Drei Ideen haben überzeugt
"Gestalte Deine Stadt": Die Jury hat gewählt
Ob Straßen, Parkplätze oder Unterführungen – die Stadt kann man überall (um-)gestalten. In München gibt es einige Orte und Plätze, die bei den Bürgern besonders beliebt sind, andere hingegen weniger. Das soll sich nach und nach ändern – dafür hat die Umweltorganisation Green City e.V. das Aktionsprogramm "Gestalte Deine Stadt" ins Leben gerufen. Die Bürger waren aufgerufen, eigene Ideen für den öffentlichen Raum in München zu entwickeln und gemeinsam mit Green City e.V. umzusetzen. Eine Projektjury hat aus allen Einsendungen jetzt drei Ideen ausgewählt: "Mobi", "Gassengarten" und "100 Meter Zukunft?".
Mobiles Stadtmobil
"Mobi" ist ein mobiles Stadtmöbel, das an verschiedene Orte geschoben und durch die Nutzer eigenständig erweitert werden kann. Mit seiner Idee möchte Karl Anton Schinkel die Wohnzimmer nach draußen verlagern und alle dazu einladen, sich aktiv an der Gestaltung Münchens zu beteiligen. Im Juli und August soll "Mobi" durch Au-Haidhausen ziehen. Das Stadtmöbel ermöglicht Freiräume bei der Eigengestaltung und Nutzung – damit jeder wieder selbst entscheiden kann, wo und wie man den öffentlichen Raum nutzten möchte.
Grüne Oase
"Gassengarten" ist die Erweiterung und Umgestaltung des studentisch angelegten Gassengartens im Olympiadorf. Die Projektgruppe um Vincent Unkauf hat zwischen tristem Beton eine grüne Oase inmitten der Bungalows geschaffen. Neue Hochbeete mit zahlreichen essbaren Pflanzen und Insektennützlingen sollen den Garten nun erweitern. Felix Lüdicke hat sich vor der Jurysitzung im Gassengarten umgeschaut und möchte die Projektidee um eine weitere Dimension ergänzen: „Der Gassengarten ist ein klassisches Urban Gardening Projekt, das den öffentlichen Raum durch Pflanzen, Einsatz und viel Liebe gestaltet. Wir möchten dieses Engagement fördern, verbunden mit dem Wunsch die Förderung von Green City e.V. zu nutzen, um eine neue Dimension zu erklimmen – zum Beispiel die vorhandenen Rankgerüste zwischen den Gassen.“
Mögliche Transformation
"100 Meter Zukunft?" beschäftigt sich mit positiven Zukunftsbildern einer autofreieren Schwanthalerstraße. Mit einem Aktionstag auf dem Straßenabschnitt zwischen Marieluise-Fleißer-Realschule und Eine-Welt-Haus will das studentische Architektur- und Urbanistik-Kollektiv mit verschiedenen Elementen zur Diskussion über die Zukunft der Schwanthalerstraße anregen. Ein Animationsfilm zeigt die mögliche Transformation der Schwanthalerstraße, Licht-
und Rauminstallationen machen Veränderungen und Potenziale des Ortes erlebbar. Mit dem Bau eines mobilen Stammtischs möchte die Gruppe einen flexiblen Ort für den Austausch über die initiierte, alternative Straßenaufteilung schaffen und mit Anwohnern ins Gespräch kommen. Im Juli und August soll der mobile Stammtisch an verschiedenen Punkten auf der Schwanthalerstraße Station halten.
Zwei Sonderpreise
Die Jury hat außerdem zwei Sonderpreise vergeben: „München erFahren“ – ein Fahrrad-Rundweg, der zeigen soll, wie der öffentliche Raum in München aussehen könnte, wenn sich jeder beteiligt – eingereicht vom studentischen Kollektiv „die STÄDTISCHEN“ . Und „Vorhang auf Giesing!“ – eine Umgestaltung der Bahnbrücke am Kolumbusplatz zu einem Kino-, Theater- und Ausstellungsraum – eine Idee von zwei Architektur- und einem Fotografiestudenten. Beide Projekte sollen unabhängig vom Aktionsprogramm „Gestalte Deine Stadt“ weiter verfolgt werden.
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