Wohin mit dem Nachwuchs?
Vor 2016 ist keine Erweiterung für Schulen in Sicht
In Laim ist es eng. Nur wenig Grünflächen und fast keine Grundstücke, die bebaut werden könnten – das hat auch Auswirkungen auf den Laimer Nachwuchs. Jahr für Jahr rangeln Eltern im 25. Stadtbezirk um einen Betreuungsplatz für ihr Kind. Schulen haben zu wenig Klassenzimmer, es mangelt an Kindergärten, Krippen und Hortplätzen. Immer wieder bekommen Eltern zu hören, dass Laim in Sachen Kinderbetreuung unter dem städtischen Durchschnitt liegt. An der Sachlage ändert sich trotzdem seit Jahren nur wenig. Ganztagsklassen gibt es auch noch keine in Laim. Wo sollten die auch entstehen? Unisono erklären sich die Schulleiter der vier Laimer Grundschulung zwar zur Schaffung von Ganztagsklassen bereit, jedoch nur unter der Voraussetzungen, dass Räume dafür zur Verfügung gestellt werden. Schulleiter und Eltern schlugen längst Alarm, um mehr Platz für Kinder zu schaffen. Ob in Form von Übergangscontainern, sogenannten Modulbau-Einrichtungen oder konkreten Erweiterungsbauten – jede bauliche Maßnahme wäre Willkommen. Jüngst erst wandten sich die Schulleiter Michael Gibis und Christine von Sprenger von der Grund- und Mittelschule an der Fürstenrieder Straße mit einem verzweifelten Hilferuf an den Bezirksausschuss (BA) Laim (Die Wochenanzeiger berichteten in der Ausgabe vom 7. Januar). Seitens der Stadtverwaltung gibt es jedoch bislang kein Anzeichen dafür, dass sich im kommenden Schuljahr hier etwas ändert. In der Januar-Sitzung des Laimer BA klagten nun Eltern über die akute Raumnot an der Grund- und Mittelschule in der Schrobenhausener Straße. Vor allem für die Mittagsbetreuung sei es räumlich eng, erklärte ein Vater. „Vor drei Jahren waren Container im Gespräch. Die wurden aber abgelehnt.“
„Die Raumsituation ist angespannt“
„Die Raumsituation in Grund- und Mittelschule ist nach wie vor sehr angespannt. Eine Schule mit Profil Inklusion benötigt immer zusätzliche Räume für individuelle Förderungen, sowie Differenzierungen. So kann bei uns z. B. eine Schulsozialarbeit nicht eingerichtet werden, weil wir dafür definitiv keinen Raum haben. Der Mittelschule geht es ähnlich, aber wir arbeiten gut zusammen und helfen uns bei Raumüberschneidungen gegenseitig aus, so gut es halt geht“, erklärt dazu Johanna Marek, Grundschulrektorin an der Schrobenhausener Straße. Das Referat für Bildung und Sport teilte mit Schreiben von Dezember 2014 mit, dass nun aber konkrete Planungen für die Verbesserung der Lage an der Schrobenhausener-Schule laufen, die Entscheidung über die Baumaßnahmen wird der Stadtrat in Kürze treffen. Demnach sollen 2016 der marode Pavillon sowie die alte Turnhalle abgerissen werden, um Platz für Neubauten zu schaffen. Eine Schulerweiterung ist 2019 das anvisierte Ziel. Abhilfe würden die Maßnahmen zweifelsohne schaffen. „Uns wurden bereits Pläne für einen Ausbau der Schule vorgelegt. Falls diese genehmigt werden sollten, haben wir in einigen Jahren ein toll umgebautes Haus (geplant sind: Dreifachturnhalle, Mensa, Abriss Pavillon und entsprechender Ersatz, Fachräume und Räume für Inklusion). Wir hoffen sehr, dass es beim bei dem vorgesehenen Zeitplan bleibt“, erklärt Marek. Bis dahin aber bleibt es voll in den Klassenzimmern.
BA fordert sofortige Lösung
„Die beengte Raumsituation wird leider weiterhin zu unserem Alltag gehören. Sollten die Schülerzahlen in den kommenden Schuljahren explodieren, dann wird die Stadt München endlich zusätzlichen Raum durch Container schaffen müssen“, so Marek. Dem Laimer BA dauern die Planungen für die Baumaßnahmen aber zu lange. Das zuständige Amt müsse „sofort“ handeln und schnellst möglich Lösungen schaffen, fordert BA-Chef Josef Mögele. „Es kann nicht sein, dass die Schulen jetzt schon Probleme für die nächsten Schuljahre absehen und erst 2019 Lösungen kommen sollen“, pflichtet Ingo Benn, Fraktionssprecher der Grünen bei. In einem einstimmigen Beschluss fordert der BA 25, dass bereits für das kommende Schuljahr 2015/16 Lösungen gefunden werden.
Neue Einrichtungen in der Hogenbergstraße
Für die Betreuung der Kleinsten aber gibt es Hoffnung. Die Planungen für Krippen- und Kindergartenplätze sowie ein Kulturhaus für die Laimer ruhten seit Mitte 2011 aufgrund einer laufenden Nachbarschaftsklage. Das Kulturhaus wird es an diesem Standort wohl nicht geben, dafür aber Kinderbetreuungseinrichtungen. Drei Krippen- und drei Kindergartengruppen sollen hier entstehen, die Entwurfsplanung dafür läuft bereits. „Der interne Projektauftrag wird voraussichtlich im 1. Quartal 2015 erteilt. Vorbehaltlich des weiteren Planungsverfahrens wäre der Baubeginn noch im Herbst 2015 möglich“, erklärt das Referat für Bildung und Sport.
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