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„Noch viel zu diskutieren“

Laim hakt zur Bebauung an der Paketposthalle nach

Das alte Post-Gelände mit der ehemaligen Paketposthalle befindet sich zwar im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg, die geplante Bebauung des Areals werde jedoch Auswirkungen auf den Nachbarbezirk Laim haben – das befürchtet der Bezirksausschuss Laim, der in die Planung einbezogen werden will. (Bild: Archiv/ sb)

„Dass wir als Laimer nicht eingebunden wurden, ist schlimm“, findet Josef Mögele (SPD), Vorsitzender des Bezirksausschusses Laim (BA 25). Der Ärger aus Laim betrifft die Planungen für das Gelände an der Paketposthalle an der Friedenheimer Brücke. Derzeit vorgesehen ist, dass auf dem rund 8,7 Hektar großen Paketposthallen-Areal (zwischen Arnulfstraße, Birketweg und Wilhelm-Hale-Straße) ein neues Quartier entsteht. Über 1.000 Wohnungen und 3.000 Arbeitsplätzen sind geplant, ebenso soziale Nutzungen sowie Geschäfte und Hotels. Im Zentrum des Quartiers soll die denkmalgeschützte ehemalige Paketposthalle mit ihrem bogenförmigen Dach erhalten bleiben und vielseitig genutzt werden können. Dafür wird die prägnante Halle aus den Sechzigerjahren grundlegend saniert. Im Entwurf sind bislang außerdem zwei 155 Meter hohe Gebäude eingezeichnet, mit denen die von den Münchner gewollte Bauhöhenbeschränkung für die Innenstadt (Per Bürgerentscheid bestimmt: kein Hochhaus über 100 Meter) überschritten würde. Geplant wird von den Schweizern Herzog & de Meuron und Vogt Landschaftsarchitekten, beauftragt vom Münchner Projektentwickler Ralf Büschl als Eigentümer.

„Planung sehr ambitioniert“

Das Bauvorhaben wird auf dem Areal in Neuhausen-Nymphenburg realisiert. Das Quartier werde jedoch großen Einfluss auf Laim nehmen, glaubt man im hiesigen Lokalparlament. Wie wird sich die neue Bebauung des Paketposthallen-Areals auf Laim auswirken? – Das will man nun im Bezirk 25 wissen. SPD, CSU und Grüne im Bezirksausschuss Liam (BA 25) verabschiedeten jüngst ein gemeinsames Papier und fordern darin, in die Planung einbezogen zu werden. Vor allem die Auswirkungen für die lokale Nahversorgungskapazität, die Naherholungsmöglichkeiten und insbesondere den Verkehr für den benachbarten Stadtbezirk Laim will man dargestellt bekommen. „Die aktuelle Planung zur Entwicklung des Areals ist sehr ambitioniert“, heißt es im Papier. Für die Nachbarn aber stelle sich angesichts des Umfangs des Bauvorhabens die Frage, ob ihre Lebensqualität einerseits durch das Bauvorhaben an sich, andererseits durch den Anstieg an Bewohnern, beeinträchtigt werde. „Zu befürchten sind unter anderem Überlastungen auf der Friedenheimer Brücke, insbesondere die nicht ansatzweise ausreichenden Fahrradabstellplätze am S-Bahnhof Hirschgarten“, kritisiert der BA Laim. „Da gibt es noch viel zu diskutiert“, glaubt Josef Mögele.

Der Baubeginn auf dem Areal ist für das Jahr 2024 vorgesehen.


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