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Mehr Anstand bitte!

Neue Regeln für den Laimer Bücherschrank

Zur Eröffnung im Juli bestückten die Laimer ihren Bücherschrank üppig. Seit kurzem ist der Bestand aber stark geschrumpft, weil Unbekannte große Büchermengen abtransportierten. (Bild: Archiv/ kö)

Weniger Lese- dafür umso mehr Gesprächsstoff bietet seit kurzem der Laimer Bücherschrank. Was Gemeinschaft stiften und den Austausch im Viertel fördern sollte, wird nun schändlich ausgenutzt. „Unser Bücherschrank ist wirklich ein Erfolgsmodell. Leider wird das nun durch (professionellen) Missbrauch getrübt“, beklagt Elfriede Freudenreich von der Initiativgruppe Laimer Bücherschrank. „Aufmerksam geworden durch Vorkommnisse am Neuhausener Bücherschrank, wurde auch bei uns beobachtet, dass mit Kisten, Bücher in ein bereitgestelltes Auto geladen wurden.“ Bücherklau an dem durch den Bezirksausschuss Laim finanzierten und von Laimer Bürgern bestückten Schrank – wo bleibt da der Anstand? Neue Regeln für die Nutzung des Bücherschrankes sollen nun Abhilfe schaffen.

Nur noch fünf Bücher

Schmökern, neuen Lesestoff entdecken und nachbarschaftlich Bücher tauschen – diese Idee steckt hinter dem Modell des Bücherschrankes, wie es ihn seit Juli auch in Laim gibt. An prominenter Stelle am Laimer Anger platziert, sollte der Laimer Bücherschrank nicht zuletzt ein Ort der Begegnung sein, so hatten es sich die Initiatoren gewünscht. Anfangs litt der Laimer Bücherschrank an zu viel Lesestoff – die Laimer hatten körbeweise ihre Regale ausgemistet und im öffentlichen Schrank abgeladen. Nun ist das Gegenteil der Fall. Autoladungen an Büchern werden abtransportiert und der Schrank weist große Lücken auf. Jene, die sich ausdauernd für den Bücherschrank eingesetzt haben, führen deshalb neue Regeln ein: „Wir versuchen nun Folgendes: Die Zahl der Entnahme soll auf fünf Exemplare beschränkt werden“, erklärt Elfriede Freudenreich. Außerdem bitten die Initiatoren, dass Leser, Nutzer des Schrankes, Spaziergänger und Vorübergehende bitte melden mögen, wenn ihnen Missbrauch auffällt. „Und vielleicht können sie auch die Leute ansprechen, wenn Kisten vollgepackt werden“, wünscht sich Elfriede Freudenreich. „Die Polizei habe ich informiert, die Kontaktbeamten werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten unseren Bücherschrank im Auge behalten.“ Auch halten die 14 ehrenamtlichen Paten, die sich um den Bücherschrank kümmern, verstärkt Ausschau. „Ich hoffe dass die Maßnahmen Wirkung zeigen“, erklärt Elfriede Freudenreich. Schließlich soll der Bücherschrank am Laimer Anger den Stadtteilbewohnern Freude bereiten und im besten Fall rund um die Uhr Lesevergnügen für alle bieten.


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