Die Ziele sind abgesteckt
JugendCoach Axel Jagemann berichtet über die ersten Treffen mit den drei Jugendlichen
Wie läuft ein JugendCoaching mit Axel Jagemann ab?
Die drei JugendCoachings bestehen jeweils aus dem Erstgespräch (mit Eltern) und zehn nachfolgenden Coachingtreffen unter vier Augen (Jugendlicher und Coach). Die ersten fünf Treffen finden in wöchentlichen Abständen statt, die weiteren fünf Treffen dann alle zwei bis drei Wochen. Der gesamte Prozess dauert somit ca. vier bis fünf Monate. Bleibende Veränderungen benötigen eine gewisse Zeit, auch bei jungen Menschen. Übrigens: Alles, was der Jugendliche dem Coach anvertraut, fällt unter die Verschwiegenheitspflicht.
Zu Beginn des JugendCoachings füllt der Jugendliche zwei Analysen im Internet aus: Den key4you-Persönlichkeitsschlüssel sowie die DNLA-Potenzialanalyse „Soziale Kompetenz". Durch den Persönlichkeitsschlüssel lernt der Jugendliche spannende Details zu seinem Persönlichkeitstyp kennen, die hilfreich für sein Selbstverständnis und seinen Umgang mit Beziehungen sind. Darüber liefert key4you für die Berufswahl.
Bei der Potenzialanalyse werden die Antworten des Teilnehmers mit den Ergebnissen anderer Jugendlicher verglichen (Benchmarking). Die Analyse-Gutachten zeigen den Jugendlichen, wie gut die Schlüsselfaktoren ihrer sozialen Kompetenz bereits entwickelt sind, bzw. wo sie ihre Potenziale stärker ausbauen sollten, um in Schule, Beruf und Sport dauerhaft erfolgreich zu sein. Beide Analysen werden zum Ende des JugendCoachings wiederholt. Dadurch werden die Fortschritte dokumentiert und es wird aufgezeigt, woran nach dem Coaching weiter gearbeitet werden sollte. Abgesehen von den Analysen wird jedes Coaching individuell auf die Ziele und Bedürfnisse des Jugendlichen abgestimmt.
Hier nun unsere drei Jugendlichen (die Namen wurden von der Redaktion geändert):
Carolin B.
Carolin ist 18 Jahre alt und lebt als Einzelkind bei ihren Eltern. Sie besucht die 13. Klasse und die Abiturprüfungen stehen bei ihr in Kürze an. Ihre Schulnoten sind gut, trotzdem möchte sie sich persönlich und schulisch weiterentwickeln. Ihre selbstgesteckten Ziele lauten:
„meine Lernmotivation und mein Durchhaltevermögen steigern"
„Dinge sofort angehen – meine ungeliebte ‚Aufschieberitis' abbauen."
Carolin macht von Anfang an einen freundlichen und aufgeschlossenen Eindruck. Nach eigener Einschätzung kämpft sie mit Selbstzweifeln, Ungeduld, Faulheit, Ablenkung und mangelnder Ausdauer. Außerdem bewertet sie ihren Selbstwert und ihre Lernmotivation eher niedrig.
Die beiden Analysen bestätigen ihre Aussagen: Motivation und Einsatzfreude sind am unteren Anschlag. Diverse persönliche und soziale Kompetenzen liegen teilweise brach.
Da Carolins Prüfungen anstehen, haben mit ihr bereits drei Coachingtreffen stattgefunden. Durch die Bestandsaufnahme (Gespräch, Analysen, Ziele, Probleme) besteht eine solide Grundlage für ein erfolgreiches Coaching.
Die Sicht des JugendCoaches: Carolin hat gute Chancen, ihre Ziele zu erreichen. Sie geht das Coaching sehr offen und veränderungsbereit an. Da einige ihrer Probleme auf mangelnde Energie zurückgehen, ist sie gerade dabei, manche Gewohnheiten zu ändern: früher schlafen gehen, statt lange zu chatten/telefonieren; beim Lernen sinnvolle und echte Pausen einlegen; mehr Sport treiben. Das sind erste konkrete Schritte.
Martin S.
Martin ist 16 Jahre alt und lebt mit seinen drei jüngeren Geschwistern bei seinen Eltern. Er besucht die 9. Klasse einer Haupt-/Förderschule zur Sprachförderung und will im Sommer seinen Quali schaffen. Seine in diesem Schuljahr erzielten Schulnoten genügen den Quali-Anforderungen noch nicht.
Seine Ziele:
„meine Lernmotivation steigern und den Quali schaffen"
„mehr Ruhe und Sicherheit bei Prüfungen – meine Prüfungsangst überwinden"
„meine Selbstsicherheit steigern, Schüchternheit ablegen und mehr Freunde gewinnen"
Martin macht einen freundlichen und aufgeweckten Eindruck. Manchmal wirkt er eher vorsichtig. Er hat Situationen erlebt, in denen er ausgeschlossen und innerlich verletzt wurde. Diese Ereignisse wirken immer noch nach.
Nach eigener Einschätzung kämpft er mit einem niedrigem Selbstwertgefühl und erheblicher Unsicherheit, auch auf Grund seiner Sprachbehinderung. Eine gewisse Bequemlichkeit, geringes Durchhaltevermögen, niedrige Lernmotivation und hohe (elektronische) Ablenkbarkeit spielen ebenfalls eine negative Rolle.
Auch bei ihm bestätigen die beiden Analysen seine Aussagen: Motivation und Selbstsicherheit bewegen sich am unteren Ende der Skala. Der key4you-Persönlichkeitsschlüssel deutet klar darauf hin, dass er einige persönliche Kompetenzen nicht ausgebaut, sondern zurück entwickelt hat.
Die Sicht des JugendCoaches: Martin hat ebenfalls Chancen, seine Ziele zu erreichen. Er ist die ersten Schritte im Coaching mit echtem Interesse gegangen. Für ihn wird es entscheidend sein, wie er seinen Selbstwert und seine Lernmotivation steigern kann, und wie viel Ausdauer und Engagement er in den nächsten Monaten aufbringen wird. Für ihn als Förderschüler wäre es ein bedeutender Schritt, den Quali zu bestehen und dann am besten gleich noch eine gute Ausbildungsstelle zu finden.
Terry P.
Terry ist 14 Jahre alt und lebt zusammen mit seiner Mutter, die vor kurzem ihre Arbeit verloren hat. Seinen Vater sieht er regelmäßig. Er besucht die 9. Klasse einer Realschule. In diesem Schuljahr sind seine Noten bisher sehr schlecht ausgefallen. Auf Grund seiner mangelnden Aufmerksamkeit wurde bereits die Schulpsychologin eingeschaltet.
Er ist noch dabei, seine Ziele genau zu formulieren. Auf jeden Fall will er seine schulischen Leistungen verbessern, seine Lernmotivation und sein Durchhaltevermögen steigern.
Der erste Eindruck von Terry: Ein netter Junge, der mit 14 Jahren bereits eine gewisse Reife entwickelt hat. Nach seiner eigenen Einschätzung fällt es ihm sehr schwer, sich in der Schule und beim Lernen zu konzentrieren – er hat meistens einfach keine Lust und lässt sich bereitwillig durch Sport, Playstation und PC ablenken.
In dieses Bild passt auch seine key4you-Auswertung. Sein Persönlichkeitstyp entspricht nicht dem strukturierten deutschen Schulsystem. Seine Entwicklung ist insgesamt positiv, aber nicht in den Bereichen, die für schulische Fortschritte entscheidend sind. Seine Mutter würde es so ausdrücken: „Terry steht sich oft selbst im Weg!"
Die Sicht des JugendCoaches: Terrys Chancen zur Verbesserung der schulischen Leistungen stehen dann gut, wenn er versteht, dass er für die Schule nicht seine Persönlichkeit „verbiegen" muss, sondern sich „smart" weiterentwickeln kann. Wenn er es schafft, seine freiheitsliebende Art zu bewahren und gleichzeitig freiwillig und mit Ausdauer die Pflichten eines Schülers zu akzeptieren, können Lernmotivation und Noten einen positiven Schub erhalten.
Der Zwischenstand aus der Sicht des JugendCoaches
Alle drei Jugendlichen haben ihre eigenen Ziele und Herausforderungen. Einiges haben sie auch gemeinsam – übrigens auch mit vielen anderen jungen Menschen:
Sie sind unsicher, was ihren Selbstwert betrifft: Bin ich nur dann wertvoll, wenn ich etwas leiste?
Ihre Lernmotivation ist am unteren Anschlag, selbst da, wo die Noten stimmen.
Sie kämpfen mit der Ablenkung durch elektronische Medien.
Nach meiner Erfahrung können Selbstwert, Motivation und Konzentrationsfähigkeit durch ein JugendCoaching nachhaltig gesteigert werden. Die nächsten Monate werden zeigen, wie die drei Kandidaten sich engagieren und wie sie mit Rückschlägen umgehen.
Weitere Information zu JugendCoaching und zu Axel Jagemann findet man unter www.jugendcoach-jagemann.de
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