Trachten, Tradition und Toleranz
Laimer feiern Maifest mit Toleranz-Baum
„Ein herzliches Grüß Gott und willkommen zu unserem Laimer Maifest. So viele waren ja schon lange nicht mehr da“, begrüßte Hans Rotter, Vorsitzender der Laimer Maibaumfreunde e.V. die Gäste am Laimer Anger. Ob es die Stadtteilbewohner heuer so zahlreich zum Maifest zog, weil es unter dem besonderen Motto der Toleranz stand, oder aber weil das Wetter zeitweilig mal sonnig war, lässt sich nicht sagen. Die verschiedenen Vereine und Verbände, die zum Programm am Maifest beitrugen, freute das große Publikum jedenfalls: Mit Begeisterung etwa zeigte die Wettkampftruppe der Turner vom Sportverein Laim ihr Können bei einer Show, die schlesische Riesengebirgs-Trachtengruppe München führte traditionelle Reigentänze auf und das Duo „The Blue Birds“ sorgte für die volkstümliche musikalische Unterhaltung. Trachten, Tradition und Volksmusik standen damit auch heuer im Vordergrund, als am Laimer Anger der erste Mai gefeiert wurde. Neu war, dass dieses Mal Vertreter verschiedener Religionen zu den Festgästen zählten, die gemeinsam für das Motto „Maibaum für Toleranz“ einstanden.
Geistliche stehen für Toleranz ein
Den Laimer Maibaum unter das bayernweit vom Bündnis für Toleranz ausgerufene Motto „Maibaum für Toleranz“ zu setzen, war allerdings eine kurzentschlossene Aktion, gesteht Hans Rotter von den Maibaumfreunden, die das Maifest organisieren: „Herr Tammena, der in der Landesstelle der Katholischen Landjugend Bayerns arbeitet, hat mich angerufen. Er hat den Vorschlag gemacht und wir haben das im Vorstand dann beschlossen.“ Vereinsvorsitzender Hans Rotter und sein Stellvertreter Günther Kern entschieden kurzerhand und sorgten damit dafür, dass das Laimer Maifest zum Fest mit Botschaft wurde. „Ja“ zu Toleranz sagten dabei Geistliche verschiedener Kirchen, darunter Erzpriester Apostolos Malamoussis sowie Pfarrer Archimandrit Georgios Siomos von der griechisch-orthodoxen Gemeinde, Lisi Maier, Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend und Julia Mokry von der Katholischen Landjugendbewegung Bayern, sowie Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, ebenso wie der Leiter des katholischen Pfarrverbands, Pferrer Georg Rieger. Neben den geistlichen Gästen zeigte auch der Laimer Maibaum, dass Tradition offen für Vielfalt ist: Unter den bunten Täfelchen und dem neuen „Laimer Wappen“, das einen Lehmtopf zeigt, klebte auch der große Aufkleber des Bündnisses für Toleranz. Einen Anfang haben die Laimer damit in Sachen Völkerverständigung gemacht. Und vielleicht schmücken im nächsten Jahr noch mehr Täfelchen und Symbole den traditionellen Baum, der die "Toleranz und Vielfalt des Ortes" zeigt, so wie das beim Wettbewerb für den "Maibaum für Toleranz" gefordert war. Vereins-Infos bietet die Seite www.laimer-maibaumfreunde.de im Internet.
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