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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Gemeinsam stark
Die Waldameise ist das Wildtier des Monats Juli
Um unsere heimischen Wildtiere immer wieder einmal ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, wählt der Tierschutzverein München am Ende eines jeden Monats ein "Wildtier des Monats" aus, zu dem dann die hauseigene Biologin, Lydia Schüberl, wissenswerte Fakten zusammenstellt.
"Sie sind klein, emsig und wir begegnen ihnen überall", schreibt sie in der Einleitung ihres Artikels über die Waldameise, die zum Wildtier des Monats Juli ernannt wurde. Bevor die Expertin auf diese spezielle Ameisenart eingeht, erfährt man. das es etwa 15.000 verschiedene Ameisenarten weltweit gibt und immerhin 110 davon in Deutschland leben.
Soziale Insekten
Dass Ameisen, die zur Ordnung der Hautflügler gehören, faszinierende Lebewesen sind, wird auch in Lydia Schübels Ausführungen wieder einmal deutlich. Sie gehören zu den sogenannten "sozialen Insekten". Unter diesem Begriff sind Insektenarten zusammengefasst, die in Gruppen oder Vergesellschaftungen aus Individuen derselben Art zusammenleben und miteinander kommunizieren.
Lydia Schübel beschreibt die Hochzeitsflüge der Tiere, den Aufbau des Ameisenstaates und die vielen verschiedenen Tätigkeiten der Arbeiterinnen. "Im Ameisenstaat herrscht Arbeitsteilung und jedes Individuum hat seine eigene Aufgabe, die mit zunehmender Erfahrung wechseln kann. Es gibt im Innendienst Erzieherinnen, die sich um den Nachwuchs kümmern, ihn und die Königin reinigen, nach ihren Bedürfnissen in andere Kammern tragen und füttern, so wie Handwerkerinnen, die das Nest reparieren. Der Außendienst besteht aus Läusemelkerinnen, Jägerinnen, Wächterinnen, Trägerinnen, Bauarbeiterinnen und Späherinnen", heißt es ihrer Zusammenfassung.
Unentbehrlich
Die Tierschützerin weist auch darauf hin, wie wichtig Ameisen für unser Ökosystem sind. Nicht nur, dass ein großer Ameisenstaat im Jahr bis zu 28 Kilogramm Insekten – darunter viele Schädlinge – verputzt und selbst die Nahrungsgrundlage für viele Tiere darstellt, sondern auch in Punkto Verbreitung von Pflanzensamen liegen die Ameisen ganz weit vorne. Rund 150 Pflanzenarten – z.B. eine ganze Anzahl von Frühlingsblühern – setzen bei der Vermehrung auf diese Insekten und wenden dafür einen kleinen Trick an. Sie statten ihre Samen mit nährstoffreiches Anhängsel aus Fett und Zucker (Elaiosomen) aus, die von Ameisen besonders gerne eingesammelt werden. "Generell sind Ameisen die Gesundheitspolizei der Natur und für ein funktionierendes Ökosystem unentbehrlich. Deshalb sollten sie außerhalb der Wohnung auf keinen Fall bekämpft werden", betont Lydia Schübel.
Der gesamte Artikel über die Waldameise kann auf der Seite des Tierschutzvereins München unter https://www.tierschutzverein-muenchen.de/aktuell/wildtier-des-montas.html nachgelesen werden.
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