Wohnen in der Baumschule
Bezirksausschuss Laim will Freizeitfläche erhalten
„Laim will das nicht!“ – Alle Fraktionen im Bezirksausschuss Laim (BA 25) stimmten dafür, dass die Baumschule an der Willibaldstraße erhalten bleibt. Mit einem gemeinsamen Schreiben an die Stadtverwaltung fordern die Lokalpolitiker, „die Grünflächen der Baumschule für kommende Generationen von Bebauung freizuhalten.“ Dass auf dem städtischen Gelände gebaut werden könnte, erfuhr man im BA 25 fast nur nebenbei. Im Stadtrat vorgelegt wurde eigentlich ein Beschlusspapier, in dem es um die Errichtung neuer Feuerwachen im Stadtgebiet geht. Darin beschrieben wurde auch ein Laimer Standort – die Baumschule. In der Beschlussvorlage ist aber auch die Rede von einer möglichen Wohnbebauung auf dem Areal. In der öffentlichen BA-Sitzung wie auch in der Bürgerversammlung bekräftigte BA-Vorsitzender Josef Mögele (SPD) nun das Veto des Stadtbezirks.
Doch keine Feuerwache an der Baumschule
Grundsätzlich sollen nach Eingang eines Notrufs die Einsatzorte innerhalb von zehn Minuten erreicht werden, so sieht es das Bayerische Feuerwehrgesetz vor. „Die laufende Auswertung aller Einsätze zeigt, dass diese Vorgabe bei der derzeitigen Situierung der Wachen der Berufsfeuerwehr nicht in allen Bereichen des Stadtgebiets eingehalten werden kann“, heißt es dazu im Grundsatzbeschluss “Zielplanung Feuerwachen 2020“. Daher sollen die Feuerwachen von derzeit zehn auf zwölf wachsen. Die „kurzfristige Errichtung einer provisorischen Feuerwache in Laim“ sieht man als erforderlich an, vor allem im dichtbebauten und weiter verdichtenden Gebiet im Münchner Westen. Die Baumschule wurde da als „gut bis sehr gut“ geeigneter Standort für diese Interimslösung festgemacht. Der Stadtrat aber entschied jüngst gegen diese vorübergehende Lösung und sprach sich dafür aus, dass direkt ein endgültiger Standort für die Errichtung einer neuen Feuerwache gesucht werde. Damit sind also zumindest diese Nutzungspläne für die Baumschule vom Tisch. Nicht aber die Idee, auf der Fläche einmal Wohnungen entstehen zu lassen.
BA stimmt gegen Wohnbau-Idee
Seit 2016 hat das Referat für Stadtplanung und Bauordnung den Auftrag, neue Wohnungsbaustandorte im gesamten Stadtgebiet zu untersuchen. Im Grundsatzbeschluss “Zielplanung Feuerwachen 2020“ heißt es dazu marginal: „Es wird hier für die Gesamtfläche der städtischen Baumschule grundsätzlich ein Potenzial für die Entwicklung von Wohnraum gesehen, was jedoch in der konkreten Umsetzung heute noch nicht abschließend beurteilt werden kann.“ Der Ausbau der U-Bahn-Linie 5 bis nach Pasing würde jedenfalls schon eine gute Anbindung zu einem neuen Wohnviertel schaffen. Im Falle einer möglichen städtebaulichen Entwicklung muss aber erst ein bauplanungsrechtliches Verfahren her, um Baurecht zu schaffen. Der BA Laim wehrt sich entschieden gegen ein Weiterdenken dieser Idee. „Es kann nicht sein, dass wir einfach so etwas zupflastern“, empörte sich Josef Mögele. Eine Feuerwache hätte man noch akzeptiert, weil diese notwendig für Leib und Leben ist, eine Wohnbebauung auf der einzigen nahegelegenen größeren Erholungsfläche für die Laimer, will man aber nicht. Vor allem, weil Laim im städtischen Vergleich am schlechtesten mit Naherholungs- und Grünflächen sei. Nur 4,8 Prozent der Stadtbezirksfläche in Laim sei laut Mögele Grünfläche (15,8 Prozent sind es im städtischen Durchschnitt). „Der vergangene heiße Sommer hat eindringlich gezeigt, wie wichtig Grünflächen und Bäume für die Durchlüftung und Temperaturabsenkung in der Großstadt sind“, heißt es im Schreiben des BA. Dies ging nun an die Branddirektion im Kreisverwaltungsreferat (KVR) und das Kommunalreferat.
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