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Wohnortnahe Versorgung erhalten

Sozialbürgerhaus zieht aus der Dillwächterstraße weg

Das Sozialbürgerhaus Laim/ Schwanthalerhöhe zieht bis Ende Juni aus der Dillwächterstraße 7 weg. (Bild: kö)

Im Sozialbürgerhaus in der Dillwächterstraße sind mehrere soziale Dienste unter einem Dach vereint. Bürger der beiden Stadtbezirke Schwanthalerhöhe (8) und Laim (25) finden hier Ansprechpartner für verschiedene Belange sowie wirtschaftliche oder sozialpädagogische Hilfen. Neben der Auszahlung von Arbeitslosen- und Wohngeld kümmert sich das Sozialbürgerhaus etwa unter anderem um Familien, die hier präventive Hilfe in Form von Hausbesuchen und Betreuung durch Fachkräfte bekommen. Ende Juni soll das Sozialbürgerhaus vom Standort Dillwächterstraße 7 umziehen. Die Meldung vom Wegzug des Hauses rief nun die Bürgergremien beider Stadtbezirke, den Bezirksausschuss (BA) Laim ebenso wie den BA Schwanthalerhöhe, auf den Plan. Sie fordern vom Sozialreferat Informationen dazu, was der Wegzug für die Stadtteile bedeutet und wie wohnortnahe Versorgung gewährleistet werden kann.

Parteiverkehr in der Hansastraße

„Der Standort Dillwächterstr. 7 wird zum 30. Juni 2021 aufgegeben“, bestätigt eine Sprecherin des Sozialreferats auf Anfrage. Jedoch werde das Sozialbürgerhaus nicht etwa aufgelöst, sondern ziehe lediglich an einen anderen Standort. Geplant ist laut Auskunft des Sozialreferats, dass einmal alle Mitarbeiter des Sozialbürgerhauses an die Ridlerstraße 75 ziehen. „Wann genau der Umzug in die Ridlerstraße 75 erfolgen kann, ist derzeit noch nicht klar“, erklärt die Sprecherin.

Als Zwischenlösung sollen Bürger die Dienste vorübergehend am bereits eingerichteten Standort in der Hansastraße 2 finden. „Der Standort Hansastraße 2 bleibt bis Jahresende 2021 erhalten und wird für die Bürger und Bürgerinnen ein Parteiverkehrszentrum anbieten, in dem alle Dienstleistungen angeboten werden“, erklärt das Sozialreferat. Ein Teil der Verwaltungsmitarbeiter werde indes an einen Zwischenstandort ziehen, der bislang jedoch noch unklar ist. Für die Bürger der Stadtteile Laim und Schwanthalerhöhe bleibe aber durchgehend eine wohnortnahe Versorgung erhalten, heißt es auf Rückfrage. Während man sich in Laim vor allem darum sorgt, welche bürgernahen Institutionen überhaupt noch im Viertel ansässig sind, will man auf der Schwanthalerhöhe sicherstellen, dass die soziale Arbeit im Viertel trotz des Umzugs nicht leidet.

Dienstleitungen dezentralisieren

Wohnortnah wird der zukünftige Standort des Sozialbürgerhauses in der Ridlerstraße für viele Laimer nicht mehr sein. In einem gemeinsamen Papier erklären CSU und SPD im BA Laim: „Seit vielen Jahren werden immer mehr Einrichtungen und Behörden aus Laim verlagert, angefangen von der Meldestelle über das Sozialbürgerhaus, das nicht in Laim situiert ist und nun noch weiter weg verlagert werden soll.“ Die Antragsteller fragen: Welche bürgernahen Institutionen und Behörden bleiben da noch in Laim? Wie viel Wegstrecke ist den Stadtteilbewohnern für Behördengänge zumutbar und was ließe sich im Internet erledigen? Auch will man wissen, ob die Stadt in Anbetracht der alternden Gesellschaft plant, Dienstleistungen wieder dezentral, also auch in Laim anzubieten. „Wir haben über 57.000 Einwohner in Laim“, sagt Alexandra Gaßmann, CSU-Fraktionssprecherin und ehrenamtliche Stadträtin. „Es gibt italienische Städte mit nur 20.000 Einwohnern, die haben ein eigenes Rathaus und einen Springbrunnen.“ Geschlossen verabschiedete der BA den Antrag von CSU und SPD, der nun an die Stadtverwaltung geht.

Erreichbarkeit bleibt

Im BA Schwanthalerhöhe initiierte Dominik Lehmann, Linken-Fraktionssprecher und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Soziales im BA 8 zeitgleich einen Antrag, der vom gesamten Gremium einstimmig beschlossen wurde. Darin die Aufforderung: „Wir bitten das Sozialreferat um Auskunft, wie der Übergang für Personal und Bürger und Bürgerinnen gestaltet wird und wie garantiert wird, dass die Qualität der sozialen Arbeit im Viertel auch während des Umzugs auf dem gleichen Standard bleibt.“

Die Angebote des Sozialbürgerhauses Laim/ Schwanthalerhöhe sollen laut Sozialreferat das ganze Jahr über verfügbar sein. Terminvereinbarungen und Kontakt zur Infothek sind Montag bis Freitag, zwischen 8 und 12 Uhr unter Tel. (089) 23396801 möglich.


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