„Wir verlangen doch nicht Unmögliches“
Bezirksausschuss besteht auf Radlstellplätze am S-Bahnhof
„Diese schnöden Antwortbriefe, das geht langsam wirklich zu weit“, ärgert sich Anette Zöllner, CSU-Sprecherin im Bezirksausschuss (BA) Laim über das jüngste Schreiben aus dem Baureferat. Darin lehnt das Amt abermals die aus Laim geforderten zusätzlichen Radlstellplätze für den Laimer S-Bahnhof ab. Immer wieder hatte das Lokalparlament auf die Notwendigkeit zusätzlicher Fahrradhalter hingewiesen, forderte mehrfach, dass überdachte wie auch unterirdische Stellplätze bei der Planung der sogenannten Umweltverbundröhre in Betracht gezogen werden. 500 zusätzliche überdachte Plätze wollte man auf der Südseite, also auf der Laimer Seite des Tunnels schaffen. „Wir verlangen doch nicht Unmögliches. Und die Dinge kommen ja auch nicht überraschend“, erklärt Anette Zöllner. SPD-Sprecherin Martha Mertens pflichtet bei: „Die Stellplätze werden hinten und vorne nicht ausreichen!“ Das Baureferat aber bleibt stoisch bei seiner Abfuhr.
„Nicht zu verstehen“
„Es ist doch ein reines Ping-Pong-Spiel, das wir hier betreiben“, moniert Martha Mertens. Auf jeden Antrag, den der BA Laim in den letzten Monaten in Sachen Radlstellplätze an die Verwaltung schicke, folgt die fast immer gleiche Antwort: Insgesamt 200 Fahrradabstellplätze seien im Rahmen des Bebauungsplans „Laimer Knoten“ vorgesehen. Weitere 100 Stellplätze wolle man auf der nördlichen Tunnelseite für die Allgemeinheit einrichten. „Nicht zu verstehen“ ist dies für den BA Laim. Wenn schon die Umweltverbundröhre kommt, die den Verkehr durch den Tunnel besser regeln soll (die Wochenanzeiger Medien berichteten über das Bauvorhaben), dann solle doch auch endlich das Radlproblem am S-Bahnhof gelöst werden. „Wir sollten an den Oberbürgermeister direkt schreiben und uns an den Stadtrat wenden“, schlägt Jutta Hofbauer (Die Grünen) vor. Wenn es – wie vom Baureferat immer wieder erklärt – auf der Südseite des Tunnels zu wenig Platz für extra Radlstellplätze gibt, so könnte man auch neue Ideen einreichen, findet Jutta Hofbauer. Ihr Vorschlag: Ein Radweg, der über den Kreisverkehr führt. Auf das Zögern von BA-Chef Josef Mögele, der einen „trockenen Vorschlag“ an den Oberbürgermeister richten will, entgegnet Grünen-Politikerin Heidi Schiller: „Die Stadt gibt viel Geld aus, um sich professionell beraten zu lassen, wie man noch Radl-freundlicher werden kann und wir machen – mit Verlaub – in die Hose wegen 200 Radlstellplätzen.“ Einstimmig entschied das Lokalparlament, sich nun mit seiner Forderung an den Oberbürgermeister zu wenden und dabei auch den BA Nymphenburg einzubinden.
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