Große Rettungsaktion
Tierschutzverein bringt Ziegen und Schafe auf den Gnadenhof
Mitte April erreichte den Tierschutzverein ein Hilferuf von Tierfreunden, die auf die katastrophale Unterbringung von Ziegen und Schafen hinwiesen. Die Tierschutzinspektoren des Vereins nahmen Kontakt mit dem Halter auf, der daraufhin mit einer großangelegten Schlachtung drohte.
"Da der Bauer mehrere Anwesen mit Tierbestand unterhielt, war es schwierig, die Anzahl der geschundenen Tiere festzustellen. Ein Besuch auf einem der Anwesen bestätigte jedoch die schlimmsten Befürchtungen", berichtet Judith Brettmeister, Sprecherin des Tierschutzvereins. "Die Tierschutzinspektoren fanden eingesperrte, abgemagerte Tiere vor, die kaum Futter und kein Wasser zur Verfügung hatten."
Durch Verhandlungen mit dem Halter konnten schließlich zehn Schafe und 41 Ziegen vor dem sicheren Tod gerettet werden, darunter etliche Ziegenmütter und ihre Kinder. Letztere waren zuvor vom Bauern getrennt worden, so dass die Zusammenführung der kleinen Familien für die Tierschützer zu einem Lauf gegen die Zeit wurde.
In letzter Minute
Nach Ankunft auf dem Gnadenhof Kirchasch bei Erding, wohin die Tiere von Tierschutzinspektorin Brigitte Mittenhuber und Tierschützer Manfred Maier gebracht wurden, stellte die Leiterin des Hofes, Steffi Schade, nämlich schnell fest, dass die Mutter-Kind-Paare willkürlich zusammengewürfelt worden waren und gar nicht zusammenpassten. Da der Bauer es wegen der Auflagen der Behörden sehr eilig gehabt hatte, seine restlichen Tiere wegzubringen, waren die zugehörigen Muttertiere und die Zicklein bereits auf dem Schlachthof gelandet.
Nun war Eile geboten: Schnellstmöglich wurde mit dem Inhaber des entsprechenden Schlachthofs gesprochen, der zur Freude aller bestätigte, dass die Tiere noch lebten und der auch gegen eine Herausgabe nichts einzuwenden hatte. "Zwei erwachsene Tiere und zwei Jungtiere konnten so in buchstäblich letzter Minute gerettet und ebenfalls zum Gnadenhof gebracht werden, wo die Wiedervereinigung von Müttern und Kindern zu herzergreifenden Szenen führte", erzählt Judith Brettmeister und fügt hinzu: "Der Tierschutzverein sucht für die vielen Ziegen und Schafe jetzt liebevolle Tierbesitzer, die Platz und Erfahrung haben. Bei Interesse kann man direkt mit dem Gnadenhof unter der Rufnummer (08122) 14351 bzw. unter der Mobilnummer 0175-2573482 Kontakt aufnehmen."
Da die vielen Neuankömmlinge optimal versorgt und betreut werden sollen, bittet der Gnadenhof außerdem um folgende Sachspenden: einen neuen Unterstand, einen elektrischen Weidezaun, Schafschermaschine und einen Klauenpflegestand. Bei Fragen zu den Sachspenden kann man sich ebenfalls direkt mit dem Gnadenhof unter den obigen Rufnummern in Verbindung setzen.
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