Haben wir nicht etwas vergessen?
Beim "Spiel der Woche" liefen die Mannschaften zwei Mal ein
Vergeblich warteten Spieler und Besucher beim vergangenen "Spiel der Woche", bei dem der SV 1880 München die zweite Mannschaft des SV Pullach empfing, auf die Frühlingssonne: Das Match musste bei gerade einmal 7 Grad Celsius und Dauerregen ausgetragen werden. Dennoch fanden knapp 80 tapfere Zuschauer zu dem sportlichen Wettkampf, das im Rahmen der Initiative "Fairplay München" ausgetragen wurde, um die Mannschaften zu unterstützen.
Zur Belustigung aller Beteiligten unterlief beim Einlaufen ein kleiner Fehler, der erst nach dem Einzug der Spieler und des Schiedsrichters auffiel: Die bereits am Spielfeldrand bereitgelegten Banner des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), die gegen Gewalt und Rassismus plädieren, wurden in der Aufregung vor dem Duell versehentlich liegengelassen. Auf Anweisung der Fotografin Manuela Werner fanden sich die Mannschaften samt Schiedsrichter Martin Mielich wieder am Spielfeldrand zusammen und zogen schmunzelnd nochmals ein - diesmal mit den Bannern. So starteten die Spieler, durch diesen kleinen organisatorischen Lapsus erheitert, mit ausgelassener Stimmung das Duell.
Nachdem die 80er bereits nach 28 Minuten mit 2:0 in Führung lagen, schien die Begegnung bereits in der ersten Halbzeit entschieden. Mit einem Doppelschlag nach der Halbzeitpause glichen die Pullacher allerdings aus und das Duell war wieder offen. Wer nun damit rechnete, dass die Begegnung hektisch wurde, lag falsch. Unter der sicheren Leitung von Martin Mielich (TSV Trudering), legten der SV 1880 wieder nach und entschieden das Spiel doch noch klar mit 4:2 für sich.
Mit dem Verhalten der Spieler zeigten sich alle zufrieden. "Das Spiel war unglaublich fair", lobte Fairplay-Leiter und BFV Kreis-Vorsitzender Bernhard Slawinski nach Beendigung des sportlichen Wettkampfes. "Beide Mannschaften lebten das 'Fairplay' in Perfektion."
Ebenfalls lobenswert war der organisatorische Einsatz der Gastgeber: Der griechische Vereinswirt hatte trotz der widrigen Witterungsverhältnisse den Grill aufgebaut und leckere kulinarische Köstlichkeiten gezaubert. Für diejenigen, die ihre traditionelle Stadionwurst wollten, wurde auch dieser Wunsch erfüllt.
Auf der anschließenden Pressekonferenz analysierte Jimmy Kaminsky vom SV Pullach die Spielsituationen und kam zu dem Entschluss, dass sein Team speziell in den ersten 45 Minuten zu brav agiert und den Gegner durch indivieduelle Fehler gestärkt hatte. Entäuschung äußerte er darüber, dass die Spieler nach dem Ausgleich das Heft wieder aus der Hand gegeben hatten und erneut durch individuelle Fehler in Rückstand geraten waren.
Markus Majunke von den 80ern freute sich, dass trotz des grausamen Wetters noch so viele Zuschauer anwesend waren. Er animierte die 80er Fans, sein Team für die anstehenden schweren Spiele um die Meisterschaft zahlreich zu unterstützen.
Schließlich wurden Dalibor Petrusevic von 1880 und Johannes Brader vom SV Pullach für ihr faires Spielverhalten zu den "Men of the Match" gewählt und erhielten jeweils zwei Gutscheine für die Therme Erding, gesponsert von den Münchner Wochenanzeigern.
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