Mein schönster Baum
Bürgergremium ruft zum Mitmachen auf
Bäume in der Stadt haben es nicht leicht. Sie müssen meist mit wenig Platz auskommen, ihre Wurzeln unter versiegelten Flächen halten, durch die oft wenig Regenwasser dringt, und mit schadstoffreicher Stadtluft kämpfen. Nicht zuletzt haben sie die Axt zu fürchten, die wegen Neu- oder Anbauten anrückt oder aber, weil die Bäume aufgrund von schlechter Pflege erkranken oder unansehnlich werden. Monatlich treffen im Bezirksausschuss (BA) Laim solcherlei Fällanträge ein, die nun den Anlass zu einer Aktion geben. Die Arbeitsgruppe „Umwelt und Baumschutz“ im BA Laim gab den Anstoß, einen Laimer Wettbewerb zu veranstalten, bei dem der schönste Baum im Viertel gesucht wird. „Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger über die Wichtigkeit von Bäumen in unserer Zeit sowie gute Baumpflege zu informieren und darauf aufmerksam zu machen“, erklärt Nicola Fritz (Grüne), Vorsitzende des Ausschusses. Mit dieser, wie auch mit anderen Aktionen macht sich das Laimer Bürgergremium für die Laimer Bäume stark.
Lieblingsbaum vorstellen
Für die Schönheit, die Wichtigkeit und den Wert von Stadtbäumen will der Bezirksausschuss mit seiner Aktion „Mein schönster Baum in Laim“ sensibilisieren. „Wir als BA wollen eine Begeisterung erzeugen, die Jung und Alt motiviert, sich mit ihrem Lieblingsbaum vorzustellen“, heißt es im Aufruf zum Wettbewerb, für den sich das Laimer Bürgergremium jüngst einstimmig aussprach. Das Gremium will auf diese Weise Aufklärungsarbeit leisten und aufzeigen, wieso auf Bäume achtzugeben ist und an welchen Signalen man auch als Laie erkennen kann, wenn es dem Baum nicht gut geht. Am ausgelobten Wettbewerb kann sich jeder beteiligen, der seinen Lieblingsbaum im Viertel mit Text und Bild oder kleinem Video vorstellen möchte. Zu gewinnen gibt es neben Gartencenter-Gutscheinen für die ersten drei Plätze, zusätzlich zwei Jahreskarten für den Botanischen Garten für den Sieger. Bis zum 8. Juli können die Vorschläge an die BA-Geschäftsstelle West geschickt werden. Eine Jury aus BA-Mitgliedern und Vertretern des BUND Naturschutzes küren die Sieger, die im Rahmen der BA-Sitzung am 29. Juli geehrt werden sollen. Infos zum Wettbewerb gibt es unter anderem auf der Internetseite des BA Laim.
Die Eiche in der „Alten Heimat“
Für einen besonderen Baum im Viertel hat sich der Laimer BA kürzlich schon selbst eingesetzt: Das Gremium wünschte sich, dass die Eiche in der „Alten Heimat“ als Naturdenkmal unter Schutz gestellt werde. Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung/ Untere Naturschutzbehörde (UNB) prüfte vor Ort und kam vorerst zu dem Schluss, dass die Eiche noch nicht als Denkmal einzustufen sei: „Im Vergleich zu den anderen Naturdenkmälern derselben Art sticht der Baum nicht hervor“, begründet die Behörde. Auch stehe die Eiche in einer städtischen Grünanlage, so dass ihr Erhalt somit langfristig gesichert sei. Dennoch wird der Baum jetzt in einer Liste für die nächste Novellierung der Naturdenkmalverordnung vorgemerkt und später erneut überprüft.
Mehr Baumersatz
Auch für mehr Baumersatz hatte sich der BA kürzlich bei der Verwaltung und der UNB mit einem eingereichten Antrag engagiert. Unter anderem fragt das Gremium darin die Verpflichtung zu mehrfacher Ersatzpflanzung als Ausgleich für gefällte Bäume an. Außerdem wünscht sich der BA, dass die Kautionen, die bei der Fällung von gesunden Bäumen anfallen, für den Baumschutz im Viertel eingesetzt werden sollen. Mit dem Antrag erhofft sich das Gremium einerseits mehr Transparenz über die Anzahl der Fällungen aber auch über die finanziellen Mittel, die sich durch Kautionszahlungen angesammelt haben. Nicht einig blieben sich die Lokalpolitiker jedoch über eine mögliche Erhöhung der Kaution. Der Ausschuss „Umwelt und Baumschutz“ plädiert dafür, dass diese von 750 auf 5.000 Euro für Unternehmen und auf 1.500 Euro für Privatpersonen erhöht werde. Der Antrag wurde schließlich mehrheitlich verabschiedet und ging nun an die zuständige Behörde.
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