„Menschen und Begegnung“
Leiter des ASZs Laim geht in Ruhestand
Die letzten sechs Jahre führte J.-Peter Pinck das Alten- und Servicezentrum (ASZ) Laim im Kiem-Pauli-Weg 22 und prägte es nachhaltig. Neue Veranstaltungen, die Förderung des Ehrenamtes, die Beratung für Senioren und pflegende Angehörige, der Mittagstisch vor allem aber das Miteinander im Haus tragen seine Handschrift. Der von Mitarbeitern und Besuchern geschätzte Einrichtungsleiter geht nun in den wohlverdienten Ruhestand. Was er am meisten vermissen wird? „Die Menschen und die Begegnung mit den Menschen, die mir über die Jahre ans Herz gewachsen sind“, erklärt Peter Pinck. Langweilig wird es dem künftigen Rentner aber dennoch nicht werden. Er freut sich auf mehr Zeit für Familie, Freunde und Interessen, wie zum Beispiel Kabarett zu machen. „Da habe ich jetzt Zeit und Muße zu schreiben und mich auszuprobieren.“ Außerdem engagiert sich Peter Pinck in der Kommunalpolitik und beim katholischen Männerfürsorgeverein – Aufgaben, denen er sich künftig stärker widmen will.
„Wie Senioren ihr Leben gestalten“
Die zahlreichen Kontakte zu den unterschiedlichsten Menschen habe er an seiner Arbeit am meisten zu schätzen gewusst, erklärt Peter Pinck: „Mich hat in den gut sechs Jahren meiner Tätigkeit beeindruckt, mit welcher Kraft, Energie und Lebensfreude viele Seniorinnen und Senioren ihr Leben gestalten. Gerne habe ich daran mitgewirkt einen Ort zu gestalten, der von den Laimer Seniorinnen ud Senioren gerne aufgesucht wird und an dem vieles möglich ist.“ Aber auch den Stadtteil Laim – den er früher kaum kannte – werde er vermissen: „Heute mag ich Laim sehr. Die kleinen versteckten Schönheiten jenseits der Hauptverkehrsadern, den Laimer Anger, die Villen und schönen Nebenstraße mit den liebevoll hergerichteten Gärten und Einzelhäusern. Vor allem aber den Zusammenhalt der Laimer und den Stolz auf ihren Stadtteil.“ Stolz sind die Laimer auch auf ihr ASZ. Nachdem das ASZ in den Jahren 2010 bis Frühjahr 2012 wegen Sanierungsarbeiten geschlossen war, musste es nach der Wiedereröffnung erst einmal neu belebt und in Betrieb genommen werden. Dies barg für Peter Pinck, der im September 2012 die Leitung übernahm, und sein Team aber auch Chancen – für Neues und für Frische. Heute ist das ASZ ein wertvoller Treffpunkt im Viertel, den die Senioren im Viertel nicht mehr aufgeben möchten. Dies aber wird voraussichtlich nötig, denn das ASZ wird in einigen Jahren ins neue Wohnquartier an der Zschokkestraße ziehen. Einstweilen aber läuft der Betrieb und das Haus bietet für Senioren ein breigefächertes Programm.
Ein offenes Haus
Begegnung und Unterstützung, aber auch Freizeitangebote und Mitmachgelegenheiten gibt es im ASZ Laim. Ein offenes Haus wollte Peter Pinck etablieren, dass allen zugänglich ist – unabhängig von sozialer, wirtschaftlicher oder religiöser Zugehörigkeit. Und dies ist auch gelungen: „Das ASZ ist heute ein Ort der Begegnung für die unterschiedlichsten Menschen, das war mir und meinen Kollegen immer wichtig. Egal ob sie arm oder wohlhabend sind, nicht zuletzt aus diesem Grund haben wir fast keine Eintrittspreise bei Veranstaltungen verlangt, sondern Spenden auf freiwilliger Basis verlangt. Es ist nicht so wichtig ob man sich während einer Veranstaltung mehrere Getränke oder nur eines leisten kann, aber die Möglichkeit der Teilnahme und damit Teilhabe soll für jeden gegeben sein.“
Bis Dezember wird Peter Pinck noch im ASZ Laim wirken, dann übernimmt Stefanie Tischbierek die Leitung. Sie war vor einigen Jahren in der Psychosozialen Betreuung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in der Stiftungssiedlung Alte Heimat und als Sozialpädagogin im Thomas-Wimmer-Haus tätig.
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