Klimaherbst auf www.klimaherbst.de.
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