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Ratten gesichtet

CSU fordert Überprüfung des Flohmarkts an der Zschokkestraße

Ein rechter „Verhau“ sei der Flohmarktbetrieb auf dem großen Areal an der Zschokke-/ Westendstraße, meint Alexandra Gaßmann, Mitglied der CSU-Fraktion im Laimer Bezirksausschuss (BA 25). Von Bürgerseite heißt es, dass am „Grattlerflohmarkt“ Obst und Gemüse hinter den Verkaufsstand geworfen würden, was zunehmend Ratten anlocke. Diese hätten auch schon die Gärten der Kleingartenanlage Bahn-Landwirtschaft München-West in der Westendstraße erreicht, erklärt Wolfram Schendel, Gartler und BA-Mitglied (CSU). Die CSU-Fraktion fordert daher nun auf Initiative Alexandra Gaßmanns eine Überprüfung des Flohmarkts hinsichtlich der Einhaltung gegebener Hygienerichtlinien wie auch der Verwendung der Gelder aus dem Flohmarktverkauf.

„Erhöhtes Gesundheitsrisiko“

Vor rund zwei Jahren schlug Victor Parow, Vorstandsmitglied des Vereins „Gesellschaft zur Bekämpfung von Suchtmitteln und Suchtkrankheiten“ vor, auf dem ungenutzten Gelände an der Zschokkestraße, das einst als Trambahndepot diente, einen Flohmarkt zu veranstalten. Der Gewinn, der etwa durch Standgebühren oder Verkauf erzielt würde, sollte dem gemeinnützigen Verein zugutekommen. Den guten Zweck wollte man unterstützen, so dass der Laimer BA den Flohmarkt erlaubte. Nach nunmehr zwei Jahren, in denen der Flohmarkt regelmäßig von Donnerstag bis Samstag stattfindet, fragt man sich im BA aber, ob die Veranstaltung überhaupt Gewinne erzielt und wem diese zu Gute kommen. „Die Zustimmung für den Betrieb eines Flohmarktes erfolgte seitens des BA 25 nur unter der Voraussetzung, dass mit dem erzielten Gewinn ein gemeinnütziger Verein unterstützt wird“, heißt es nun im jüngst gestellten CSU-Antrag. Aber wer prüft die Gewinnermittlung und die Verwendung des Geldes? Das soll nun die Stadtverwaltung klären. Auch fordert Gaßmanns Antrag eine Kontrolle in Sachen Hygiene: „Es werden Lebensmittel angeboten, die auch in Containern und Zelten auf dem Gebiet gelagert werden. Anwohner sichten im gesamten Areal und weit darüber hinaus Ratten. Dies stellt ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung dar“, so die Begründung. Der für den Flohmarkt zuständige Victor Parow aber weist die Vorwürfe zurück. Die Ratten habe er „selbst auch schon überrascht“ zur Kenntnis genommen. Diese kämen aber „sicher nicht vom Gemüseverkäufer, der schmeißt selbstverständlich nichts hinters Zelt.“

Wie es nun genau um die Zustände auf dem Flohmarkt bestellt ist, wird die Stadtverwaltung klären, denn der Antrag wurde einstimmig im Laimer BA verabschiedet. Möglicherweise erübrigen sich aber auch alsbald die kritischen Debatten um den Flohmarkt, denn der Vertrag wurde zum 31. Januar gekündigt, um etwaigen Flüchtlingsunterkünften auf dem Areal Platz zu machen.


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