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Seit 60 Jahren Heimstatt

Die evangelische Paul-Gerhardt-Kirche feiert Jubiläum

Am 16. September 1956 feierte die Paul-Gerhardt-Kirche Einweihung. Nun, 60 Jahre später, will die Gemeinde das Weihejubiläum mit einer Festwoche begehen. (Bild: pi/ Paul-Gerhardt-Kirche)

„Die Gemeinde freut sich darauf, ihr Gotteshaus zu feiern“, erklärt Stadtkirchner Alexander Schöttl. Vor 60 Jahren wurde die evangelisch-lutherische Paul-Gerhardt-Kirche in der Mathunistraße 23-27 eingeweiht. Die roten Backsteine und der Campanile der Kirche sind seither ein prägendes Element im Stadtbezirk. Der Kirchenbau gilt als wichtiges Beispiel der Münchner Nachkriegsarchitektur, das zu seiner Bauzeit richtungsweisend für die nachfolgenden Kirchenbauten war. Seit 2001 steht die Paul-Gerhardt-Kirche daher unter Denkmalschutz. Mit einer Festwoche vom 10. bis 17. Juli will die Paul-Gerhardt-Gemeinde nun ihr 60. Weihejubiläum begehen und lädt herzlich zum Mitfeiern ein.

Gemeinde 1903 begründet

„Das Kirchengebäude ist einfach Heimat“, betont Stadtkirchner Alexander Schöttl. Und das seit 60 Jahren: Am 19. Mai 1955 wurde der Grundstein gelegt und am 16. September 1956 Einweihung gefeiert. Benannt ist die Kirche nach dem Pfarrer und Kirchenlieddichter Paul Gerhardt (1607-1667). Älter jedoch als das Kirchenhaus ist die evangelische Gemeinde in Laim. Die Wurzeln reichen bis ins Jahr 1903, als sich ein Bibelkreis der evangelischen Christen im Stadtbezirk formierte. Der Kreis traf sich regelmäßig im Schulhaus an der Fürstenrieder Straße, um aus der Bibel zu lesen. Eine Tradition, der die Paul-Gerhardt-Gemeinde bis heute treu geblieben ist: „Die Frömmigkeit der Gemeinde ist in dieser Tradition begründet. Wir wollen uns als Kirche auf diese Kompetenz besinnen, nämlich die Bibel zu lesen“, erläutert Alexander Schöttl. Traditionsreich ist auch der über die Grenzen des Stadtteils hinaus bekannte Paul-Gerhardt-Chor, dessen Gründung ebenfalls bis zu den Anfängen der Gemeindebildung zurückreicht.

Erstes und zweites Kirchenhaus

Aus dem Bibelkreis von 1903 entstand der „Protestantische Kirchenbauverein München-Laim e. V“, der sich für ein eigenes Kirchenhaus einsetzte. 1913 konnte die Gemeinde in ihre erste Kirche einziehen: das heutige „Interim“ in der Agnes-Bernauer-Straße. Anlässlich der Einweihung der damaligen Kirche, sangen bereits Mitglieder der evangelischen Gemeinde. Seit 1945 besteht der daraus erwachsene Paul-Gerhardt-Chor, der inzwischen rund 100 Stimmen zählt.

Auch die Gemeinde wuchs stetig und bedurfte eines größeren Kirchenhauses. 1955 wurde schließlich der Grundstein für den zweiten Kirchenbau für die evangelische Gemeinde in Laim gelegt. Nach Plänen des Architekten Johannes Ludwig wurden die heutige Paul-Gerhardt-Kirche, der Gemeindesaal und die Pfarrhäuser in mehreren Bauabschnitten errichtet. Heute zählen rund 7.500 Mitglieder zur evangelisch-lutherischen Paul-Gerhardt-Kirche. Gemeinsam stand man die aufwändige Sanierung der Kirche durch, während derer sogar das Kirchenschiff von 2013 bis Juli 2014 geschlossen blieb, so dass Gottesdienste im Gemeindesaal stattfinden mussten. Gemeinsam will man nun das 60. Weihejubiläum mit einer Festwoche begehen.

Programm zum Weihejubiläum

Herzlich eingeladen wird am Sonntag, 10. Juli, zum Festgottesdienst mit Dekan Dr. Jahnel und anschließendem Empfang. Am Montag, 11. Juli, findet um 15 Uhr ein Gottesdienst statt, danach kommen Zeitzeugen im Rahmen eines Erzählcafés (Justinus-Kerner-Straße 3) zu Wort. Festliche Chormusik bietet am Dienstag, 12. Juli, der stimmenstarke Paul-Gerhardt-Chor ab 20 Uhr. Am Mittwoch, 13. Juli, gibt Dr. Burkhard Körner vom Landesamt für Denkmalpflege in einem Vortrag ab 18.30 Uhr Einblick in die Bedeutung der Paul-Gerhardt-Kirche für den Kirchenbau der 50-er Jahre.

„Geschichten und Geschichte aus Paul-Gerhardt in Bildern und Filmen“ stehen am Donnerstag, 14. Juli, um 19.30 Uhr auf dem Programm. Am Freitag, 15. Juli, wird um 19 Uhr zum Lobpreisgottesdienst mit der Agape-Gemeinschaft und anschließendem Festbistro eingeladen. Am Samstag, 16. Juli, beginnt um 14.30 Uhr der Jungscharnachmittag. Hier gibt es für Klein und Groß ein besonderes Highlight: Pfarrer Erich Puchta, der in den 60-er Jahren Vikar in Paul-Gerhardt war, liest aus seinem Kinderbuch „Pinguin Freddy und der große Himmelsvogel“. Ab 15 Uhr gibt es hebräische Lieder und Tänze. Den Abschluss der Festwoche bildet ein Familiengottesdienst am Sonntag, 17. Juli, um 10 Uhr auf der Kirchenwiese. Im Anschluss an den Gottesdienst wird auf der Wiese ein großes Sommerfest gefeiert. Infos rund um die Paul-Gerhardt-Kirche bietet die Seite www.paul-gerhardt-muenchen.de im Internet.


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