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„Unserer Sternenkinder gedenken“

Am Samstag, 20. November am Waldfriedhof

Am Waldfriedhof haben trauernde Eltern und Verwandte die Möglichkeit ihrer „Sternenkinder“ zu gedenken. (Bild: Alexandra Gaßmann)

Sie fehlen in den Familien ein Leben lang. Kinder, die durch Krankheit, Kindstod oder Fehlgeburt viel zu früh gehen mussten. „Manchmal soll es nicht sein, dass sich die Hoffnung erfüllt, ein Wunsch wahr wird, eine Familie entsteht und die Eltern verlieren ihr Kind auf dem Weg ins Leben“, so Alexandra Gaßmann, Vorsitzende des Vereins „KINDERreich in Bayern“ und Ulrike Grimm, Bezirksvorsitzende der Frauen-Union München. Die „Sternenkinder“ hinterlassen eine Lücke, über die die meisten Familien jedoch kaum sprechen. Trauer zuzulassen und einen Ort des Gedenkens zu haben, kann jedoch helfen. „Es ist mir wichtig einen Ort und die Gelegenheit für jeden einzelnen zu bieten“, sagt Alexandra Gaßmann. Der Verband kinderreicher Familien organisiert daher seit inzwischen acht Jahren gemeinsam mit der Frauen-Union München eine Gedenkfeier, um sich an die Sternenkinder zu erinnern. Statt alleine kann am Samstag, 20. November, das Gedenken gemeinsam begangen werden. „Miteinander unserer Sternenkinder gedenken“, dazu lädt Alexandra Gaßmann ein. Denn: „Es hilft, es miteinander zu tun.“

„Miteinander kann man sich stützen“

Die wenigsten sprechen darüber, wie es sich anfühlt, ein so kurzes Leben wieder gehen lassen zu müssen und dass eine Leere bleibt. „Wir wollen an die leer gebliebenen Leben erinnern, an die Kinder, die nicht sein durften“, heißt es in der Einladung zur ökumenischen Gedenkfeier. Am Samstag versammeln sich die Trauernden am Haupteingang des Waldfriedhofs, von wo aus zusammen mit dem stellvertretenden Leiter der städtischen Friedhöfe, Peter Lippert, über die Aussegnungshalle zum nah gelegenen See und zu dem in Sichtweite befindlichen Denkmal an der Unendlichkeits-Spirale und der Schmetterlingsanlage gegangen wird. Hier befindet sich das Gräberfeld der Sternenkinder. Pfarrer Georg Rieger, Leiter des katholischen Pfarrverbands Laim, und Pfarrerin Lydia Rabenstein von der evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche halten eine Andacht und sprechen ein Gebet.

Eltern, Großeltern und Verwandte sind herzlich eingeladen an der Gedenkfeier teilzunehmen. „Die Schritte in den Friedhof sind niemals leicht“, weiß Alexandar Gaßmann. „Doch miteinander kann man sich eher stützen.“ Treffpunkt ist um 10.45 Uhr am Haupteingang des Waldfriedhofes (Lorettoplatz 3), die Gedenkfeier wird voraussichtlich 45 Minuten dauern.

Kerze anzünden

Jährlich am zweiten Sonntag im Dezember findet der Weltgedenktag für verstorbene Kinder statt. Um 19 Uhr wird für eine Stunde eine Kerze, von außen sichtbar, am Fenster aufgestellt und angezündet. Sie soll symbolisieren, dass verstorbene Kinder weiter in den Herzen der Menschen leuchten. Durch die stündliche Verschiebung in den unterschiedlichen Zeitzonen ergibt sich bildlich eine Lichterwelle, die in 24 Stunden einmal um die ganze Erde wandert.


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