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Tausch und Plausch

Ein Kreislaufschrank für den Laimer Anger

So ein Tauschcontainer, wie er am Weidegrund 1 in Gröbenzell steht, könnte demnächst auch am Laimer Anger postiert werden. (Bild: Julia Schnell)

Sie heißen „Schatzkistl“ oder „Giesinger Perle“, weil sie kleine wie große Schätze und Perlen beherbergen. Die Rede ist von Tausch- oder Kreislaufschränken. Sie bieten Stadtteilbewohnern die Gelegenheit zum Tauschen wie zum Plauschen. Denn hier können Gegenstände in Umlauf gebracht, aber auch ein Ort der Begegnung und Gemeinschaft geschaffen werden. Vor rund drei Jahren hat sich der Verein Kreislaufschränke München e. V. gegründet, der solche Tauschschränke so oft wie möglich im Stadtgebiet umzusetzen will. Jetzt soll ein solcher Schrank auch nach Laim. Im Bezirksausschuss findet diese Idee Zustimmung.

Mehr Nachhaltigkeit könnte demnächst in den Stadtbezirk einziehen. Statt Dinge, die man nicht mehr braucht wegzuwerfen, könnten sie im Kreislaufschrank abgegeben und anderen zur Verfügung gestellt werden. Im Gegenzug kann man selbst im Schrank stöbern und eventuell Gesuchtes finden. Damit bleiben Gegenstände im Kreislauf des eigenen Viertels, was Ressourcen wie auch den Weg zum Wertstoffhof spart. Julia Schnell vom Verein Kreislaufschränke München, der sich die Schaffung solcher Schränke fürs ganze Stadtgebiet zum Ziel gesetzt hat, stellte jüngst das Projekt im Bezirksausschuss Laim (BA 25) vor. „Der Schrank wäre wie ein Bücherschrank nur größer, damit auch Haushaltsgerate usw. reinpassen“, erklärt die Initiatorin. Sieben solcher Kreislaufschränke, die zumeist eher kleine Häuschen oder Container sind, hat der Verein bisher initiiert. Bislang stehen diese zumeist auf Kirchengrund oder auf privaten Flächen. In Laim könnte der erste Schrank auf öffentlichem Grund postiert werden. „Der Laimer Anger wäre dafür aus unserer Sicht sehr geeignet“, so Schnell.

Patinnen kümmern sich

Am Laimer Anger wäre der Kreislaufschrank zentral gelegen und damit gut für viele Stadtteilbewohner sichtbar und zugänglich. Zwei Patinnen, die sich um die Sauberkeit und Ordnung kümmern würden, sind bereits ausgemacht: Elvira Geiger und Petra Wolge.
Im BA findet man die Idee grundsätzlich gut. Bedenken äußern die BA-Mitglieder jedoch was den Standort angeht. Der Laimer Anger gilt als das Zentrum Laims und ist dementsprechend viel genutzt und muss jetzt schon verschiedenen Nutzungsbedürfnissen nachkommen. Ein Bücherschrank wurde vor einigen Jahren bereits aufgestellt und erfreut sich auch großer Beliebtheit. Des Weiteren hoffen die Laimer auf einen Brunnen. Wo und ob da noch ein weiterer Schrank postiert werden kann, soll nun bei einem Ortstermin besehen werden.

„Unser Schrank“

Einen Standort am Rand des Platzes könnte sich etwa Nicola Fritz (Grüne) vorstellen. Sie schlägt zudem vor, dass der BA das Häuschen mitgestaltet: „Eventuell könnte man auch ein begrüntes Dach schaffen oder ähnliches, wenn der BA das mitfinanziert?“ Alexandra Gaßmann plädiert für eine Öffnung per Zeitschaltuhr, so dass der Schrank nachts abgeschlossen und damit nicht missbräuchlich genutzt wird und auch Anwohner etwa vor nächtlichem Lärm geschützt würden. Die Antragsteller sind hierfür und auch andere Ideen offen. Schließlich soll der Kreislaufschrank zum Viertel und seinen Bewohnern passen und von ihnen nicht nur genutzt, sondern auch als eigener Schrank angenommen werden.
Finanziert würde der Kreislaufschrank durch Spenden und Zuschüsse, denn der Verein wurde in die Regelförderung des Referats für Umwelt und Gesundheit aufgenommen und könnte auch eigene Mittel zuschießen. Auf Geld aus dem Stadtbezirksbudget wäre man also nicht angewiesen.

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