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Mehr Platz für die blaue Flotte

Busbetriebshof in Laim will erweitern

Zusätzliche Busse hat die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) am Busbetriebshof West stationiert. Zumindest vorübergehend! (Bild: kö)

Noch mehr Busse der blauen Flotte der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sollen künftig auf dem Gelände an der Zschokkestraße/ Westendstraße stehen. Zumindest vorübergehend – so teilt es die MVG mit jüngstem Schreiben mit: „Aufgrund der Angebotsausweitung der MVG und der Beschaffung neuer Fahrzeuge ist eine temporäre Erweiterung der Abstellkapazitäten am Busbetriebshof West, Hans-Thonauer-Straße 5, um 34 Gelenkbuseinheiten erforderlich.“ An den langfristigen Plänen für das Grundstück, also dem zugesagten Umzug des Busbetriebshofes und der damit verbundenen geplanten Wohnbebauung auf dem Areal, soll dies aber nichts ändern.

Das einstige Trambahn-Depot an der Zschokkestraße/ Westendstraße, das 2003 am Standort aufgegeben wurde, hat inzwischen schon etliche Zwischennutzungen erlebt: Um als Wiesen-Parkplatz zu dienen, wurde ein Teil des Areals planiert; zeitweise fand dann ein großer Flohmarkt statt und als „Party-Gelände“ mit Musical-Zelt zog das Gelände Beschwerden wegen Lärmbelästigung auf sich. Aktuell sind hier Kinderbetreuungseinrichtungen sowie provisorische Bauten platziert, in denen Geflüchtete wohnen.

Platzrecht erweitern

Von allen Nutzungen unbeirrt ist auf einer Teilfläche seit rund 60 Jahren der Busbetriebshof West beheimatet. Sein Platzrecht will dieser nun sogar erweitern. 207 Gelenkbuseinheiten sind bislang in Laim stationiert, 34 weitere kommen jetzt dazu. Das Grundstück befindet sich zu verschiedenen Teilen im Eigentum der Stadtwerke München (SWM) sowie der Landeshauptstadt München, etwa 1767 Quadratmeter sind im Eigentum der Eisenbahner-Baugenossenschaft München-Hauptbahnhof (ebm). Die zusätzlichen Busse will die MVG auf einer Fläche der Landeshauptstadt München abstellen, die nordwestlich an die Fläche des Busbetriebshofs angrenzt.

„Das Ein- und Ausrücken der Busse erfolgt über eine neue Zufahrt an der Westendstraße. Die Regelung erfolgt mit einer gesteuerten Schrankenanlage“, erklärt die MVG. Die zweite Zufahrt in der Nähe der Kreuzung Zschokkestraße soll als Notzufahrt bestehen bleiben. Gitterzaun mit Übersteigschutz, videotechnische Überwachung des Areals und Beleuchtung werden nun installiert. Provisorisch soll die Nutzung aber bleiben, denn voraussichtlich 2021 wird der Busbetriebshof aus Laim abziehen.

Umzug nach Moosach steht

Nach Moosach, an den Georg-Brauchle-Ring, wird der Busbetriebshof dann verlegt. Hier wurde Mitte März der Spatenstich für den Neubau der neuen Betriebsstätte gesetzt. Mit dem sogenannten Hybrid.M entsteht in unmittelbarer Nähe zur SWM Zentrale ein moderner Busbetriebshof für rund 190 Busse. „Der Name Hybrid.M steht für die Kombination zweier unterschiedlicher Nutzungsbereiche – dem MVG-Busbetriebshof innenliegend im Erdgeschoss und den Büroflächen in den oberen Geschossen der umgebenden Mantelbebauung“, erklärt Werner Albrecht, SWM Geschäftsführer Immobilien. Die Bau- und Planungskosten betragen rund 140 Millionen Euro, dazu kommen noch die Ausbaukosten für Elektromobilität (Zur Inbetriebnahme sollen bis zu 56 E-Busse geladen werden können). Ein weiterer Busbetriebshof befindet sich in der Truderinger Straße. Er wurde jüngst generalsaniert.

Sobald der Busbetriebshof West aus Laim nach Moosach umgezogen ist, soll das rund 8,7 Hektar große Gelände in mehreren Abschnitten bebaut werden. Über 1.000 Wohnungen sowie Geschäfte, Lokale und Büros werden kommen (die Wochenanzeiger Medien berichteten über den Ideenwettbewerb und die Sieger für die Planung des Quartiers).


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