Nächtliche Raserei
Anwohner beklagen Autorennen
Wagentüren knallen, Motoren heulen auf und Gaspedale werden durchgedrückt. Abendliche und nächtliche Autorennen, die mitten in der Stadt veranstaltet werden, sind inzwischen seit Jahren ein Problem, dass viele Münchner wach hält. Schmählichen Ruhm im Münchner Westen erreichten bislang vor allem die großen Straßen wie die Landsberger Straße, die Fürstenrieder Straße oder auch die Westend- und Gotthardstraße. Dass nun aber auch kleinere Straße mitten in den Wohnvierteln für nächtliche Rasereien missbraucht werden, ist neu. Per Bürgerpost beschwerte sich jüngst ein Laimer Stadtteilbewohner über nächtliche Autorennen, die in der Valpichler- und in der in der Riegerhofstraße stattfinden.
"Sie rauben einem jeden Schlaf"
Eigentlich kaum vorstellbar, dass in den schmalen Laimer Straßen, wo zudem geparkt wird, auch noch Platz für Autorennen ist. Laut Angaben eines Anwohners finden jedoch seit Ende Januar mehrmals die Woche spätnachts Rennen in der Riegerhof- und in der Valpichlerstraße statt. "Heute Nacht war oder ist es besonders schlimm", heißt es in der E-Mail, die um 4.39 Uhr an die Geschäftsstelle des Laimer Bezirksausschusses (BA) geschickt wurde. "Seit ungefähr halb zwei nachts liefern sich die Autos in den genannten Straßen ein Rennen. Die aufheulenden Motoren rauben einem jeden Schlaf“, beklagt der Bürger. Der BA Laim setzte das Thema auf die Tagesordnung seiner April-Sitzung und befragte sogleich den anwesende Polizeihauptkommissar Peter Gloel zur Sache. Von einem nächtlichen Autorennen in der Riegerhof- oder Valpichlerstraße habe die Laimer Polizei allerdings nichts mitbekommen, erklärte Peter Gloel: "Die Polizei war ab 4.51 Uhr in der Straße, aber da war keiner da."
110 wählen
Dass die Raser verschwinden, sobald die Polizei auftauche, sei nicht verwunderlich, findet BA-Mitglied Alexander Schöttl. "Ich muss die Bürgerbeschwerde allerdings bestätigen", so Schöttl. Auch er habe die nächtlichen Rennen gehört. "Vor allem in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag ist es deutlich schlimmer geworden."
Um Raser zu ahnden, unternehme die Polizei ihr Möglichstes, betonte Peter Gloel. So habe die Polizei unter anderem in den ersten sechs Wochen des Jahres an verschiedenen Stellen im Viertel regelmäßig geblitzt: "Wir sind tätig, aber wir können nicht überall sein", betonte er. Wer sich von Ruhestörung belästigt fühle, möge auch in Zukunft die 110 wählen. "Es kommt jemand", versprach der Polizist. Die Bürgerbeschwerde aus Laim wird der BA nun auch an das Kreisverwaltungsreferat weiterleiten.
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