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„Umplanung ist erforderlich“

Neubau dreier Wohngebäude in der Agricolastraße geplant

Im 25. Stadtbezirk wird kontinuierlich nachverdichtet. „Grundsätzlich wird das Errichten von zusätzlichem Wohnraum begrüßt“, heißt es dazu vom zuständigen Ausschuss für Bauen und Planen im Bezirksausschuss Laim (BA 25). Auf das „Wie?“ käme es jedoch an, findet der BA. In der Agricolastraße Ecke Perhamerstraße auf Höhe Nummer 78 existiert noch ein freies Stückchen Baufläche, auf dem neue Wohnungen entstehen sollen. Geplant ist ein Neubau dreier Gebäude, die insgesamt 90 Wohneinheiten umfassen sollen. Da das Bauvorhaben „in einem Wohnquartier mit herausragenden Qualitäten und einer gewachsenen, alteingesessenen Bevölkerungsstruktur“ entsteht, fordert der Laimer BA, dass der Neubau „eine hohe architektonische Qualität“ aufweise und „große Rücksicht auf die Nachbarschaft“ nehme. Das Bauvorhaben, wie es im Antrag auf Baugenehmigung dargestellt ist, lehnt der BA ab und fordert eine Umplanung.

Kleinod erhalten

Drei Wohngebäude mit Tiefgarage sowie Verbindungsbauten zur Perhamerstraße 78 d-f sollen gebaut werden. Um das Baugelände frei zu machen, wird die Fläche komplett abgeholzt werden müssen, wobei rund 25 geschützte Gehölze sowie 27 ungeschützte Gehölze gefällt werden sollen. Falls der Bau genehmigt werden sollte, so wird die meiste Grundstücksfläche versiegelt werden. „Da es keinen natürlich gewachsenen Boden mehr geben wird, sind nur kleinwüchsige Gehölze möglich, die in die künftig nur 60 bis 100 Zentimeter flache Vegetationsschicht über Tiefgaragendecke gepflanzt werden“, kritisiert der Unterausschuss (UA) Bauen und Planen unter Vorsitz von Anette Zöllner (CSU). Viele Änderungswünsche formuliert der UA. So müssten etwa dringend die Abstandflächen eingehalten werden. Das geplante „Haus A“ müsse um zwei Geschosse reduziert und die Zahl der Ersatzpflanzungen erhöht werden. Die Hauptforderung aber gilt dem Gestaltungsbild: „Hoher Anspruch an Architektur, Städtebau und Freiflächengestaltung. Alle Dachgeschosse sind als Sattel- oder Walmdächer auszubilden. Das Bauvorhaben muss sich harmonisch in das auch historisch wertvolle typisch Laimer Stadtquartier einfügen“, heißt es dazu vom UA Bauen und Planen.

Denn im Umfeld des Bauvorhabens befinden sich zum Teil unter Denkmalschutz stehende Siedlungsbauten. Der Agricolaplatz gehört zu einem der wichtigen Treffpunkte im Stadtteil und stellt „ein Kleinod an Erholungsfläche“ mit uralten Baumriesen dar. Der Laimer BA lehnte den Bauantrag nun einstimmig ab und erklärte: „Eine Umplanung ist erforderlich“.


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