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Ort der Begegnung und der Stille

Neuapostolische Kirche in der Helmpertstraße feiert Richtfest

Licht, hell, einladend und offen soll es werden, das neue Kirchengebäude der Neuapostolischen Kirche in der Helmpertstraße in Laim. Und tatsächlich kann man jetzt bereits am fertig gestellten Rohbau erahnen, dass hier eine moderne und lichtdurchflutete Kirche entsteht. Am vergangenen Freitag feierten die "Geschwister" der Neuapostolischen Kirche gemeinsam mit den zuständigen Architekten (Büro haack + höpfner), Vertretern aus Politik und Gesellschaft und auch Nachbarn aus dem Viertel das Richtfest. In wenigen Monaten soll die neue Kirche samt Vorplatz fertiggestellt sein, so dass am 27. Oktober die Einweihung stattfinden kann.

Leitthema „Weg ins Licht“

„Es ist etwas Besonderes, wenn eine Kirche entsteht“, erklärte Gemeindevorsteher Steffen Reiss. Das neue Kirchengebäude ermögliche rund 249 Gemeindemitgliedern der Neuapostolischen Kirche, die aus den Stadtteilen Pasing und Laim zusammenkommen, ein modernes und zeitgemäßes Gemeindeleben. Im April 2012 wurde mit den Abrissarbeiten der Kirche, die aus dem Jahr 1974 stammte, begonnen, um Platz zu schaffen für ein neues und auf die Bedürfnisse der Gemeinde ausgerichtetes Kirchenhaus. „Das „alte“ Kirchengebäude war nicht mehr zeitgemäß und auch nicht behindertengerecht gebaut. Aufgrund dieser Umstände und auch aufgrund auftretender Baumängel wurde von der Bauabteilung der Neuapostolischen Kirche in Süddeutschland und den Verantwortlichen vor Ort entschieden, eine neue Kirche zu errichten“, so Reiss. Die Kirche beherbergt nun alle Räumlichkeiten auf einer Ebene und erlaubt den barrierefreien Zugang. Zudem wird beim neuen Bau auf Erdwärme und Solarenergie gesetzt. Kirchenraum sowie drei Nebenräume bieten die Möglichkeit für ein aktives Gemeinschaftsleben. Ein vom Laimer Architekten John Höpfner geplantes System aus Schiebenwänden gestattet es, dass im Bedarfsfall die Nebenräume entweder separat genutzt oder aber an den Kirchensaal angeschlossen werden, so dass auch Gottesdienste mit hoher Teilnehmerzahl stattfinden können. „Besonders freuen wir uns auf die neue Pfeifenorgel, die im Kirchraum ihren Platz einnehmen wird und in direkter Verbindung mit den Chor- und Orchesterproben steht“, erklärt Reiss. Die besondere Cavaillé-Coll-Orgel stammt von der Firma Vleugels Orgelbau, die bereits namenhafte Orgeln für Kirchen in Landsberg und Garmisch fertigte.

Bei der Innen- wie bei der Außengestaltung folgte Architekt Höpfner dem Leitthema „Weg ins Licht“. Sitzbänke wie auch Altar werden aus dem „organischen und weichen Material“, nämlicher heller Eiche eingebaut, erklärt Höpfner. Eine große Glasfront im südlichen Teil sowie Lichtpunkte im nördlichen Teil des Kirchenraumes sorgen für eine natürliche Belichtung. Außen wird weißer Putz die Kirchenfassade des Gotteshauses von den umliegenden Bauten abheben.

Auf gute Nachbarschaft

Seine „große Wertschätzung gegenüber dem Bauwerk“ erklärte Stadtratsmitglied Marian Offmann (CSU), der in Vertretung von Oberbürgermeister Christian Ude erschien und Grußworte zum Richtfest übermittelte. Er sei sich sicher, dass in der „Stadt der Religionen“, die Kirche die Menschen zusammenführe. Darauf hoffen nun auch die Kirchenvertreter der Neuapostolischen Kirche, hagelte es doch im Vorfeld heftige Kritik gegen den Bau, der sich nach Ansicht von BA und Bürgerinitiative städtebaulich nicht gut einfüge. Nicht nur für die Gemeindemitglieder sondern auch für die Nachbarn solle hier jedoch ein Ort der Begegnung und auch der Stille in der heutigen hektischen Zeit entstehen, erklärte Apostel Wolfgang Zenker, Mitglied der Kirchenleitung.

Der einladende Vorplatz zur Kirche, der alsbald mit Sitzbänken und Wasserbecken gestaltet wird, könnte dazu beitragen, dass künftig Gemeindemitglieder wie auch Besucher und Nachbarn näher zusammenrücken und einen gemeinsamen Treffpunkt nutzen. Die Anwesenheit zahlreicher Gäste beim Richtfest, darunter die BA-Mitglieder Anette Zöllner und Ingo Benn, die Stadträte Otto Seidl und Johann Stadler sowie mehrere Nachbaren, zeigte jedoch jetzt schon, dass die neue Kirche im Stadtteil akzeptiert wird. Um eine gute Nachbarschaft wolle man sich auch in Zukunft bemühen, erklärt Steffen Reiss. Geplant sind künftig monatliche Veranstaltungen wie beispielsweise Orgelkonzerte, zu denen auch die Nachbarschaft in die Neuapostolische Kirche eingeladen wird.


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