Tag der offenen Tür
Die Flüchtlingsunterkunft in der Elsenheimerstraße
Vor allem drei- und vier-Bett-Zimmer, mit jeweils einem schmalen Spind pro Person für persönliche Dinge und einem kleinen Kühlschrank stehen den neuen Bewohnern in der Elsenheimerstraße zur Verfügung. Aus dem früheren Bürogebäude, in dem eine Versicherungsgesellschaft untergebracht war, ist inzwischen eine Unterkunft entstanden, die bis zu maximal 500 schutzsuchende Menschen beherbergen wird. Bereits im Mai wurden das dritte und vierte Obergeschoss des „Glashauses“ bezogen, voraussichtlich im August sollen auch das erste und zweite Obergeschoss der Flüchtlingsunterkunft bewohnt werden. Jüngst hatten Nachbarn und Interessierte die Gelegenheit, sich die Unterkunft beim Tag der offenen Tür anzusehen.
Einzelpersonen und Familien
Regen Zulauf hatte der Tag der offenen Tür, bei dem Neugierige einen Blick hinter die Glasfassade des einstigen Bürokomplexes in der Elsenheimerstraße werfen konnten. Nach dem Umbau sind hier Zimmer entstanden, in denen Geflüchtete vorübergehend eine Bleibe finden. Rund 170 Menschen leben bereits seit Frühjahr in der Unterkunft. Das erste und zweite Obergeschoss stehen bis jetzt noch leer und konnten daher besichtigt werden. Der Gang in der ersten Etage führt im Kreis herum. Unterschiedlich große Zimmer gehen nach Innen ab. Zur Straßenseite ausgerichtet sind je zwei Gemeinschaftsküchen, zwei Gemeinschaftsbäder und Gruppenräume pro Etage. „Es gibt auch Kinderbetreuungszimmer“, erklärte einer der Vertreter der Caritas den Besuchern. Derzeit sind rund die Hälfte der Bewohner Einzelpersonen, die andere Hälfte sind Familien. Diese Bewohnermischung wir kurzfristig wohl auch so bleiben. „Mittel- bis langfristig wäre das Objekt auch zur Unterbringung von Wohnungslosen geeignet, sollte der Bedarf im Asyl-/Flüchtlingsbereich zurückgehen“, erklärt das Sozialreferat. Bis Dezember 2031 soll die Unterkunft laut Stadtratsbeschluss betrieben werden, der Mietvertrag läuft so lange.
Betreiber der Unterkunft sind die Johanniter im Auftrag der Landeshauptstadt München. Die Caritas ist für die Asylsozialberatung zuständig. Mehrere Stunden lang standen Vertreter aller drei Institutionen am Besichtigungstag für Fragen und Auskünfte zur Verfügung und führten durch die Räume.
Raum für Ehrenamt
Vor dem Umbau des Bürogebäudes zur Unterkunft wurden vor allem die zu wenigen Freiflächen kritisiert, die den Bewohnern zur Verfügung stehen würden. Um den Mangel an Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien zu kompensieren, sind in der Unterkunft nun aber mehrere Gruppen- und Aufenthaltsräume entstanden. Und auch für ehrenamtliche Tätigkeiten gibt es Platz: „Im Objekt befinden sich überdurchschnittlich viele Räumlichkeiten, die der Helferkreis in Abstimmung mit der Caritas nutzen kann“, erklärt das Sozialreferat. Auch die Kleiderkammer, die schon früher ehrenamtlich in der Elsenheimerstraße organisiert war, soll wieder eingerichtet werden. Wer sich ehrenamtlich in der Unterkunft in der Elsenheimerstraße engagieren möchten, kann sich direkt an den Zuständigen von der Caritas, Dominik Schawilje, wenden. Die Kontaktdaten sind Email: dominik.schawilje@caritasmuenchen.de und Tel.: 0151 - 2054 0058.
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