Tradition und junge Mode
Susanne Höhn und Renate Schreiner führen das Familienunternehmen "Modehaus Schreiner"
„Wie gutes Essen und Trinken gehört Mode zum Leben“, meint Susanne Höhn, die seit 1992 gemeinsam mit Schwägerin Renate Schreiner das „Modehaus Schreiner“ und die Filiale „Andrea-Christin-Mode“ führt.
Begonnen hatte die Tradition des Familienbetriebes „Modehaus Schreiner“ im Jahre 1962, als Elisabeth und Mathias Schreiner ein kleines Textilwarengeschäft in der Fürstenrieder Straße 50 eröffneten. Zunächst machte sich das Ehepaar Schreiner „in einer kleinen Baracke“, wie Tochter Susanne Höhn heute schmunzelt, selbstständig. Heute gilt das „Modehaus Schreiner“ in der Fürstenrieder Straße 46 als feste Institution und ist aus Laim nicht mehr wegzudenken.
Geschäftseröffnung 1962
Gebürtig stammen Elisabeth und Mathias aus einem deutschen Freidorf in der Nähe von Temeschburg (Temeswar) in Rumänien. Nach Ende des Krieges, Gefangenschaft und Lazarettaufenthalten, wandert das Ehepaar am 16. Juli 1946 ins bayerische Taching aus und zieht nach Geburt der Kinder Susanne und Robert nach München um, wo Tochter Evelyn geboren wird. Mit Eröffnung des eigenen Textilwarengeschäftes 1962, erfüllt sich das Ehepaar den schon lange ersehnten Wunsch nach einem eigenen Betrieb. Trotz der kleinen Verkaufsfläche von nur 18 Quadratmetern und mit einem kleinen Anfangssortiment ausgestattet, etabliert sich „Textil – Schreiner“ schnell zum renommierten und nahezu konkurrenzlosen Textilwarengeschäft in Laim. 1964 gibt Mathias schließlich seine Tätigkeit als leitender Angestellter auf und arbeitet fortan mit Ehefrau Elisabeth im eigenen Laden. Zwei Jahre später steigt auch Tochter Susanne in das Familienunternehmen ein und seit 1968 arbeitet Schwägerin Renate ebenfalls tatkräftig mit. 1968 ist auch das Jahr in dem die Familie ihren Textilladen in ein größeres Geschäftshaus in unmittelbarer Nähe, in die Fürstenrieder Straße 46, verlagert. An diesem Standort eröffnet im November 1968 das Modehaus unter dem neuen Namen „Textilhaus Schreiner“, das bis heute hier ansässig ist. Anfang der 70er Jahre steigt schließlich auch Sohn Robert ins Geschäft ein. Das Familienunternehmen floriert, so dass 1989 die Filiale „Andrea-Christin-Mode“ eröffnet wird. Starke Kundenbindung, persönlicher Service und angesagte Damenmode – im „Textilhaus Schreiner“ ist man gut beraten.
Familienunternehmen
Doch auch tragische Schicksalsschläge treffen die Familie, als Robert Schreiner 1990 im jungen Alter von 41 Jahren zu früh verstirbt. 1992 übernehmen Renate Höhn und Schwägerin Renate Schreiner die Leitung des Betriebes und führen das Modegeschäft erfolgreich weiter. 2008 verstirbt Seniorchef Mathias Schreiner.
Bis heute werden im „Modehaus Schreiner“, so der heutige Name, die Werte Kundenbindung und Qualität groß geschrieben. So sind es in der Zwischenzeit langjährige Stammkunden, die im Modehaus die Stilberatung und die modischen Markenartikel von den Labels Gerry Werber und Betty Barclay (wird bei „Andrea-Christin-Mode“ angeboten) zu schätzen wissen. „Viele Kunden kommen wegen dem persönlichen Kontakt“, meint Susanne Höhn. „Unsere Kunden haben uns durch gute und durch schwere Zeiten begleitet“, ergänzt Renate Schreiner. Gemeinsam mit der Kundschaft feiert das Modehaus bis heute seine Erfolge und Jubiläen. Unvergessen bleiben den Laimern die große Modenschau in der Laimer Turnhalle, die das Modehaus gemeinsam mit der Firma Lenz und einer Trachtenfirma aus Bad Tölz 1994 veranstaltete, oder die Feier zum 25. Jubiläum im „Modehaus Schreiner“.
Gemeinsam mit etwa acht Mitarbeiterinnen, die bereits seit über zwanzig Jahren im Familienbetrieb arbeiten, und drei Änderungsschneidereien, kleiden Susanne Höhn und Renate Schreiner ihre Kundinnen vom Strumpf bis zum Mantel ein.
„Von der ersten Minute war ich dabei“, sagt Susanne Höhn. Mode ist für sie eine Herzensangelegenheit: „Ich persönlich finde Mode sehr, sehr wichtig. Dass man sich eine Freude macht und auch den Menschen um einen herum.“ Junge Mode und traditionelle Werte gehen im Familienbetrieb „Modehaus Schreiner“ Hand in Hand. Denn das Modehaus bleibt seiner Tradition treu und den Wurzeln, die durch Elisabeth und Mathias Schreiner verankert wurden, verpflichtet. „Tradition finde ich sehr, sehr wichtig. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass da mal jemand anderes ist als die Familie“, so Renate Schreiner.
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