Neuer Treff
Eröffnung in der „Alten Heimat“

Bürgermeister Verena Dietl (links) mit Treffleitung Hester Butterfield bei der offiziellen Eröffnung des neuen Treffs in der „Alten Heimat“. (Foto: jaz/ Lena Kruse)
Die Stiftungssiedlung „Alte Heimat“ ist ein besonderes Quartier. In den 60er Jahren mit der Hilfe von Spenden aus der Münchner Bürgerschaft erbaut, sollte sie jenen ein Zuhause sein, die aus dem Krieg heimgekehrt waren, versehrten ebenso wie betagten, bedürftigen oder psychisch und physisch kranken Bürgern. Bis heute hält sich die Siedlung an diesen Grundsatz, wohnen darf hier zu einer günstigeren Miete als ortsüblich, wer wenig Einkommen oder bestimmte Bedarfe hat. Seit über zehn Jahren leisten das Jane Addams Zentrum (jaz) mit seiner Leiterin Hester Butterfield hier Quartiersarbeit und unterstützt die Bewohner in ihren Belangen. So half jaz u.a. auch als die Pläne für die Sanierungs- und Neubauarbeiten im Quartier rund um den Kiem-Pauli-Weg begannen, dass die Bewohner ihre Forderungen und Wünsche gegenüber Behörden und Vermieter vorbringen konnten. 2012 formierte sich der „Alte-Heimat-Arbeitskreis“ (AHA) als Bewohnerinitiative, die bis heute regelmäßige Treffen abhält. Vor kurzem hat in der „Alten Heimat“ zusätzlich ein „Wohnen im Viertel“ eröffnet. Pflege¬bedürftige können durch dieses Programm in der eigenen Wohnung versorgt werden. Den ambulanten Pflegedienst hat der Arbeiter-¬Samariter-Bund (ASB) übernommen. Der AHA, jaz und der ASB haben nun zusammen neue Räume im Erdgeschoss im Kiem-Pauli-Weg 30 bezogen, wo es künftig einen gemeinsamen Standort von Nachbarschaftstreff, Wohnen im Viertel und Wohncafé gibt.
Nachbarschaft zusammen
An gleich zwei Tagen wurde ausgiebig gefeiert, dass neue Räume für die Bewohnerarbeit zur Verfügung stehen. Am ersten Tag kamen rund 50 geladene Gäste, darunter Vertreter des AHA, der kommunalen Politik, der städtischen Referate, der Gewofag, der Katholischen Stiftungshochschule München, jaz, ASB und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband. Verschiede Grußworte und Glückwünsche wurden vorgebracht, u.a. von Bürgermeisterin Verena Dietl.
Der zweite Festtag stand indes ganz im Zeichen des nachbarschaftlichen Zusammenkommens. Hierzu waren v.a. die Mieter der Siedlung geladen. Mit Eisstand, Buffet, Tombola und Kinderwerkstatt zum Basteln und Bemalen von Taschen und T-Shirts wurde ausgiebig der neue Treff gefeiert. „An beiden Tagen gab es live Musik“, sagt Hester Butterfield von jaz. „Am Freitag marschierte die Band durch die Höfe, was viele Bewohner*innen, die sich bei der Hitze nicht heraus trauten, sehr schätzten.“
Der neue Treff
Drei neue Räume mit 122 Quadratmeter Fläche stehen künftig für die Bewohnerarbeit in der „Alten Heimat“ bereit. Ein Wohncafé und ein Multifunktionsraum, die dank einer Schiebewand als getrennte Räume oder als Großraum funktionieren können, sowie ein Büro. Ein Vielfaches mehr an Platz für die bewohnerbezogene Quartiersarbeit. „Früher war der Treff mit 22 Quadratmeter Gesprächsraum und Büro zusammen erheblich kleiner“, erinnert sich Hester Butterfield, die den kombinierten Treff leiten wird. Das Wohncafé werde als wichtiger Teil von „Wohnen im Viertel“ gemeinsam vom ASB und dem „Alte Heimat-Treff“ benutzt, wo Mieter sich zum Mittagessen treffen oder nachmittags und abends daraus ein Wohnzimmer machen können. „Auch sind für Bewohner*innen der Siedlung Veranstaltungen oder gemeinsames Fußball- oder Filmeschauen vorgesehen“, freut sich Hester Butterfield.
Für die Eröffnungsfeste beantragte jaz über 6.000 Euro beim BA Laim, darin angesetzt u.a. Kosten für Dolmetscher, die es ermöglichten, das auch gehörlose Bewohner teilhaben konnten. Nach langer, widerstreitender Debatte bewilligte der BA 2.500 Euro Zuschuss. Während die Grünen für die Bezuschussung in voller Höhe sprachen, stellten sich SPD, CSU und FDP dagegen, so dass schließlich die Teilsumme verabschiedet wurde.
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