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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
djangoO-Festival of Gypsy Music
Mit einem Best Of dessen, was das Genre Gypsy-Musik in ihrer Bandbreite zu bieten hat, findet das djangoO-Festival Of Gypsy Musik noch bis einschließlich Donnerstag, 21. Oktober, in München statt.
Konzipiert wurde das Festival vom künstlerischen Leiter Walter Abt, ein deutscher Musiker und Komponist, der bereits im Teenager Alter von Sinti Musikern unter die Fittiche genommen wurde (ein Ritterschlag!) und seitdem in dieser speziellen Musikwelt beheimatet ist. Auch Alexander Diepold, den organisatorischen Festivalleiter, zeichnet eine besondere Nähe zur Thematik des Festivals aus: Er ist selbst Sinto und Geschäftsführer von MADHOUSE, einer von ihm 1987 gegründeten Beratungsstelle für Sinti und Roma in München sowie Geschäftsführer der Hildegard Lagrenne Stiftung für Bildung, Inklusion und Teilhabe von Sinti und Roma in Deutschland.
Am Samstag, 16. Oktober, eröffnet der feurige Balkan-Sound von Branko Bako Jovanovic mit seinem Ensemble aus Belgrad das Festival um 20 Uhr im Saal im Alten Rathaus. In das Andalusien des Flamenco puro führt der zweite Abend, am Sonntag, 17. Oktober, (20 Uhr, Carl-Orff-Saal/Gasteig).
Die weiteren drei Konzerte stehen ganz im Zeichen des swingenden Gypsy Jazz: Am Montag, 18. Oktober, spielen um 20 Uhr Biréli Lagrène mit Joscho Stephan im Carl-Orff-Saal im Gasteig. Am Dienstag, 19. Oktober, igibt es Jazz Manouche um 20 Uhr im Carl-Orff-Saal zu hören. Das Diknu-Schneeberger-Trio spielt dann am Mittwoch, 20. Oktober, um 20 Uhr in der Bürkleinhalle im Maximilianeum.
Neben Konzerten umfasst das Programm auch Workshops, zwei Filme und ein Symposium, die thematisch ebenfalls um "Gypsy-Music" kreisen: Der Dokumentarfilm "La chana – Mein Leben ein Tanz, über die Flamenco-Legende Antonia Santiago Amador" (Montag, 18. Oktober, 18 Uhr) und Ausschnitte aus dem Spielfilm "Django – Ein Leben für die Musik" (Mittwoch, 20. Oktober, 17.30 Uhr). An die Filmvorführungen schließt jeweils ein Gespräch an. Beide Veranstaltungen finden im Instituto Cervantes (Alfons-Goppel-Straße 7) statt, ebenso wie die Workshops Flamenco-Tanz und Gitarre, von Montag, 18., bis Donnerstag, 21.Oktober. Dieses Rahmenprogramm im Instituto Cervantes läuft unter dem Titel: Im Dialog: Kultur, Bildung und Soziales. Darin spiegelt sich das Anliegen der Festival-Veranstalter wieder, über das Musikprogramm hinaus, auch kulturpolitische Themen in Zusammenhang mit der Lebensrealität von Sinti und Roma zu beleuchten und auf diesem Weg Vorurteile in der Mehrheitsgesellschaft ab- und Dialoge aufzubauen. Dazu diskutiert der organisatorische Leiter des Festivals, Alexander Diepold mit dem Musiker Romeo Franz zum Thema "Musik und Kultur als Instrument für Empowerment, Teilhabe und Dialog" (Donnerstag, 20. Oktober, 17.30 Uhr): Ein Diskussionsabend zur Rolle von Musik und Kultur im Dialog zwischen Minderheit und Mehrheit, als Empowerment für junge Menschen, als Möglichkeit der Aufklärung und - nicht zuletzt - als eine Plattform, um einerseits Erinnerungsarbeit zu fördern, und andererseits gegen Antiziganismus einzutreten. Weitere Inforamtionen zum Programm unter www.djangoo.eu im Internet
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