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Wo hält denn der 168er?

Die Bushaltestelle Guido-Schneble-Straße

Der 168er Richtung Nymphenburg Süd hält jetzt in der Aindorferstraße. (Bild: kö)

Immer mehr Menschen werden mit der blauen Flotte der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) durch München kutschiert. Auf die erhöhte Fahrgastzahl reagiert die MVG mit längeren Bussen. An die alten Fahrzeuge werden kurzerhand Anhänger montiert, so dass es ein solcher Buszug auf eine Fahrzeuglänge von 23 Meter schafft. Fast doppelt so viele Fahrgäste wie in einem Normalbus bringt die MVG da unter, ohne zusätzliche Fahrer einstellen zu müssen. Denn die Taktung der Busse bleibt gleich. Wirtschaftlich ist diese Idee also allemal. Diese Lösung bringt aber auch Probleme mit sich: Die langen Buszüge kommen nur mit Mühe durch manche engen Gassen etwa im Laimer Wohnviertel. Plötzlich müssen Haltestellen verlegt und Haltverbote ausgesprochen werden, damit die langen Brummer überhaupt halten können. So etwa auch an der Guido-Schneble-Straße. Wo hält denn jetzt der 168-er Bus, mag sich mancher Fahrgast wundern. Das Wartehäuschen an der Haltestelle jedenfalls ist verwaist. Der Bezirksausschuss (BA) Laim wehrt sich jetzt gegen diese eingeführte Neuerung der MVG und lehnt unter anderem jüngst geforderte Haltverbote ab.

Haltestelle um die Ecke

Seit Dezember sind die Buszüge auf der Linie 168 im Einsatz. Seither gilt auch die Haltestelle an der Guido-Schneble-Straße nicht mehr. Die MVG teilt dazu mit: „Da die Haltestelle Guido-Schneble-Straße Richtung Nymphenburg Süd in einer leichten Linkskurve lag und dies beim Einsatz von Buszügen nicht zulässig ist, wurde diese Haltestelle von der Guido-Schneble-Straße in die Aindorferstraße verlegt.“ Das Wartehäuschen aber ließ man am alten Standort. Für diese Entscheidung hagelt es in Laim Kritik. Ein Laimer Bürger etwa beschwert sich per Bürgerpost darüber, „dass gerade bei schlechtem Wetter die Leute ja im Wartehäuschen stehen und Ältere, Gehbehinderte oder Leute mit Rollatoren den Bus nicht mehr erreichen, da dieser oft schon wegfährt ehe diese Personen an der Haltestelle sind.“

Dass die Haltestelle an einem anderen Standort liegt als das Wartehäuschen bemängeln auch die Politiker aus dem Laimer Lokalparlament. Ortsfremde etwa täten sich schwer damit zu erkennen, dass der 168er jetzt ums Eck hält, moniert Jutta Hofbauer (Die Grünen). BA-Vorsitzender Josef Mögele (SPD) kritisiert, dass der Bus häufig zu weit weg vom Bürgersteig halte und somit Fahrgäste, die schlecht zu Fuß sind, Mühe beim Einsteigen hätten. Anette Zöllner (CSU) fordert, dass der neuen Haltestelle auch ein Wartehäuschen zugeordnet werde.

Nein zur Verlängerung der Haltverbote

So einfach wird das wohl aber nicht, glaubt Alexandra Gaßmann (CSU), denn am neuen Haltestellenstandort gibt es wohl keinen Platz für ein neues Wartehäuschen. Am meisten aber ärgert man sich im Stadtbezirks-Parlament wohl darüber, in die Planung nicht einbezogen worden zu sein. „Die haben einfach gemacht, ohne sich mit uns zu besprechen“, klagt Josef Mögele. Jetzt plötzlich fordert die MVG zusätzlich die Verlängerung von Haltverbotszonen an verschiedenen Bushaltestellen. Zum Beispiel an der Süd- und an der Nordseite der Gotthardstraße. An den Haltestellen „Stroblstraße“ soll der Buszug 57 künftig genug Platz haben. Auch am Hönigschmidplatz Richtung Wastl-Witt-Straße soll ein absolutes Haltverbot hin. Aber wie sollen denn die langen Buszüge überhaupt durch die enge Senftenauerstraße kommen? – Das hatte der BA Laim bereits vor Monaten zu bedenken gegeben und auch entsprechende Bürgerklagen wurden an die MVG weitergeleitet.

„Die handeln uns da ein Verkehrsproblem ein, das wir dann auslöffeln müssen. Denn die Bürger gehen auf die Barrikaden“, ärgert sich Josef Mögele. Geschlossen lehnt der BA nun die von der MVG für Laim beantragten Halteverbote ab und fordert zudem Lösungen und Antworten auf die Kritik an den Haltestellenverlegungen aus der Guido-Schneble-Straße.


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