Parklizenzen für Laim
Erste Infos für die Anwohner
Vier Quartiere sollen in Laim als Parklizenzgebiete ausgewiesen werden. Den Anstoß dazu gaben die Laimer selbst, die immer wieder über den Parkplatzmangel in Wohnortnähe klagten. Besonders voll ist es um die U-Bahn-Station „Laimer Platz“ sowie um den S-Bahnhof Laim, wo Pendler und Anwohner um die begrenzten Parkplätz buhlen. Was genau es mit der Einführung der Anwohnerparkausweise auf sich hat, wie diese die Parkplatznot lindern sollen und wer davon betroffen ist, darüber konnten sich Anwohner in einer jüngst anberaumten Versammlung informieren. Bezirksausschuss-Vorsitzender Josef Mögele (SPD) lud zur Infoveranstaltung in die Turnhalle der Georg-Büchner-Realschule, bei der Benjamin Stjepanovic vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung Auskunft gab.
Hohe Parkraumauslastung
2015 führten die Verkehrsplaner vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung erstmals eine Untersuchung durch, ein weiteres Mal 2018, um Laim auf seine „Lizenztauglichkeit“ hin zu überprüfen. Dabei wurde etwa im Karree zwischen Landsberger Straße und Agnes-Bernauer-Straße, Lautensack- und Vorn-der-Pfordten-Straße gegengerechnet, wie viele private Stellplätze auf wie viele angemeldete Fahrzeuge kommen. Das Ergebnis: Die Parkraumauslastung ist hoch. „3.400 private KFZ kommen hier auf 2.200 Stellplätze. Damit ergibt sich ein Defizit von 1.200 Stellplätzen“, erklärt Referent Benjamin Stjepanovic. Dazu kämen noch die Pendler und Besucher. Je weiter die Verkehrsplaner das Untersuchungsgebiet nach Süden, Richtung Gotthardstraße betrachteten, desto geringer sei der Parkdruck. Mit der Ausweisung von Lizenzgebieten will man nun erreichen, dass Anwohner beim Parken bevorrechtigt werden. „Pendler reagieren sehr sensibel auf Parkgebühren“, weiß Stjepanovic. Und auch Anhänger, Wohnmobile und Kleintransporter, die öffentliche Parkplätze blockieren, würden durch die Kostenpflicht verdrängt. Als Lizenzgebiet ausgewiesen könnten vier Quartiere werden: rund um die U-Bahnhöfe „Westendstraße“ und „Laimer Platz“ sowie entlang der Landsberger Straße, vom S-Bahnhof Laim ins Viertel-Innere. Wie ein „U“ sind die Parklizenzgebiete ausgewählt; das Geviert um den U-Bahnhof „Friedenheimer Straße“ soll vorerst lizenzfrei bleiben.
Das Wichtigste im Überblick
• 30 Euro kostet der Anwohnerparkausweis pro Jahr.
• Besucher müssen entweder 1 Euro pro Stunde oder sechs Euro für ein Tagesticket bezahlen.
• Der Ausweis gilt nur für das Quartier, in dem der Autohalter gemeldet ist. „Heißt das, dass man Parkgebühren zahlen muss, wenn man ins Nebenquartier zum Einkaufen fährt?“, fragt ein Laimer. Ja, der Anwohnerparkausweis gelte nicht für andere Lizenzgebiete, auch wenn diese in der Nebenstraße beginnen, erklärt der Verkehrsplaner. Man werde jedoch auch Parkscheibenzonen und ähnliches einrichten, um Anwohner zu entlasten.
• Sogenannte „Gäste-Karten“, also zeitlich begrenzte Parklizenzen für Besucher, werde man nicht einführen.
• Wer einen Tiefgaragenplatz oder eine Garage für sein Auto hat, bekommt keinen Anwohnerausweis.
• Für Gewerbetreibende, die nicht mit dem Wohnort Laim gemeldet sind, gibt es Handwerkerausweise.
• Umfassende Infos zur Beantragung und Handhabung der Anwohnerparkausweise bietet die Seite www.muenchen.de/parken im Netz.
2021/ 22 geht´s los
Sorgen machen sich jene Anwohner, die im Geviert um den U-Bahnhof „Friedenheimer Straße“ wohnen, das von der Lizenzierung ausgenommen ist. „Jetzt schon gibt es bei uns viel park and ride. Die Pendler vom Laimer Kreisel werden nun hierhin ausweichen“, befürchtet ein Anwohner.
Noch zeige sich hier kein zu hohes Defizit an Parkplätzen, um als Lizenzgebiet vorgeschlagen zu werden, erklärt Stjepanovic. Um den Verdrängungsfaktor auf angrenzende Gebiete bei der Einführung von Lizenzgebieten wisse man jedoch. Der Bezirksausschuss Laim (BA) müsse zeitnah eine erneute Prüfung beantragen – darauf hatte der Verkehrsplaner bereits in der Februar-Sitzung im BA aufmerksam gemacht.
Über die aktuell vorgestellten Lizenzgebiete und deren Einteilung wird nun der BA abstimmen. Voraussichtlich im Oktober/ November will das Referat für Stadtplanung und Bauordnung dem Stadtrat die Lizenzausweise in einer Beschlussvorlage präsentieren. Vorausgesetzt der Stadtrat stimmt zu, werden die Lizenzen 2021/ 22 eingeführt.
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