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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Vorerst letztes Brunnenfest
Bewohner der „Alten Heimat“ feierten
Die „Alte Heimat“ ist ein Zeugnis der Münchner Nachkriegsgeschichte und bis heute eine besondere soziale Siedlung. Das Quartier an der Zschokke-/ Hans-Thonauer-Straße entstand in den 60er Jahren aus Solidarität der Stadt und der Münchner Bürgerschaft. Der Brunnen am Kiem-Pauli-Weg erinnert auch heute noch an die einstigen Stifter. Zur Tradition wurde inzwischen das Brunnenfest, zu dem die Bewohner der Siedlung alljährlich zusammenkommen. Beim gemeinsamen Essen und Ratschen ließ man es sich auch heuer am Alten- und Service-Zentrum (ASZ) im Kiem-Pauli-Weg 22, wo der Brunnen steht, gut gehen. Neben herzhaften Speisen und süßen Kuchen gab es Leckeres vom Eiswagen. Tombola und Kinderschminken lockten zudem auch Junge zum Fest: „Was uns besonders gefreut hat, sind die vielen Familien mit ihren Kindern, die endlich in der "Alte Heimat - Neue Heimat" ein Zuhause gefunden haben und mitfeierten“, erklärt Georgia Diesener vom Arbeitskreis Alte Heimat (AHA).
„Vorerst zum letzten Mal“
Beim Brunnenfest feiert nicht nur die Siedlung, sondern auch der AHA sich selbst. Denn das erste Fest 2012 war auch die Geburtsstunde der Arbeitsgemeinschaft, die sich seither für die Siedlung und deren bauliche Entwicklung einsetzt. Geehrt wurden daher heuer die Personen, die sich ehrenamtlich für die „Alte Heimat“ engagieren mit einer Urkunde.
„Leider ist dieses vorläufig das letzte Fest, denn der Brunnen wird abgebaut, repariert und eingelagert. Erst wenn der neue Quartiersplatz irgendwann fertig ist, können wir dort wieder Feste feiern“, erklärt Georgia Diesener. Die Siedlung steht vor umfassenden baulichen Veränderungen (Die Wochenanzeiger berichteten). Im Auftrag des Kommunalreferats saniert und baut die Gewofag in der „Alten Heimat“. Aktuell läuft die Instandsetzung einiger Bestandshäuser. Danach werden Neubauten entstehen, sechs alte Häuser müssen abgebrochen werden, wo stattdessen neue kommen. Für diesen Zeitraum wird der Brunnen zugepackt und vor Bauschutt und Kränen in Sicherheit gebracht. Wenn aber am Kiem-Pauli-Weg einmal ein neuer Quartiersplatz mit Bewohnertreff entsteht, wird auch der alte Brunnen wieder hier postiert. Das Feiern werden sich die Bewohner der „Alten Heimat“ wohl aber nicht nehmen lassen und eventuell ein Fest zum Abschluss der Sanierungsarbeiten steigen lassen. Wann das sein könnte, steht aber noch nicht fest.
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