„Tempo 30 für die Senftenauerstraße"
Anwohner setzen sich für 30er-Zone ein
„Tempo 30 für die Senftenauerstraße", fordern Anwohner des Hönigschmidplatzes schon lange und stellten deswegen immer wieder Anträge an die Stadtverwaltung, zuletzt in der Laimer Bürgerversammlung 2019 und jüngst im Rahmen der öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Laim. In der Senftenauerstraße werde viel zu schnell gefahren, weswegen sie sich eine Tempodrosselung wünschen: „ „Die Autos rasen durch“, beklagt Anwohnerin und Antragstellerin Antonie Forster. „Das ist wirklich eine Schaumeile.“ Bislang lehnte die Stadtverwaltung die Geschwindigkeitsbegrenzung von derzeit 50 auf 30 Kilometer pro Stunde jedoch ab. Nun wollen die Anwohner mit neuen Begründungen versuchen, das gewollte Tempolimit zu erreichen und argumentieren jetzt mit Lärmschutz. Der BA Laim will unterstützen.
Unbefriedigende Antwort
„Es ist schon relativ unbefriedigend, wenn man solchen Antworten bekommt“, sagt BA-Vorsitzender Josef Mögele (SPD) und meint damit die Ablehnung der Stadtverwaltung für das geforderte Tempolimit in der Senftenauerstraße. Zwischen Menaristraße und Willibaldplatz wünschen sich Antonie Forster und ihre Nachbarn eine langsamere Verkehrsführung. „Es wird nach der Engstelle ab dem Rewe massiv beschleunigt“, erläutert die Anwohnerin dem Gremium. „Zudem setzt der Bus kurz vor jeder Haltestelle die Motorbremse ein und bremst rapide runter von 50.“ Probleme gebe es auch mit der nicht guten Einsehbarkeit. „Ein- und Ausfallstraßen sind teils total unübersichtlich, zu Berufsverkehrszeiten kommt man kaum aus seiner Ausfahrt raus“, sagt Antonie Forster. Es bestehe Unfallgefahr durch heranrauschende Autos. „In die Senftenauerstraße muss man teils in die Mitte der Kreuzung fahren, um hier eine Übersicht zu bekommen.“
Die Argumentation der Behörde, dass Tempo 30 vor allem an sensiblen Stellen wie etwa Altenheimen oder Krankenhäusern eingerichtet werden, können die Anwohner kaum nachvollziehen. Schließlich sei die Senftenauerstraße Schulweg für viele Kinder, es gibt einen Hort, eine Kirche und zudem einen Sportplatz und zahlreiche Läden. Christian Hartranft (Grüne), Vorsitzende des Mobilitäts-Ausschusses im BA Laim ergänzt die Einschätzung um ein weiteres Argument: „Es gibt tagsüber durchaus schwierige Situationen, auch weil es zu wenige Überquerungsmöglichkeiten in der Senftenauerstraße gibt.“
Autos „heizen“ nachts durch
Problematisch seien vor allem die Geschwindigkeitsübertritte in der Nacht. Die Autos „heizen“ durch die Senftenauerstraße, meint Antonie Forster, was gefährlich ist und lärmbelästigend.
Problematisch seien vor allem die Geschwindigkeitsübertritte in der Nacht. Die Autos „heizen“ durch die Senftenauerstraße, meint Antonie Forster, was gefährlich ist und lärmbelästigend. Martin Bachmeier, Leiter der Polizeiinspektion 41 erklärte sogleich bei der BA-Sitzung, das vom 30. Juni bis zum 30. Juli eine sogenannte TOPO-Box in der Senftenauerstraße aufgestellt wurde. Auf Höhe der Hausnummer 69 wurden Tag und Nacht die Geschwindigkeitsübertretungen gemessen. Die Daten hätten ergeben, dass lediglich 1,6 Prozent der Kraftfahrzeuge zu schnell fuhren. „Von 16.844 Kraftfahrzeugen waren es nur etwa 275 Geschwindigkeitsüberschreitungen“, so Bachmeier. Bis auf zwanzig Verstöße seien alle im Verwarnungsbereich gelegen. Auch habe die Polizei keine Unfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit aufgenommen.
Nachdem die Senftenauerstraße zur Hälfte zum Stadtbezirk Laim und zur anderen Hälfte zu Hadern gehört, entschied der BA Laim, sich nun zu einem gemeinsamen Ortstermin mit den Haderner Kollegen zu treffen, um sich zu besprechen und eventuell eine gemeinsame Forderung auf den Weg zu bringen.
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