„Was ist mit unserem Steg?“
Bezirksausschuss drängt auf Überweg nach Nymphenburg

Wann am Pronnerplatz ein Steg über die Bahngleise nach Nymphenburg führen wird, steht noch nicht fest. (Foto: kö)
„Dass er kommt, ist beschlossen“, postuliert Josef Mögele (SPD), Vorsitzender des Bezirksausschusses Laim (BA 25). Zumindest auf dem Papier galt es als sicher, dass einmal ein Steg von Laim zum Nachbarbezirk Nymphenburg führen soll. Auf Höhe des Pronnerplatzes sollte der schon seit Jahrzehnten von den Laimern gewünschte Überweg für Fußgänger und Radfahrer entstehen. Sogar eine zweite Geh- und Radwegbrücke, auf Höhe der Sandratstraße, wurde dem Stadtbezirk 25 zugesagt. Ein Termin für den Bau der Stege wurde jedoch nie festgelegt. Der BA Laim hakt jetzt nach wie lange noch trennende Bahngleise zwischen Laim und den grünen Naherholungsflächen nebenan liegen werden. „Wir wollen wissen, was mit unserem Steg ist, oder ob er vergessen wurde“, sagt Alexandra Gaßmann, CSU-Fraktionssprecherin.
Seit den 90er Jahren beschlossen
Um zum nahegelegenen Schloss Nymphenburg samt Schlosspark zu gelangen, müssen die Laimer durch die Unterführung am Laimer S-Bahnhof (die aufgrund von Bauarbeiten in den nächsten Jahren immer wieder gesperrt sein wird) oder über die Friedenheimer Brücke. Die Entstehung einer zusätzlichen Verbindung von Laim nach Nymphenburg gilt theoretisch seit den 90er Jahren als beschlossen. Damals wurde das Bauprojekt „Hauptbahnhof-Laim-Pasing“ begründet, auf das bis heute der Ausbau der Radlstammstrecke entlang der Bahn-Trasse zurückgeht. Seither aber wurde der Stegbau immer wieder vertagt und die Laimer vertröstet. Zuletzt entschied der Stadtrat 2016 über das Brückenbauprogramm. Mit der höchsten Priorität, der Ziffer 1+, bewertete das Referat für Stadtplanung und Bauordnung damals die Fuß- und Radverkehrsbrücke von Laim nach Nymphenburg, ebenso wie 31 weitere solcher Stege für München. Wann die Überwege allerdings kommen sollten, wurde nicht festgelegt. Die Entstehung der Brücke am Pronnerplatz wurde indes an Bedingungen geknüpft: Der Brückenbau sollte erst wieder geprüft werden, wenn die sogenannte Umweltverbundröhre (UVR) realisiert sei. Man begründete, dass die Fläche am Pronnerplatz als Baustelleneinrichtungsfläche für die Umweltverbundröhre benötigt werde. Der BA Laim monierte daher die Beurteilung im Prioritätenkatalog als „Pseudo-Priorität“, da die Umsetzungsbedingung einer echten Priorisierung widersprach. An der Sandratstraße musste zwar keine Fläche zur Baustelleneinrichtung vorgehalten werden, jedoch stufte die Behörde eine Brücke an diesem Standort als nachrangig gegenüber der UVR ein.
„Wir wollen den Steg“
Viele Baumaßnahmen hängen nun voneinander ab: Aktuell wird an der zweiten Stammstrecke gebaut. Im Zuge dessen entsteht auch der Laimer S-Bahnhof neu. Teil der Planung ist zudem die Umweltverbundröhre, die unter den S-Bahn-Schienen von Laim nach Neuhausen-Nymphenburg führen wird. Planungen zum Bau des Stegs am Pronnerplatz, der in Zusammenhang mit der UVR gestellt wurde, liegen jedoch immer noch nicht vor. „Wir wollen den Steg ganz klar“, sagt Josef Mögele (SPD). „Man muss jetzt planen, damit der Steg in drei, vier Jahren auch kommt.“ Gemeinsam setzten SPD und CSU im Laimer BA daher einen Antrag auf, in dem sie Infos zum aktuellen Sachstand fordern.
Die Grünen-Fraktion im BA Laim trägt die Forderung mit, so dass ein einstimmig verabschiedeter Antrag aus Laim nun an die Stadtverwaltung geht. Auf Anregung der Grünen-Fraktion wird der Antrag sogar ergänzt: Zusätzlich zur Vorlage eines Konzepts, will man Informationen zum zweiten zugesagten Steg an der Sandratstraße erbeten.
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