Wieder eine Baustelle
In der Landsberger Straße stehen Kanalbauarbeiten an
Eine Wahl haben die Laimer und auch die vielen Pendler nicht, die täglich die Landsberger Straße passieren. Wieder ist eine Baustelle an der vielbefahrenen Straße geplant. Im nächsten Sommer stehen Kanalbauarbeiten an, wobei Einschränkungen für den Verkehr nicht ausbleiben werden. Zwischen dem Laimer Kreisel und „Am Knie“ plant die Münchner Stadtentwässerung einen Lückenschluss im Kanalnetz. Im Projekthandbuch zur Baumaßnahme heißt es: „Der Kanalneubau Landsberger Straße soll das aus der Mitte des 20. Jahrhunderts stammende, kritisch belastete bestehende Kanalsystem im Bereich zwischen Pasing und Laim entlasten.“
Nötig ist diese Maßnahme und auch unumgänglich. „Es hilft nichts, wenn der Kanal gebaut werden muss, dann muss er eben gebaut werden“, erklärt dazu Josef Mögele, Chef des Bezirksausschusses (BA) Laim. Die Planung steht außerdem schon.
Abwasserkanal wird entlastet
Rund 35 Millionen Euro soll das Großprojekt kosten. In unterirdischer Bauweise will man den Kanal mittels Rohrvortrieb bauen. Auf Höhe der Willibaldstraße wird der Startschacht sein, von dem aus nach Osten und Westen vorangebaut wird. „Die Lage des Startschachtes wurde so gewählt, dass die Aufrechterhaltung der Zufahrtsmöglichkeiten zu den benachbarten Gewerbebetrieben immer gegeben ist und gleichzeitig die Anzahl der Baumfällungen minimiert wird. Der Vortrieb erfolgt zuerst in Richtung stadteinwärts zum „Laimer Kreisel“ und anschließend stadtauswärts in Richtung „Am Knie““, heißt es dazu im Beschluss des Stadtentwässerungsausschusses.
Bei dem Kanalausbau handelt es sich um das letzte Teilstück der Kanalbaumaßnahme „Landsberger Straße“. Auf einer Länge von 2,2 Kilometer werden die Arbeiten ausgeführt. „Um die Abwasservolumenströme im Münchner Westen/ Südwesten abzuleiten, ist in der Landsberger Straße ein Abwasserkanal geplant, der künftig an den bereits hergestellten Abwasserkanal DN 3000 am Laimer Kreisel anschließt und über das Regenrückhaltebecken (RHB) Hirschgarten die anfallenden Mischwasserströme ableitet“, heißt es dazu von offizieller Seite. Der Kanal im Bereich der Offenbachstraße werde zudem entlastet.
Auswirklungen auf Verkehr und Umwelt
Sieben Tage die Woche und 24 Stunden pro Tag sollen die Arbeiten dauern. Von Lärm betroffen sind da vor allem die Anwohner nahe dem Startschacht an der Willibaldstraße, wobei lärmintensive Arbeiten eingehaust werden sollen. Am wenigsten von den Baumaßnahmen tangiert werden Fußgänger und Radler. Anders sieht es für Autofahrer aus: In Teilstrecken wird die Landsberger Straße einspurig werden – allerdings für höchstens vier Monate, so das Versprechen der Planer. Auch werden Fahrbahnen teilweise verschwenkt und Parkplätze fallen streckenweise weg. Für die Buslinie 130 ergeben sich Haltestellenverlegungen.
Elf Bäume mit einem Stammumfang größer als 80 cm, und damit unter Baumschutz stehend, müssen voraussichtlich fallen. Für die darüber hinaus notwendige Entfernung weiterer 42 Bäume mit einem Stammumfang kleiner als 80 cm werde man jedoch die Verpflanzbarkeit prüfen: „Baumfällungen im Umfeld der herzustellenden Schachtbauwerke und Baugruben können nicht vermieden werden. Nach Beendigung der Baumaßnahme werden diese Bäume entsprechend der Gattung und Größe ersetzt“, heißt es im Papier der Münchner Stadtentwässerung.
Gemeinsam haben der Bezirksausschuss aus Laim und aus Pasing die vorgelegte Planung besprochen und einige Forderungen verabschiedet. Unter anderem besteht man darauf, dass die einspurige Fahrbahnregelung die Maximaldauer von vier Monaten nicht überschreiten dürfe. Auch sollte die Reduzierung auf eine Spur in der Landsberger Straße nur dann erfolgen, wenn der Verkehr gut abfließen kann. Das heißt, man besteht darauf, dass nur wenn die Baumaßnahmen am Romanplatz soweit gediehen sind, dass hier der Verkehr flüssig läuft, die Landsberger Straße eingeengt werden darf.
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